Mittelschwaebische Nachrichten
Wolfgang Krebs, Kabarettist
„Ich blicke auf die Wahl mit gemischten Gefühlen. Zunächst ist es das Alter, denn wir sind in Deutschland nicht gewöhnt, so betagte Kandidaten zur Wahl zu haben. Das muss kein Nachteil sein, aber es ist ungewöhnlich. Der Blick richtet sich bei uns immer eher auf die Jüngeren. Was ich mich aber oft frage: Bin ich so ein entschiedener Trump-Gegner, weil ich in Deutschland lebe, und wir bei uns, im Gegensatz zu Amerika, ausschließlich Medien haben, die Trumps Arbeit missbilligen? Aus unserer deutschen Sicht kann man sich doch gar nicht ernsthaft vorstellen, dass dieser Mann überhaupt Mehrheiten hinter sich versammeln kann. Könnte ich mir also, wenn ich in Amerika leben würde, vorstellen, Trump zu wählen? Wäre ich anders erzogen worden, sodass seine Argumente mich erreichen würden? Schwer vorstellbar. Ich fürchte, dass durch seine Art Politik zu machen, der Egoismus zugenommen hat. Und das hat auch auf Europa übergegriffen: Ein Boris Johnson wäre ohne Trump nie so weit gekommen. Ich hoffe, dass Trump in Zukunft mehr Zeit für sich und seine Familie hat.“