Mittelschwaebische Nachrichten
Warum im Raum Dinkelscherben weiter abgekocht werden muss
In weiten Teilen des Gemeindegebiets Dinkelscherben muss das Wasser seit Wochen wieder abgekocht werden. Betroffen ist auch Schönebach
Dinkelscherben/Schönebach Kurz sah es danach aus, dass die Wasserproblematik im Raum Dinkelscherben ein Ende hat. Nach jahrelangem Chloren konnten viele Menschen im Raum Dinkelscherben das saubere Wasser allerdings nur für kurze Zeit nutzen. Seit Wochen sollen sie ihr Trinkwasser nun wieder abkochen. Mittlerweile ist klar: Der Wasserrohrbruch in Anried ist vermutlich nicht der einzige Grund dafür.
Mit großer Wahrscheinlichkeit stellt auch der Hochbehälter in Saulach ein Problem da, teilte Bürgermeister Kalb bereits in der vergangenen Woche mit. Zu diesem Schluss seien die Fachleute nach vielen Wasserproben und Ausschlusskriterien gekommen. In einem entsprechenden Bericht heißt es: „Der Behälter Saulach stellt in diesem Zustand ein hohes Risiko für die Trinkwasserhygiene dar. Für den weiteren Betrieb sind Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Weiter muss geklärt werden, wie stark die Betonhülle inzwischen geschädigt ist.“In dem Bericht kommen die Fachleute zu dem Schluss, dass ein Abdichten des gesamten Hochbehälters unter Umständen unausweichlich ist.
Doch weil der Hochbehälter in Saulach derzeit die einzige Versorgungsmöglichkeit
für die Ortsteile Anried, Engertshofen und Ettelried ist, könne er aktuell nicht komplett vom Netz genommen werden, erklärte Bürgermeister Kalb. Ein Versuch, die Orte vom Hochbehälter in Breitenbronn aus zu versorgen, scheitere wegen des fehlenden Wasserdrucks. Der Breitenbronner Behälter liege zwar etwas höher als der Saulacher Behälter, jedoch reiche der Druck nicht aus, um das Wasser über die bestehende Leitung zu fördern. Der Einsatz von druckgesteuerten Pumpen und/oder einer neuen Leitung zwischen Saulach und Ettelried würde derzeit geprüft, so Kalb. Falls das allerdings nicht funktioniert, müsse das Wasser während der Sanierung des Hochbehälters desinfiziert werden. Noch gibt es allerdings keinen Termin dafür. Zunächst ging man davon aus, dass lediglich ein Wasserrohrbruch für die Verschmutzung des Wassers im Versorgegebiet Oberschöneberg geführt hatte. Zwischenzeitlich sah es danach aus, dass das Abkochen ein schnelles Ende nehmen könnte. Wie aus der aktuellen Mitteilung des Bürgermeisters zu entnehmen ist, hat sich die Sachlage allerdings verändert. Das Abkochgebot gelte bis auf Weiteres. Bürgermeister Kalb bittet die Betroffenen um Verständnis. Mit der aktuellen Lage rund um den Störfall und die neue Wasserversorgung wollte sich der Ausschuss für Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und Hochwasserschutz zuletzt nochmals beschäftigen.
Betroffen von der aktuellen Anordnung zum Abkochen sind die Gemeindeteile Anried, Ettelried, Engertshofen, Siefenwang, Stadel, Saulach, Reischenau, Oberschöneberg, Ried, Kühbach, Breitenbronn, Holzara, Osterkühbach und ferner auch Schönebach.