Mittelschwaebische Nachrichten
Vorläufiges KulturAus in Krumbach
Alle kulturellen Veranstaltungen im November werden abgesagt. Wie die Organisatoren damit umgehen
Krumbach
Der Teil-Lockdown betrifft das kulturelle Leben in Krumbach und Umgebung hart. Darunter fallen Veranstaltungen wie der Literaturherbst, die Kunstnacht oder auch der Kunsthandwerkliche Adventsmarkt. Auch das Heimatmuseum bleibt ab Montag zu. Was bedeutet das für die Organisatoren?
Anita Roth, Leiterin des Heimatmuseum Krumbach, ist Organisatorin aller drei Veranstaltungen. Hinter den Vorbereitungen steckt wochenlange Arbeit, berichtet Roth. „Der Lockdown light war sehr plötzlich“, erzählt sie. Sie habe noch gehofft, die Veranstaltungen umsetzen zu können. Mit der bislang Stufe“hätte es noch geklappt, erklärt die Museumsleiterin. Im Heimatmuseum wären 20 Personen bei einer Ausstellung, wie in der Kunstnacht, und 30 mit festen Sitzplätzen wie etwa bei einer Lesung für den Literaturherbst erlaubt gewesen. Diese Veranstaltungen fallen nun beide aus.
Laut Claudia Glogger, ebenfalls Mitorganisatorin der Kunstnacht, sei man zunächst trotz der CoronaKrise optimistisch gestimmt gewesen. Mit den steigenden Infektionszahlen war sie sich nicht mehr sicher, ob die Kunstnacht stattfinden könne, berichtet Glogger. Das Kunstevent komplett identisch mit den gleichen Künstlern nächstes Jahr zu veranstalten, werde nicht funktionieren, erzählt sie. „Nicht jeder Künstler hat automatisch ein Jahr später Zeit. Das muss alles erst abgesprochen werden“, sagt Glogger.
Einige Lesungen und Vorführungen des Literaturherbstes wurden bereits vor den neuen verschärften Regeln abgesagt. Nun finden erst einmal keine literarischen Veranstaltungen mehr statt. „Die Absagen sind natürlich eine große Enttäuschung“, beschreibt Johanna Herold von der Volkshochschule Krumbach, die den Literaturherbst mitorganisiert. Sie habe in den letzten Tagen aber bereits damit gerechnet. Den Beschluss verstehe sie vollkommen, erklärt sie. „Die Gesundheit der Besucher ist uns am wichtigs„dunkelroten ten“, sagt Johanna Herold. Sie erzählt, dass sie mit den Autoren, die dieses Jahr aufgetreten wären, bereits Termine für den nächsten Herbst plane. Unter anderem ist Rolf Kamradek mit seinen schwäbischen Geschichten wieder dabei. Der Kunsthandwerkliche Töpfermarkt hätte am ersten Advent stattgefunden und ist nun ebenfalls abgesagt. Der weihnachtliche Markt wäre nach draußen verlagert worden und war bereits fertig geplant, berichtet Anita Roth. Deshalb sagt sie nun allen angemeldeten Ausstellern (in diesem Jahr 17) telefonisch ab. Laut Roth sei die Lage mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden. „Nicht nur das Absagen bringt Arbeit mit sich, auch die gesamte Planung war dadurch umsonst“, erzählt Roth. Zwar sieht sie das Heimatmuseum als Veranstaltungsort durch das strenge Hygienekonzept als relativ geringes Infektionsrisiko, doch sie habe komplettes Verständnis für die aktuellen Regeln. Hoffnung gibt es aber dennoch: Roth teilte mit, dass das alljährliche Krippenschauen im Heimatmuseum noch nicht abgesagt ist. Das Begleitprogramm kann zwar nicht stattfinden, doch die Ausstellung könnte ab 17. Dezember bis auf Sonn- und Feiertage geöffnet sein. „Das geht natürlich nur, wenn die Infektionszahlen bis zum Beginn der Ausstellung gesunken sind“, erklärt sie. Die Ausstellung erst ab Januar zu veranstalten, sei eine Idee.