Mittelschwaebische Nachrichten
Typisch Kia, typisch SUV
Der Sportage hat alles, wofür sowohl die Marke als auch die Bauart an sich stehen
Hätten Sie’ gewusst? Mit dem 1991 in Tokio debütierten Sportage gehört Kia zu den absoluten Pionieren des SUV-Segments. Und auch fast 30 Jahre später wissen die Koreaner noch, worauf es den Kunden dieser ewig boomenden Fahrzeugklasse ankommt: markantes Design, erhöhte Sitzposition, gutes Platzangebot und nicht zuletzt ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.
Um es gleich zu sagen: Hinter all diese Kriterien kann der Sportage der vierten Generation einen Haken machen. Vor allem in der von uns getesteten „GT Line“braucht sich der Asiate vor seinen PremiumWettbewerbern optisch nicht zu verstecken. Nicht umsonst wurde der Wagen mit dem begehrten Red Dot Award Designpreis ausgezeichnet. Ins Auge fallen vor allem die schicken 19-Zoll-Räder, die in „Darkchrome“gehaltene Kia-Tigernase sowie die Auspuffanlage mit Doppelendrohr, welche die stattliche Breite des Sportage-Hecks zusätzlich betont. Keine Frage: Während Kia beim anderen Markenschönling names Xceed die Crossover-Karte mit flacher Dachlinie spielt, darf es beim Sportage durchaus hoch und bullig sein – wie in den SUVs der ersten Stunde eben.
Natürlich profitieren insbesondere die Fondpassagiere von der sich daraus ergebenden höheren Kopffreiheit; selbst groß Gewachsene sitzen auf der Rückbank kommod. Mit viereinhalb Metern Länge präsentiert sich der Sportage trotz des großzügigen Interieur-Zuschnitts kompakt genug, um nicht an der Enge der Stadt zu verzweifeln. Hier leisten die gute Übersicht und die hohe Sitzposition dem Fahrer wertvolle Dienste. Ebenso die Parkkamera, deren Bild allerdings ein wenig höher auflösend sein könnte. Ansonsten präsentiert sich der Sportage in puncto Digitalisierung auf der Höhe der Zeit.
Was die Fahrleistungen betrifft, zollt der Wagen der typischen SUVBauweise Tribut. Obwohl mit dem stärksten Turbobenziner (177 PS und 265 Newtonmeter) gesegnet, lieferte unser Testwagen nicht ganz die Dynamik, die seine scharfe Optik versprach. Selbst das an sich agile Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe arbeitete nur im „Sport“-Modus wirklich auf den Punkt. Dann aber kletterte der Spritverbrauch auf mehr als zehn Liter Super, ein heute kaum noch zu rechtfertigender Wert, auch nicht mit Allradantrieb. Hier dürften die drei Dieselmotoren mit 48-Volt-Mildhybridsystem, die für den Sportage im Programm sind, besser abschneiden.
Ansonsten gibt sich auch dieser Kia in Sachen Wirtschaftlichkeit keine Blöße. Selbst die von uns getestete Top-Version mit GT-Line und Vollausstattung ist für rund 41000 Euro zu haben – sieben Jahre Herstellergarantie inklusive.