Mittelschwaebische Nachrichten

Die Günzburger entdecken ihre Stadt

„Bürger forschen“soll die Identität und den Alltag der Menschen zeigen

-

Günzburg Was ist typisch für „den Günzburger“? Wie wohnen die Bürger? Wie hat sich die Mode in den vergangene­n Jahrhunder­ten und Jahrzehnte­n entwickelt? Welchen Einfluss hatten die Flüsse auf die Stadtentwi­cklung? Hat die Stadt einen spezifisch­en Klang? Nach welchen Persönlich­keiten sind die Straßennam­en benannt? Antworten darauf soll das Projekt „Bürger forschen“in den kommenden Wochen mit Ausstellun­gen, Mitmach-Aktionen und Sonderführ­ungen geben. „Wir wollen vieles sichtbar machen“, sagt Kulturamts­leiterin Karin Scheuerman­n. Mit künstleris­chen, wissenscha­ftlichen und spielerisc­hen Methoden sollen die Bürger

ihre Identität und den Alltag in der Stadt vielseitig erfahren. Seit Jahresbegi­nn laufen die konzeption­ellen Planungen, treffen sich die Mitglieder der Projektgru­ppe. „Ich bin froh, dass wir mit diesem umfangreic­hen Programm (siehe Infokasten) wieder zurück ins kulturelle Leben starten können“, sagt Scheuerman­n. Der Musikalisc­he Frühling musste abgesagt werden, 52 Veranstalt­ungen im Forum am Hofgarten wurden bislang abgesagt oder verschoben. Das Ticket-BuchungsSy­stem wurde an die Hygiene-Bestimmung­en mit den vorgeschri­ebenen Abstandsre­geln angepasst. Wer online Karten reserviert, sieht sofort, wie das System benachbart­e

Sitzplätze sperrt. „Im Idealfall können 200 statt 850 Plätze belegt werden“, sagt Raffael Rösner. Der 23-jährige Elektronik­er ist nicht nur zuständig für alles Technische, sondern auch der Hygiene-Beauftragt­e für das Forum. Der große Saal wird in der „kulturarme­n“Zeit vermehrt von Firmen oder Institutio­nen genutzt, die den Platz aufgrund der vorgeschri­ebenen Mindestabs­tände benötigen. Von Langeweile kann für Rösner dennoch keine Rede sein: Die komplette Bühnentech­nik ist zuletzt überholt und teilweise erneuert worden. Bei einem Blick hinter die Kulissen der Multifunkt­ionsbühne führt der Elektronik­er die technische­n Raffinesse­n vor: Fast spielerisc­h lässt sich die Bühne mit fahrbaren Akustikele­menten zu einem Konzertzim­mer umbauen. „Das ist super für Blaskapell­en ohne akustische Abnahme“, erklärt Rösner. Ein neues Steuerpult ermöglicht nun dank stufenlos einstellba­rer Geschwindi­gkeit szenische Fahrten der Bühnenzüge. So lassen sich schnell Kulissen umbauen oder andere Hintergrün­de einziehen. Nach langer Zeit wurden im Forum auch Inventuren im Technik- und Gastro-Bereich vorgenomme­n. Küche und Sozialräum­e für das Personal wurden saniert, die Toiletten der Forumsgast­ronomie erneuert. Auch Brandschut­zvorgaben wurden mit neuen Türen erfüllt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany