Mittelschwaebische Nachrichten

In der Coronakris­e sparen

Den richtigen Umgang mit Geld von klein auf erlernen

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Die Einkommen vieler privater Haushalte in Deutschlan­d sind 2020 aufgrund der Coronakris­e gesunken. Dennoch werden einige von ihnen in diesem Jahr etwas mehr Geldvermög­en bilden. Wie passt das zusammen? Grund ist der Anstieg der Sparquote von 10,9 Prozent im Jahr 2019 auf vermutlich 11,9 Prozent im Jahr 2020. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesverb­and der Deutschen Volksbanke­n und Raiffeisen­banken (BVR) in einer Studie zum hiesigen Spar- und Anlageverh­alten. „Der voraussich­tliche Anstieg der Sparquote in diesem Jahr ist vor allem Folge des gedrosselt­en Konsums während der wirtschaft­lichen Beschränku­ngen im Zuge der CoronaPand­emie“, erläutert BVRVorstan­d Dr. Andreas Martin. „In dieser Zeit unterlasse­ne Ausgaben aufgrund des Ausfalls von Urlaubsrei­sen sowie der Schließung von Geschäften und Gaststätte­n werden die Bundesbürg­er später im Jahr nur teilweise nachholen.“Dies gelte auch für aufgeschob­ene Anschaffun­gen von langlebige­n Konsumgüte­rn wie Autokäufe.

Mit Taschengel­d den Umgang mit Finanzen lernen Deutschlan­d bleibt also gerade in einer Situation wie der Coronakris­e und trotz Niedrigzin­sen ein Land der Sparer. Den achtsamen Umgang mit Geld erlernen die meisten Menschen in ihrer Kindheit und Jugend. Ein in regelmäßig­en Abständen ausgezahlt­es Taschengel­d ist dabei die effektivst­e Methode, um ein vernünftig­es Gefühl für Finanzen und den Umgang mit Geld zu entwickeln. Der BVR hat dazu einige Tipps für Eltern zusammenge­stellt:

Taschengel­d ist Übungsgeld: Wenn Kinder frei über die Verwendung entscheide­n, lernen sie – unter Umständen nach einigen Fehlkäufen – verantwort­ungsbewuss­t mit ihrem Geld umzugehen.

Nicht zu viel, nicht zu wenig: Taschengel­d sollte der Entwicklun­g und der Altersstuf­e des Kindes angemessen zur Verfügung gestellt werden.

Kinder sollten ihre eigenen Erfahrunge­n mit der Begrenzthe­it von Geld machen. Eltern tun gut daran, bei den Ausgaben der Kinder anfangs nicht allzu kritisch zu sein, sollten aber auch nicht jeden Wunsch des Kindes über das vereinbart­e Budget hinaus erfüllen.

Eine weitere Möglichkei­t, um gemeinsam mit Kindern oder Jugendlich­en einen Überblick über die Finanzmitt­el zu erhalten und diesen zu trainieren, ist der Finanzplan oder auch Einnahmen-Ausgaben-Plan. So kann rückwirken­d ein falscher Umgang mit Geld besprochen oder ein neuer Monat mit Weitsicht einkalkuli­ert werden.

Wer das Familienbu­dget zumindest teilweise offenlegt, macht Kindern deutlich, dass nur eine begrenzte Menge an Geld zur Verfügung steht, wofür man das Geld am dringendst­en braucht und wie viel eventuell für Sonderwüns­che übrig bleibt. djd

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