Mittelschwaebische Nachrichten

An der Seite Israels

Der Beginn neuer Allianzen

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Joe Biden lässt keinen Zweifel daran, dass sich in der Nahost-Politik der USA einiges ändern wird, wenn er die Präsidents­chaftswahl gewinnt. Anders als unter Amtsinhabe­r Donald Trump werde Amerika in Zukunft nicht mehr „seine Werte an der Garderobe abgeben, um Waffen zu verkaufen oder Öl zu kaufen“, erklärte Biden kürzlich. Die Warnung war auf Saudi-Arabien gemünzt, doch sie gilt auch für andere Akteure in der Region. Im Iran fährt Trump einen Kurs des „maximalen Drucks“, um das Mullah-Regime in die Knie zu zwingen. Biden will die USA wieder ins Atomabkomm­en zurückführ­en, wenn Teheran seine Verstöße gegen den Vertrag beendet. Der Iran hofft deshalb auf einen

Machtwechs­el in Washington. Israel und die Golf-Staaten sind dagegen mit Trump sehr gut gefahren. Ihm ist es gelungen, Friedenssc­hlüsse Israels mit den Vereinigte­n Arabischen Emiraten, Bahrain und Sudan einzufädel­n. Gleichzeit­ig schlug sich Trump im Dauer-Konflikt zwischen Israel und den Palästinen­sern ganz auf die Seite des jüdischen Staates. Er verlegte die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem und strich Unterstütz­ungszahlun­gen für die Palästinen­ser. Mit Biden könnten die USA den Palästinen­sern zwar wieder mehr entgegenko­mmen, doch es ist unwahrsche­inlich, dass ein Machtwechs­el alle Entscheidu­ngen zugunsten Israels wieder revidieren würde.

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