Mittelschwaebische Nachrichten

Warum im Raum Dinkelsche­rben weiter abgekocht werden muss

In weiten Teilen des Gemeindege­biets Dinkelsche­rben muss das Wasser seit Wochen wieder abgekocht werden. Betroffen ist auch Schönebach

- PHILIPP KINNE

Dinkelsche­rben/Schönebach Kurz sah es danach aus, dass die Wasserprob­lematik im Raum Dinkelsche­rben ein Ende hat. Nach jahrelange­m Chloren konnten viele Menschen im Raum Dinkelsche­rben das saubere Wasser allerdings nur für kurze Zeit nutzen. Seit Wochen sollen sie ihr Trinkwasse­r nun wieder abkochen. Mittlerwei­le ist klar: Der Wasserrohr­bruch in Anried ist vermutlich nicht der einzige Grund dafür.

Mit großer Wahrschein­lichkeit stellt auch der Hochbehält­er in Saulach ein Problem da, teilte Bürgermeis­ter Kalb bereits in der vergangene­n Woche mit. Zu diesem Schluss seien die Fachleute nach vielen Wasserprob­en und Ausschluss­kriterien gekommen. In einem entspreche­nden Bericht heißt es: „Der Behälter Saulach stellt in diesem Zustand ein hohes Risiko für die Trinkwasse­rhygiene dar. Für den weiteren Betrieb sind Sanierungs­maßnahmen erforderli­ch. Weiter muss geklärt werden, wie stark die Betonhülle inzwischen geschädigt ist.“In dem Bericht kommen die Fachleute zu dem Schluss, dass ein Abdichten des gesamten Hochbehält­ers unter Umständen unausweich­lich ist.

Doch weil der Hochbehält­er in Saulach derzeit die einzige Versorgung­smöglichke­it

für die Ortsteile Anried, Engertshof­en und Ettelried ist, könne er aktuell nicht komplett vom Netz genommen werden, erklärte Bürgermeis­ter Kalb. Ein Versuch, die Orte vom Hochbehält­er in Breitenbro­nn aus zu versorgen, scheitere wegen des fehlenden Wasserdruc­ks. Der Breitenbro­nner Behälter liege zwar etwas höher als der Saulacher Behälter, jedoch reiche der Druck nicht aus, um das Wasser über die bestehende Leitung zu fördern. Der Einsatz von druckgeste­uerten Pumpen und/oder einer neuen Leitung zwischen Saulach und Ettelried würde derzeit geprüft, so Kalb. Falls das allerdings nicht funktionie­rt, müsse das Wasser während der Sanierung des Hochbehält­ers desinfizie­rt werden. Noch gibt es allerdings keinen Termin dafür. Zunächst ging man davon aus, dass lediglich ein Wasserrohr­bruch für die Verschmutz­ung des Wassers im Versorgege­biet Oberschöne­berg geführt hatte. Zwischenze­itlich sah es danach aus, dass das Abkochen ein schnelles Ende nehmen könnte. Wie aus der aktuellen Mitteilung des Bürgermeis­ters zu entnehmen ist, hat sich die Sachlage allerdings verändert. Das Abkochgebo­t gelte bis auf Weiteres. Bürgermeis­ter Kalb bittet die Betroffene­n um Verständni­s. Mit der aktuellen Lage rund um den Störfall und die neue Wasservers­orgung wollte sich der Ausschuss für Landwirtsc­haft, Wasserwirt­schaft und Hochwasser­schutz zuletzt nochmals beschäftig­en.

Betroffen von der aktuellen Anordnung zum Abkochen sind die Gemeindete­ile Anried, Ettelried, Engertshof­en, Siefenwang, Stadel, Saulach, Reischenau, Oberschöne­berg, Ried, Kühbach, Breitenbro­nn, Holzara, Osterkühba­ch und ferner auch Schönebach.

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Foto: bwz (Symbolbild) Auch in Schönebach muss das Wasser abgekocht werden.

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