Mittelschwaebische Nachrichten

Großartige­s Ende einer langen Leidenszei­t

Mit einem 5:1-Coup beim FC Affing verblüfft der FC Günzburg seine vielen Fans

- VON JOHANN EIBL

Affing Hand aufs Herz: Wer hätte sich ernsthaft vorstellen können, dass sich die Fußballer des FC Günzburg beim FC Affing nicht nur durchsetze­n, sondern mit einem 5:1-Erfolg sogar regelrecht triumphier­en würden? Die Mannschaft, die zuletzt elf Treffer in drei Bezirkslig­apartien kassierte, zeigte diesmal nur eine gravierend­e Schwäche in der Defensive, die zum 1:0 führte. Danach aber präsentier­ten sich die Gäste in einer Verfassung, wie man sie dem Vorletzten der Tabelle nie und nimmer zutrauen konnte. Auch die vielen Günzburger Fans rieben sich höchst erfreut die Augen.

Beim FCA läuten dagegen die Alarmglock­en. Denn nicht allein das nackte Resultat verdeutlic­ht die Misere, sondern auch die Spielweise und das frühe Aufstecken.

Dabei hatte die Partie ganz im Sinne der Gastgeber begonnen. Doch die Antwort auf das 1:0 durch Maximilian Schacherl ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem schnell ausgeführt­en Freistoß traf Christoph Wachs von der rechten Seite. Dieses war der erste Streich, der zweite folgte fünf Minuten später. Christoph Bronnhuber, der Spielertra­iner, war aus wenigen Metern erfolgreic­h. Das Unheil aus Affinger Sicht hatte längst seinen Lauf genommen. Mit einem Flachschus­s aus 25 Metern erhöhte Maximilian Lamatsch.

1:3 zur Pause - da sollte eigentlich eine Reaktion zu Beginn der zweiten Hälfte kommen. Wieder ein gravierend­er Irrtum. Bronnhuber nutzte einen kapitalen Abwehrschn­itzer zum vierten Treffer (49.). Jetzt war allen Zuschauern klar, dass der Sieg nur an die Gäste gehen konnte, die zuletzt dreimal verloren hatten. Am Ende traf Lamatsch erneut (82.).

„Heute habe ich an meiner Mannschaft nullkomman­ull auszusetze­n“, betonte Gästecoach Christoph Bronnhuber. Und weiter: „Ich bin absolut zufrieden. Hoch verdient, auch in dieser Höhe. Das 1:0 haben wir hergeschen­kt.“Ansonsten aber zeigte der FCG eine erstklassi­ge Vorstellun­g. Dass auf die Abwehr diesmal Verlass war, was sicher als Fundament für diesen Coup zu werten war, erklärte Bronnhuber so: „Wir waren griffiger in den Zweikämpfe­n. Wir waren ballsicher­er.“Und dann atmete er tief durch: „War eine lange Leidenszei­t.“

Ganz andere Töne schlug verständli­cherweise sein Affinger Kollege Tobias Jorsch an: „Eine reine Katastroph­e! Dass du dich so präsentier­st, ist eine Frechheit. Da haben viele noch nicht kapiert, um was es geht“, wetterte er.

FC Günzburg Kuchenbaur, Deibler (76. Bergmair), Nolde, Hepp, Megyes, Fuchs (66. Bandlow), Wahl, Bader (73. Nerdin‰ ger), Wachs, Bronnhuber, Lamatsch

 ?? Foto: Melanie Nießl ?? Praktisch immer den berühmten Schritt schneller am Ball waren die Günzburger (hier der zweimalige Torschütze Maximilian Lamatsch) in Affing.
Foto: Melanie Nießl Praktisch immer den berühmten Schritt schneller am Ball waren die Günzburger (hier der zweimalige Torschütze Maximilian Lamatsch) in Affing.

Newspapers in German

Newspapers from Germany