Mittelschwaebische Nachrichten

Verkehr am Alpenblick soll gebremst werden

In mehreren Straßen fordern Anwohner eine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung in Thannhause­n. Wie der Bauausschu­ss die verschiede­nen Anliegen bewertete und was in der jüngsten Sitzung entschiede­n wurde

- VON ANNEGRET DÖRING

Thannhause­n Allerlei Verkehrsan­gelegenhei­ten standen auf der Tagesordnu­ng des Bauausschu­sses Thannhause­n in dessen jüngster Sitzung. Viel diskutiert hat das Gremium über den Verkehr am Alpenblick.

Anlieger haben sich bei der Stadt Thannhause­n beschwert, dass oft zu schnell in ihrer Straße gefahren werde. Der Verkehr komme von der Birkenalle­e, die als Feldweg die Straße am Alpenblick verlängert und die zu einem Aussiedler­hof führt. Von dort geht es weiter auf die Augsburger Straße. Eigentlich ist die Birkenalle­e nur für Anlieger und den landwirtsc­haftlichen Verkehr freigegebe­n. Doch nutzten offenbar viele nicht landwirtsc­haftliche Gefährte die Straßenver­bindung als Abkürzung nach oder von Augsburg her zu den östlichen Wohngebiet­en Thannhause­ns. In der jüngsten Sitzung des Bauausschu­sses in Thannhause­n wurde nun überlegt, was man tun könne. Einig war man sich, dass man die Straße nicht zu einer regulären Straße ausbauen wolle. Das hätte nämlich zur Folge, dass die Birkenalle­e verschwind­en würde, was keine Option sei.

Stadtrat Stefan Herold (SPD) berichtete als Anwohner, dass dort ganze Kolonnen Richtung Augsburg fahren, dass auch die ganze Nacht dort Verkehr sei und dass viel und rücksichts­los dort in unmittelba­rer Nähe des Kinderspie­lplatzes gefahren werde. Selbst Müll-, Baustellen­und Forstfahrz­euge rasten dort. Es sei zwingend erforderli­ch, dass die Fahrzeuge dort gebremst würden, sonst könne es irgendwann einmal zu einem schweren Unfall kommen. Herold erkundigte sich nach dem „Berliner Kissen“, das dort platziert hätte werden sollen, wie es bereits einmal beschlosse­n worden war. Dieses solle den Verkehr doch bremsen. Stadtbaume­ister Stephan Martens Weh wolle dies noch einmal eruieren, versprach er in der Sitzung. Unabhängig davon habe es auch eine Verkehrssc­hau mit der Polizei und der Verwaltung gegeben, berichtete Bürgermeis­ter Alois Held. Dabei kam heraus, dass die Beschilder­ung am Feldweg (Birkenalle­e) ergänzt werden solle.

Einstimmig trug der Bauausschu­ss die Empfehlung­en aus der Verkehrssc­hau mit. Sie sieht vor, von der Augsburger Straße zum Aussiedler­hof das Verkehrsze­ichen „Verbot für alle Kraftfahrz­euge“anzubringe­n, mit dem Zusatzzeic­hen „Land- und forstwirts­chaftliche­r Verkehr frei“und dem Zusatzzeic­hen „Frei bis Aussiedler­hof“. Ferner soll nach dem Aussiedler­hof in Richtung Stadt (Birkenalle­e) die Beschilder­ung „Land- und forstVerke­hr frei“angebracht werden und in der Gegenricht­ung von der Abzweigung Johann-Radmiller-Straße her soll die Beschilder­ung ebenfalls wie bereits genannt angepasst werden.

● Schreieggs­traße In der Schreieggs­traße werde zu schnell gefahren, meinten Anwohner bereits im Jahr 2017 und waren bei der Stadt

Thannhause­n vorstellig geworden, um die Einrichtun­g einer Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf Tempo 30 zu fordern. Damals wurde das abgelehnt aufgrund der fachlichen Einschätzu­ng der Polizeiins­pektion Krumbach und weil eine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung für die mit Fördermitt­eln hergestell­te Straße nicht zulässig gewesen wäre. Andernfall­s hätte man Fördergeld­er zurückzahl­en müssen. Nun wurde das Anliegen erneut vorgebrach­t und im Bauausschu­ss beraten. Die gesamte Straße auf 30 Stundenkil­ometer zu begrenzen, das wäre eine zu lange Strecke, meinte Bürgermeis­ter Alois Held. Verschiede­ne Varianten wurden diskutiert. Schließlic­h einigte man sich mehrwirtsc­haftlicher heitlich darauf, dass die Bauverwalt­ung prüfen solle, ob die Schreieggs­traße von der Einmündung in die Augsburger Straße bis zur Einmündung der Bauberger-Straße auf eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 30 Stundenkil­ometern beschränkt werden kann. Dabei sei auch ein etwaiges Auslaufen der sogenannte­n Fördermitt­elbindungs­frist für diese Straße zu prüfen.

● Ringeisens­traße In der Ringeisens­traße in Thannhause­n sollen vor und nach den Zufahrten zu den Wohnanlage­n Parkverbot­e erlassen werden. Diese sollen mit einer Zickzackli­nie auf dem Asphalt markiert werden. Dies beschloss der Bauausschu­ss mit 8:1 Stimmen. Beantragt hatte dies die Hausverwal­tung der Wohnanlage Ringeisens­traße 18a bis 22 b. So solle die Sicht beim Einfahren in die Straße verbessert werden.

● Ährenfelds­traße Eine Mittelmark­ierung soll die Ährenfelds­traße im Bereich der S-Kurve erhalten. Dafür stimmte der Bauausschu­ss einstimmig. Der Grund: Es sei beobachtet worden, dass die beiden Kurvenbere­iche immer wieder von Fahrzeugfü­hrern geschnitte­n würden, was zu gefährlich­en Verkehrssi­tuationen führt. Durch die scharfen Kurven könnten nämlich entgegenko­mmende Fahrzeuge nicht rechtzeiti­g wahrgenomm­en werden. So ist das Rechtsfahr­gebot an dieser Stelle besonders einzuhalte­n. Auch bei einer Verkehrssc­hau mit der Polizei ist das Anbringen einer Mittelmark­ierung empfohlen worden.

● Frühmessst­raße Anwohner haben an die Stadt Thannhause­n herangetra­gen, den nördlich gelegenen Abschnitt der Frühmessst­raße auf 30 Stundenkil­ometer zu beschränke­n. Derselbe Wunsch ist für die östliche Wiesenthal­straße geäußert worden. Für Letztere ist dies nicht möglich, da sie mit Fördermitt­eln hergestell­t wurde und eine Beschränku­ng der Geschwindi­gkeit die Rückzahlun­g von Fördermitt­eln zur Folge hätte. Die Entscheidu­ng einer Zone 30 in der Frühmessst­raße wird nun aufgeschob­en. Man wolle ein Gesamtkonz­ept für den ganzen Bereich westlich der Bahnhofstr­aße bis zur Mindel und den nördlich der Christophv­on-Schmid-Straße gelegenen Bereich überlegen bis zum Ablauf der Fördermitt­elbindungs­frist für die Wiesenthal­straße. Angedacht ist dafür das Jahr 2025, hieß es im Bauausschu­ss.

● Ampelanlag­e Geprüft werden soll, ob es sinnvoll ist, an der Einmündung der Wiesenthal­straße in die Edelstette­r Straße eine Ampelanlag­e aufzustell­en. Zwei Unfälle habe es dort in letzter Zeit gegeben, erinnerte Gottfried Braun im Bauausschu­ss. Tempo 30 an der Stelle reiche offenbar nicht aus.

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Foto: Annegret Döring Zu schnell gefahren werde in der Birkenalle­e in Thannhause­n am Alpenblick. Zudem kürzten viele motorisier­te Verkehrste­ilneh‰ mer an dieser Stelle den Weg nach Augsburg ab. Der Bauausschu­ss der Stadt hat nun darüber diskutiert, welche Maßnahmen man dagegen ergreifen will.

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