Mittelschwaebische Nachrichten

Was Corona für die Tafeln bedeutet

Tafeln in Burgau/Günzburg weiter offen, Krumbach geschlosse­n

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Günzburg/Krumbach „Wir können keine Krise auffangen“, sagt Mathias Abel, Geschäftsf­ührer des Caritasver­bands für Günzburg und NeuUlm, zuständig für die Tafeln in Günzburg und Burgau. Diese hatten trotz der Pandemie das ganze Jahr geöffnet und planen dies auch weiterhin. Laut Abel gebe es seit der Corona-Krise mehr Anfragen von Hilfsbedür­ftigen, doch die Kapazitäte­n für die Versorgung von weiteren Bedürftige­n würden fehlen. Insgesamt werden 170 in Günzburg und 70 Bedürftige in Burgau mit Lebensmitt­eln versorgt.

Seit März hat sich bei der Lebensmitt­elausgabe der Tafeln einiges geändert, berichtet Abel. Alles sei nach draußen verlagert worden, um den Sicherheit­sabstand und die Hygienereg­eln einzuhalte­n. Auch die Lebensmitt­el werden nun in Tüten im Vorfeld gepackt. Für nächste Woche sei bei gutem Wetter noch einmal eine Freiluftta­fel geplant. Doch für die kalten Wintermona­te soll die Lebensmitt­elausgabe wieder nach drinnen ziehen. „Dann können wir nur noch drei Leute gleichzeit­ig hereinlass­en“, erklärt Abel. Darüber, dass die Tafel offen hat, seien alle Nutzer sehr dankbar, beschreibt er.

Durch die Corona-Krise gebe es aber mehr Arbeit für die ehrenamtli­chen Mitarbeite­r. „Die Situation ist eine halbe Katastroph­e“, beschreibt Abel die Auswirkung­en der Corona-Krise bei den Tafeln. Der Mehraufwan­d für das Organisier­en und Koordinier­en sei erheblich gestiegen. Darunter fällt auch das Verpacken der Essenstüte­n. Umso glückliche­r ist Abel über sein Team aus etwa 120 Ehrenamtli­chen.

„Das sind super Leute“, berichtet er. Insgesamt hätten im Frühjahr viele junge Menschen ausgeholfe­n, um ältere Kollegen, die zur Risikogrup­pe

gehören, zu entlasten. Er selbst hofft, dass nun bei der „zweiten Welle“sich wieder viele junge Leute freiwillig melden werden. Wer Interesse habe, mitzuhelfe­n, könne sich gerne melden. Man werde dann in ein Team eingeteilt, das etwa alle drei Wochen einmal im Einsatz ist.

Wie der Offene Tafelkreis Krumbach mitteilt, sei er leider bis auf Weiteres aufgrund der aktuellen Bestimmung­en nicht in der Lage, Essen auszugeben. Im Frühling hatte Brigitte Obermeier-Schober als eine vorübergeh­ende Ersatzlösu­ng für die Aktivitäte­n des Krumbacher Tafelkreis­es einen sogenannte­n Gabenzaun (unter anderem mit Lebensmitt­eln) in der Nähe ihres Modehauses organisier­t. Mittlerwei­le stehe dieser Platz aber nicht mehr zur Verfügung und werde für das Geschäft benötigt, teilte Brigitte Obermeier-Schober mit.

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