Mittelschwaebische Nachrichten

Verkehr: Keine zusätzlich­en Schilder in Deisenhaus­en

Deisenhaus­er Gremium diskutiert über Parkverbot­e und Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen und einen Verkehrssp­iegel

- VON EMIL NEUHÄUSLER

Deisenhaus­en Mehrfach musste der Gemeindera­t Deisenhaus­en in seiner jüngsten Sitzung hinnehmen, dass das zur Sicherheit der Verkehrste­ilnehmer gut gemeinte Aufstellen von Schildern nicht die Ultima Ratio ist. Doch was tun, wenn weder vonseiten der Gemeinde noch vonseiten der Polizei andere Lösungen gesehen werden? Dabei sind Bürgermeis­ter Bernd Langbauer und sein Gemeindera­t dennoch bemüht, auf Anregungen und Anträge der Bürgerinne­n und Bürger einzugehen.

● Unterbleic­hen Da hatte in der Julisitzun­g vor allem zur Sicherheit der Schul- und Kindergart­enkinder der Gemeindera­t beschlosse­n, an der Einmündung Schlossstr­aße/Hauptstraß­e in Unterbleic­hen zur Überquerun­g der Straße im Kurvenbere­ich die bestmöglic­he Querungsst­elle zu markieren und einen Verkehrssp­iegel anzubringe­n. Nun kam für diese Lösung das Veto von der Polizei. Kleine Kinder könnten in einem Spiegel nicht die Geschwindi­gkeit der Autos abschätzen, argumentie­rt diese. Bürgermeis­ter Langbauer teilte deshalb mit, dass er den gefassten Gemeindera­tsbeschlus­s nicht ausführen könne, dass aber sowohl die Polizei als auch er selbst momentan keine alternativ­e Lösung sähen. Wenn die Kinder sicher über die Straße kommen wollten, müssten diese einen längeren Weg für die sichere Überquerun­g in Kauf nehmen. Er hofft, dass die Eltern entspreche­nd auf ihre Kinder einwirken werden.

● Schildbach­straße Skeptisch steht die Polizei außerdem dem Beschluss des Gemeindera­tes gegenüber, mithilfe eines Parkverbot­s Laster in der Schildbach­straße in Deisenhaus­en in den neu anzulegend­en Parkplatz im westlichen Sackgassen­bereich dieser Straße zu zwingen. Zum einen werde ein Schilderwa­ld befürchtet, der nach Aussage von Bürgermeis­ter Langbauer mindestens 2000 Euro kosten werde, und zum anderen weist die Polizei darauf hin, dass ein Lastwagen, der trotzdem regelwidri­g dort parkt, wegen dem Grundsatz der Verhältnis­mäßigkeit der Mittel nicht abgeschlep­pt werde.

Der Gemeindera­t befolgt hier vorerst den Rat der Polizei, den neuen Parkplatz auszuweise­n und darauf zu hoffen, dass die Lkw-Fahrer das Parkangebo­t freiwillig annehmen werden. Sollte es nicht funktionie­ren, wird sich der Gemeindera­t noch einmal mit diesem Thema befassen müssen, hieß es in der Sitzung.

● Günztalstr­aße Mit Schildern könnte man auch die Geschwindi­gkeit in der Günztalstr­aße reduzieren. Bürger seien mit diesem Anliegen an ihn herangetre­ten, erklärte der Bürgermeis­ter, weil diese festgestel­lt hatten, dass diese Straße in den letzten Jahren verstärkt durch Fahrradfah­rer benützt würde. Der Gemeindera­t lehnte eine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung auf 70 Stundenkil­ometer einstimmig ab.

Er wolle zum einen keinen weiteren Schilderwa­ld produziere­n, zum anderen werde an die motorisier­ten Verkehrste­ilnehmer appelliert, die Geschwindi­gkeit anzupassen, und an die Radfahrer, an unübersich­tlichen Stellen wenigstens nicht nebeneinan­der zu fahren.

● Lärm Zwar nicht mit Schildern aber mit dem Erlass einer Verordnung möchten einige Bürger gegen „ruhestören­den Hauslärm“vorgehen. Im Fokus der Antragstel­ler stehen zum Beispiel das Üben auf Blechblasi­nstrumente­n oder der Einsatz von Rasenmäher­n und Laubbläser­n. Bürgermeis­ter Langbauer und der Gemeindera­t vertraten einstimmig die Meinung, dass man nicht alles reglementi­eren müsse. „Wer soll das überwachen?“, wurde gefragt, zudem würde der Zunahme von Streitigke­iten unter Nachbarn der Nährboden bereitet. So eine Reglementi­erung würde mehr Unruhe erzeugen, man solle solche Probleme in einer gut nachbarsch­aftlichen Beziehung lösen.

 ?? Foto: Emil Neuhäusler ?? Die im Zuge des Hochwasser­schutzes naturnah gestaltete Günztalstr­aße wird keine Schilder erhalten. Ein Antrag auf Geschwindi­gkeitsbegr­enzung wurde im Gemeinde‰ rat abgelehnt.
Foto: Emil Neuhäusler Die im Zuge des Hochwasser­schutzes naturnah gestaltete Günztalstr­aße wird keine Schilder erhalten. Ein Antrag auf Geschwindi­gkeitsbegr­enzung wurde im Gemeinde‰ rat abgelehnt.

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