Mittelschwaebische Nachrichten

Schützen legen ihre Wettkämpfe auf Eis

Die Entscheidu­ng findet großen Zuspruch, aber auch Kritik. Wie die Saison ab Januar weitergehe­n könnte

- VON MARTIN GAH

Landkreis Jetzt hat die Corona-Pandemie doch noch die Wettkämpfe im Schützenbe­zirk Schwaben getroffen. In der Bezirkslig­a und Bezirksobe­rliga wurde schon der erste Wettkampf geschossen. Doch am Montag kam dann von Bezirksspo­rtleiter Sascha Zirfaß die Nachricht, dass alle Ligen auf Bezirksebe­ne bis zum 1. Januar 2021 pausieren sollen. Alle bereits geplanten Wettkämpfe seien abzusagen.

Zirfaß betont: „Wir bedauern diese Entscheidu­ng sehr. Wir sind immer noch überzeugt, dass der Schießspor­t eine der sichersten Sportarten in dieser Pandemie ist, da keinerlei direkte Kontakte stattfinde­n. Dennoch ist nach dem Überschrei­ten der Hunderter-Inzidenz einfach Handlungsn­otwendigke­it gegeben.“Nicht in allen, aber in einigen schwäbisch­en Schützenga­uen stieg nämlich die Sieben-Tage-Inzidenz auf Zahlen über 100.

In der Pause will der Schützenbe­zirk anhand von Fallzahlen und

Empfehlung­en aus der Politik über die Fortsetzun­g der Saison entscheide­n. Sollte die Rückkehr zum regulären Wettkampfm­odus nicht möglich sein, sieht Zirfaß verschiede­ne Möglichkei­ten. Die Rundenwett­kämpfe könnten etwa auf Fernwettka­mpfmodus umgestellt werden, sowohl mit als auch ohne Regelungen zum Auf- und Abstieg. Die Liga könnte aber auch komplett abgesagt werden und im nächsten Jahr mit der diesjährig­en Einteilung der Gruppen wieder starten. In die Entscheidu­ng über diese Optionen sollen auch die Vereine der Ligen eingebunde­n werden. Zirfaß bittet die Sportleite­r bis Dezember um eine Stellungna­hme.

Die BSG Offingen in der Luftgewehr-Bezirksobe­rliga und den SV Bleichen in der Luftgewehr-Bezirkslig­a traf die Nachricht von der Wettkampfp­ause jeweils nach einem Sieg. Armin Pfäffle, Schütze bei Offingen II, findet die Entscheidu­ng des Bezirksspo­rtleiters sehr gut: „Das nimmt den Druck von den Schützen, da es sich beim Schießspor­t

nur um ein Hobby handelt und man sich durch Mann-gegenMann-Wettkämpfe nicht zusätzlich einer Infektions­gefahr aussetzen muss.“Er spricht sich klar für Fernwettkä­mpfe ab Januar aus. Der Gau Günzburg-Land sei hier beispielha­ft vorangegan­gen, da er die Wettkämpfe auf Gauebene von vornherein darauf umgestellt hatte. Darüber hinaus hat Pfäffle eine Idee, wie die Atmosphäre bei einem Fernwettka­mpf verbessert werden könnte. Die Konkurrent­en könnten per Videotelef­onie zugeschalt­et werden.

Auch der Betreuer des SV Bleichen, Georg Kober, hofft, dass es im Januar weitergeht. „Nach unserem guten Start finden wir die Aussetzung sehr schade. Aber die Gesundheit geht vor. In Anbetracht der gestiegene­n Corona-Zahlen war dies fast zu erwarten.“

Ramona Burghard vom Schwabenli­ga-Team von 1886 Breitentha­l ergänzt: „Die Bezirkslei­tung ist zurzeit in keiner leichten Lage. Obwohl der Schießspor­t sehr sicher ist, halte ich es für die richtige Entscheidu­ng.“Die Breitentha­l hätten eigentlich im November in die Saison starten sollen.

Eine kritische Stimme kommt aus dem Gau Burgau. Andreas Schlahsa, mit dem SV Waldkirch III in der Luftpistol­e-Bezirkslig­a, meint: „Es ist schade, dass man zuerst absagt und dann überlegt, was man machen will.

Die Bezirksspo­rtleitung hätte besser gleich in den Fernwettka­mpf-Modus gehen sollen, um die Schützen weiter zu begeistern. Jetzt haben sich alle auf die Wettkämpfe vorbereite­t. Durch die plötzliche Absage könnten die Schützen die Lust an ihrem Sport verlieren.“

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Archivfoto: Sebastian Richly Die Luftgewehr­e bleiben vorerst liegen: Angesichts steigender Infektions­zahlen ha‰ ben die Schützen im Bezirk Schwaben die gerade erst begonnenen Wettkämpfe aus‰ gesetzt.

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