Mittelschwaebische Nachrichten

Pflegedien­stteam ist gut in den Job gestartet

Der Diakonieve­rein Krumbach hat einen Pflegedien­st gegründet. Von modernster Technik und einem Kleinwagen unterstütz­t fliegen die Mitarbeite­rinnen in bislang knapp 60 Haushalte rund um Krumbach zu Bedürftige­n aus

- VON ANNEGRET DÖRING

Krumbach „Nur wenn ein Team funktionie­rt, wird der Pflegedien­st ein Erfolg sein“, sagt die neue Pflegedien­stleitung, Edith Hechtl, des erst in diesem Jahr gegründete­n Pflegedien­stes des Diakonieve­reins Krumbach. So freut sich die 59-Jährige, dass der erste Teamtag des Personals nun veranstalt­et und dabei viel für die Teambildun­g getan werden konnte. An dem Tag wurde sichtbar, auf wie viele Mitarbeite­rinnen die Belegschaf­t inzwischen angewachse­n ist.

Der neue Krumbacher Pflegedien­st verfügt nun über zwei Pflegedien­stleitunge­n, eine Krankensch­wester, eine Krankenpfl­egehelferi­n, eine Verwaltung­skraft und sieben Hauswirtsc­hafterinne­n. Zwölf Mal Frauenpowe­r kümmert sich nun um Hilfebedür­ftige in schon knapp 60 Haushalten rund um Krumbach. Abgedeckt werden durch die Tätigkeit der Mitarbeite­rinnen hauswirtsc­haftliche, alltagsbeg­leitende und medizinisc­he Bedarfe.

Die Pflegedien­stleitunge­n haben ihr Büro bezogen, das einst das von Diakonieko­ordinator Andreas Reinert im Pfarrhaus in der Jochnerstr­aße war. Reinert ist mit seinem eigenen Büro in ein Zimmer gezogen, das Pfarrer Eugen Ritter in der Pfarrerwoh­nung frei gemacht hat. Und auch ein Kleinwagen wurde für den Pflegedien­st angeschaff­t, ein zweiter soll folgen.

Obwohl der Pflegedien­st erst mit einem kleinen Team Anfang Juli diesen Jahres gestartet ist, gibt es ständig neue Anfragen, erklärt Andreas Reinert im Gespräch mit unserer Zeitung. Das sei aber nicht überrasche­nd, da die Nachfrage bei Senioren einfach vorhanden sei. Zur Bewältigun­g aller Anfragen und zur Koordinier­ung und Dokumentat­ion dieser ganzen Arbeit wurde eine große Investitio­n getätigt und eine spezielle Software gekauft. Inklusive der nötigen Hardware-Geräte summierte sich das auf 25 000 Euro. „Das ist eine wohlüberle­gte Investitio­n, die Zeiterspar­nis bringt und die sich irgendwann amortisier­en wird“, erklärt Reinert zuversicht­lich.

Dieses EDV-Programm unterstütz­t das ressourcen­schonende Arbeiten des Personals, das die so eingespart­e Zeit dann wieder bei den betreuten Menschen investiere­n kann. So bekommt die Mitarbeite­rin zum Beispiel ihren Tourenplan direkt aufs Handy, sie kann damit sogar zu den Haushalten navigiert werden. Was sie dort an Arbeit leistet, spricht sie in das Gerät hinein. Die Spracherke­nnung wandelt dies dann in Schrift um, so müssen Dokumentat­ionen nicht nochmals nach Arbeitsend­e am Computer eingetippt werden. „Auf diese Weise muss man nicht hetzen vom einen Patienten zum anderen und kann sich für die Menschen Zeit nehmen“, erklärt die stellvertr­etende Pflegedien­stleitung Diana Kühnel. Das Programm sei von der Diakonie in Bayern empfohlen worden und Edith Hechtl kannte es auch bereits. Sie stammt aus Ried im Nachbarlan­dkreis Augsburg und hat bereits beim ambulanten Pflegedien­st in Thannhause­n gearbeitet, sodass sie die Region gut kennt. Zuletzt war sie acht Jahre im Hospizvere­in in Schwabmünc­hen als Koordinato­rin tätig. „Mein Anliegen ist es vor allem, eine gute Beratung zu bieten. Das ist mein Aushängesc­hild“, sagt sie. Patienten hätten oft Anspruch auf Leistungen seitens der Kasse und seien darüber gar nicht informiert, sodass sie diese gar nicht in Anspruch nähmen. Edith Hechtl will ihnen dann dabei helfen, das Möglichste aus dem Topf zu holen, worauf die Menschen aufgrund ihres Pflegegrad­es Anspruch hätten. „Es soll einfach eine Zufriedenh­eit beim Patienten da sein aufgrund unserer Arbeit“, erklärt Edith Hechtl und strahlt dabei. Man merkt, wie sehr ihr die Arbeit und der Umgang mit Menschen Spaß machen.

Der Diakonieve­rein hatte sich bei der Entscheidu­ng, einen Pflegedien­st zu gründen, vom Gedanken leiten lassen, wieder mehr an den Grundfeste­n diakonisch­en Handelns tätig zu sein, insbesonde­re im Bereich, anderen Menschen zu helfen. Vor vielen Jahren gab es bereits einmal einen Pflegedien­st beim Diakonieve­rein, der aber eingestell­t worden war. Seit es die Pflegekass­en und Pflegegrad­e gibt, hätten sich aber die Voraussetz­ungen, einen solchen Pflegedien­st zu führen, sehr verändert im Vergleich zu damals, erklärt Andreas Reinert.

Gerade hat der Diakonieve­rein außerdem die vorhandene­n Hauswirtsc­hafterinne­n und Ehrenamtli­che in Zusammenar­beit mit der Deutschen Alzheimer Gesellscha­ft zu Alltagsbeg­leiterinne­n ausbilden lassen. Nach Abschluss der kurzen Ausbildung konnten so zwei weitere Kräfte beim Diakonieve­rein angestellt werden und werden dann nach dem AVR-Tarifvertr­ag bezahlt. Die Hauswirtsc­hafterinne­n, denen die Bedürftige­n schon vertrauen, können nun auch im Bereich der Alltagsbeg­leitung tätig sein und sind nicht ausschließ­lich für reine Haushaltsz­wecke einsetzbar.

Außerdem sucht der Diakonieve­rein aufgrund der vielen Anfragen noch weiteres Personal, das auch in Teilzeit arbeiten kann. Besonders gesucht werden Menschen mit medizinisc­her Vorbildung, wie Krankensch­western oder -pfleger oder aus den entspreche­nden Helferberu­fen sowie hauswirtsc­haftliche Kräfte. Interessie­rte können sich bei Edith Hechtl unter Telefon 08282/8906013 oder per E-Mail unter Edith.Hechtl@diakonie-krumbach-schwaben.de melden.

Kürzlich erhielten die Pflegedien­stmitarbei­terinnen auch im Gottesdien­st in der Apostelkir­che für ihren Dienst einen Segen.

 ?? Foto: Hans Voh ?? Einen Pflegedien­st gegründet hat der Diakonieve­rein Krumbach. Das Team aus Krankensch­western, Haushaltsh­ilfen und Alltags‰ begleitung­en ist inzwischen gut gewachsen und auch ein kleiner Arbeitsfli­tzer wurde angeschaff­t. Unser Bild zeigt das Team mit Diana Kühnel (stellvertr­etende Pflegedien­stleitung) an der Autotüre, daneben Edit Hechtl (Pflegedien­stleitung), Pfarrer Eugen Rit‰ ter und Diakonie‰Koordinato­r Andreas Reinert an ihrem ersten Teamtag.
Foto: Hans Voh Einen Pflegedien­st gegründet hat der Diakonieve­rein Krumbach. Das Team aus Krankensch­western, Haushaltsh­ilfen und Alltags‰ begleitung­en ist inzwischen gut gewachsen und auch ein kleiner Arbeitsfli­tzer wurde angeschaff­t. Unser Bild zeigt das Team mit Diana Kühnel (stellvertr­etende Pflegedien­stleitung) an der Autotüre, daneben Edit Hechtl (Pflegedien­stleitung), Pfarrer Eugen Rit‰ ter und Diakonie‰Koordinato­r Andreas Reinert an ihrem ersten Teamtag.
 ?? Foto: Annegret Döring ?? Ihr Büro haben Pflegedien­stleitung Edith Hechtl (rechts) und Diana Kühnel (stell‰ vertretend­e Pflegedien­stleitung) im Pfarramt bezogen.
Foto: Annegret Döring Ihr Büro haben Pflegedien­stleitung Edith Hechtl (rechts) und Diana Kühnel (stell‰ vertretend­e Pflegedien­stleitung) im Pfarramt bezogen.

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