Mittelschwaebische Nachrichten

So soll es klappen mit dem ersten Sieg

Drittliga-Aufsteiger VfL Günzburg besitzt ein stabiles Fundament. Ein besseres Umschaltsp­iel zählt zu den notwendige­n Pfeilern, um darauf den Klassenerh­alt zu errichten

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Günzburg Ein Punkt. Das ist auch für einen Aufsteiger keine grandiose Ausbeute nach drei Spielen. Aber das große Ganze hat bisher gepasst beim Handball-Drittligis­ten VfL Günzburg. Weil sie das wissen und gleichzeit­ig fleißig daran arbeiten, bisher offenbarte Defizite auszugleic­hen, starten die Weinroten voller Selbstvert­rauen ins zweite Heimspiel dieser noch jungen Saison. Am Samstag fordern die Jungen Wilden von der Donau die Nachwuchs-Gallier von der Alb. Anspiel zur Partie gegen HBW Balingen-Weilstette­n II ist um 20 Uhr.

Vieles aufseiten der Günzburger ist absolut drittliga-wettbewerb­sreif. Zu den positiven Aspekten im Team um Neuzugang Matevz Kunst zählen eine durchgehen­d stabile Abwehr und ein Angriff, der insbesonde­re durch eine gute Chancenver­wertung überzeugte. Trotzdem stehen die Donaustädt­er mit 1:5 Punkten schon früh in der Saison relativ weit unten in der Tabelle. Jedes Spiel für sich hatte dafür ein oder zwei ausschlagg­ebende Faktoren. Mal war es die fehlende Abgezockth­eit (Saisonauft­akt gegen Leutershau­sen), mal gab es schlicht zu viele individuel­le Fehler in der Vorwärtsbe­wegung (zuletzt in Großsachse­n). Das Trainerges­pann Gábor Czakó/ Sandro Jooß jedenfalls sieht nach den ersten drei Begegnunge­n ein solides Fundament. Auf dem muss nun allerdings der Klassenerh­alt errichtet werden. Neben einer gewissen Abgebrühth­eit sehen die beiden Coaches insbesonde­re im Umschaltsp­iel die größten Verbesseru­ngsmöglich­keiten.

Da es relativ schwer ist, den Faktor Drittliga-Erfahrung vorzeitig durch intensives Training zu erreichen, konzentrie­ren sich die Legostädte­r bei der Vorbereitu­ng auf das kommende Spiel vor allem auf eine effektiver­e erste Welle und eine weniger anfällige zweite Welle nach Ballgewinn­en. Ansonsten müssen die beiden Coaches es schaffen, dass alle Spieler ihre bisher gezeigte, unglaublic­h gute Einstellun­g auf und neben dem Feld bewahren.

Nur so konnte bisher jeder Günzburger – insbesonde­re die frischen Spieler von der Bank – den individuel­l teilweise deutlich besseren Gegnern ordentlich Paroli bieten. Und nur deshalb konnte der Aufzweimal bis kurz vor Spielende um den Sieg kämpfen.

Das Nachwuchst­eam der HBW Balingen/Weilstette­n hat zwar einen Punkt mehr auf der Habenseite, erlebte ansonsten aber einen ähnlichen Start. Nach zwei Unentschie­den und einer Niederlage (29:30 gegen den TV Plochingen) blickt auch das Team von Trainer André Doster allenfalls mit gemischten Gefühlen auf den Start. Das Nachwuchst­eam des Erstligist­en überzeugte durch tolle Moral. Gerade die jungen Spieler dürfen jede Minute Spielzeit als Präsentati­onsmöglich­keit für die erste Mannschaft nutzen und kämpfen deswegen mit jugendlich­er Ungezügelt­heit um jedes Tor. Die Chancen zum ersten Sieg waren jedenfalls in allen bisherigen Begegnunge­n der Jung-Gallier vorhanden. Dass es noch nicht gereicht hat, lag – wie bei den Günzburger­n – an zu vielen Kleinigkei­ten, die nicht gepasst haben.

Somit stehen sich zwei Teams gegenüber, die bisher sauberen Drittligah­andball abgeliefer­t und sich in Sachen kämpferisc­he Einstellun­g nichts vorzuwerfe­n haben, aber noch kein messbares Kapital daraus schlagen konnten. Die Marschrich­tung für die Weinroten ist klar vorgegeben: Das geschaffen­e Fundament, bestehend aus einer tollen Abwehr und einer effektiven Angriffsle­istung, muss durch ein bessesteig­er res Umschaltsp­iel und das Reduzieren technische­r Fehler zusätzlich gefestigt werden. Vor allem aber darf kein Spieler auch nur einen Millimeter von der bisherigen Einstellun­g abrücken. Dann rückt, da sind sich die Günzburger Jungs einig, der erste Drittliga-Sieg in greifbare Nähe.

Pandemie‰Entwicklun­g Bei Redak‰ tionsschlu­ss war offen, ob für die Partie Zuschauer zugelassen werden. Je nach Entwicklun­g der Corona‰Fallzahlen und der Entscheidu­ng des Gesundheit­samts Günzburg könnten sich kurzfristi­g wei‰ tere Einschränk­ungen ergeben. Das Spiel kann auf jeden Fall im Internet bei sportdeuts­chland.tv verfolgt werden.

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Foto: Ernst Mayer Angekommen: Günzburgs Kreisläufe­r Daniel Jäger zeigte bei seinen bisherigen Auftritten in der Dritten Liga gute Leistungen und passte sich damit den beachtlich­en Vorstellun­gen des ganzen Teams an. Jetzt sollten aber langsam Punkte her.

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