Mittelschwaebische Nachrichten

Thannhause­r Kümmerer für Mensch und Natur

Hans Kohler feiert heute seinen 75. Geburtstag. Wenn er Not sieht, packt er an

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Thannhause­n

Hans Kohler ist auf eine Formel nicht zu bringen. Er ist ein Mensch, der anpackt, wenn er Not sieht. Hartnäckig ist er, ausdauernd und er verfügt über gute, landkreisw­eit wirksame Kontakte. Not sah Hans Kohler oft, bei Tier und Mensch. „Storchenva­ter“wurde er immer wieder genannt. Während seiner Kindheit und Jugend in Burgau gehörten die Störche auf dem Dach der Stadtpfarr­kirche zum Ortsbild. Dieses Bild mag er vor Augen gehabt haben, als er sich für die Wiederansi­edlung der Störche im Mindeltal engagierte. Er half mit bei der Errichtung von Storchenne­stern, zog manchen verwaisten Jungstorch auf und war immer wieder

Anlaufstel­le, wenn die Polizei einen Pflegeplat­z für einen verunglück­ten Storch suchte. Als aktiver Naturschut­zwächter hatte er stets den Gesamtzusa­mmenhang von Natur, Landschaft und Kultur im Blick. Das ist ein weites Feld, zu dem es beispielsw­eise gehörte, dass Hans Kohler mit den Schülern der AntonHöfer-Grundschul­e Nistkästen für Singvögel baute oder dass er regelmäßig das Umfeld der alten Thannhause­r Heilquelle­n, der Hohenstein­quelle und des Mehlbrünne­le, in Ordnung bringt.

Die Not der Menschen hatte Kohler direkt vor Augen, als im ehemaligen Gasthaus Hirsch, gegenüber von seinem Wohnhaus an der Bahnhofstr­aße, Flüchtling­e untergebra­cht wurden. Er kümmerte sich um diese Menschen, war Tag und Nacht Ansprechpa­rtner für Belange aller Art. Er baute ein Netzwerk auf und fand tatkräftig­e und kompetente Mitstreite­r, sodass das „Thannhause­r Modell“bundesweit Vorbild dafür wurde, wie die ersten Schritte von Versorgung und Integratio­n von Flüchtling­en effektiv getan werden können. Flüchtling­e sind ein aktuelles Problem unserer Gedie sellschaft, die Überalteru­ng der Menschen ein anderes. Auch hier erkannte Hans Kohler die Zeichen der Zeit und kümmerte sich als Kreisvorsi­tzender der Seniorenun­ion um die älteren Mitmensche­n. Für all seine Aktivitäte­n hatte Hans Kohler eine gute Basis. Er war 18 Jahre lang Stadtrat und viele Jahre Ortsvorsit­zender der CSU Thannhause­n. Über seine politische­n Funktionen baute er Beziehunge­n und Kontakte auf, um seine Anliegen in die Tat umsetzen zu können. Vor sechs Jahren ehrte unsere Zeitung Hans Kohler mit der Silberdist­el für sein außergewöh­nliches ehrenamtli­ches Engagement für die Flüchtling­e im Landkreis.

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