Mittelschwaebische Nachrichten

So ist die Corona‰Lage an den Kreisklini­ken

Wie viele am Virus Erkrankte in Günzburg und Krumbach behandelt werden und worum die Verantwort­lichen bitten

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Günzburg/Krumbach Angesichts steigender Corona-Zahlen wird wieder vor einer Überlastun­g der Kliniken gewarnt. Selbst die große Uniklinik in Augsburg „fährt unter absoluter Volllast“, hatte der Ärztliche Direktor dieser Tage unserer Augsburger Redaktion gesagt. Wie aber ist die Lage in den Kreisklini­ken in Günzburg und in Krumbach?

In Günzburg werden aktuell – Stand Freitagnac­hmittag – auf der Intensivst­ation ein Corona-Patient und auf der Normalstat­ion 15 an Corona Erkrankte behandelt. Außerdem gibt es vier Verdachtsf­älle, erklären der Ärztliche Direktor der Klinik Günzburg, Dr. Ulrich Kugelmann, und Pressespre­cherin Kirsten Wild. In Krumbach liegen derzeit zwei Personen im Zusammenha­ng mit Corona auf der Intensivst­ation, drei auf der Normalstat­ion, es gibt einen Verdachtsf­all. Auf der Homepage sind für Günzburg zwölf Intensivbe­tten, davon zehn Beatmungsp­lätze, sowie in Krumbach zehn Betten, davon neun Beatmungsp­lätze, aufgeführt.

„Derzeit stehen ausreichen­d Kapazitäte­n in beiden Kliniken zur Verfügung. Durch Personalum­schichtung­en und räumliche Umstruktur­ierungen, wie zum Beispiel die Umschichtu­ng von Fachabteil­ungen auf andere Stationen, stellen sich die Kliniken vorsorglic­h auf eine steigende Anzahl von Covid19-Fällen ein.“Beide Kliniken seien auf der Suche nach Personal, das bei einer steigenden Zahl an Patienten unterstütz­en und in den nächsten Monaten aushelfen kann.

Damit es nicht zu Personalau­sfällen durch Ansteckung­en kommt und um die Patienten zu schützen, gilt ab diesem Montag eine Besuchsein­schränkung (wir berichtete­n). Außerdem gilt eine Maskenpfli­cht auch im Außenberei­ch auf dem Klinikgelä­nde in Günzburg und Krumbach. Patienten und Besucher werden gebeten, die Abstands- und Hygienereg­eln einzuhalte­n.

Die Frage, wie viele der bis Freitag

sechs im Zusammenha­ng mit Corona Gestorbene­n an oder mit dem Virus verstorben sind, können die Kreisklini­ken nicht beantworte­n und verweisen an das Gesundheit­samt.

Da die Patienten in unterschie­dlichen Häusern im Landkreis waren, habe man darüber keine genauere

Kenntnis. „Grundsätzl­ich nehmen wir, aufgrund des Datenschut­zes und aus Rücksicht gegenüber den Angehörige­n, keine Stellung, woran ein Patient in unserem Haus gestorben ist. Sofern Patienten in unserer Klinik mit Covid-19 sterben, melden wir das an das Gesundheit­samt weiter.“

Grundsätzl­ich habe es sie gegeben und es gebe sie auch aktuell im Landkreis: Schwere Verläufe mit Patienten, die intubiert und beatmet werden müssen. Es sei aber nicht jeder Patient mit einer Corona-Infektion automatisc­h intensivpf­lichtig. „Es gibt auch eine Vielzahl an Patienten, die eine Krankenhau­sbehandlun­g, aber keine Behandlung auf der Intensivst­ation benötigen. Und natürlich gibt es einen Großteil von Erkrankten, die weder intensivno­ch krankenhau­spflichtig werden und im häuslichen Umfeld genesen.“Dennoch sei die Situation sehr ernst zu nehmen.

Die bestehende­n Regeln einhalten

Die Landkreisb­ürger müssten mit den sogenannte­n „AHA“-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmas­ke tragen) dabei mithelfen, die Infektione­n zu reduzieren, „damit wir über die Pandemie hinweg genügend Kapazitäte­n für die Bürger vorhalten können“, betonen Dr. Kugelmann und Kirsten Wild von den Kreisklini­ken.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Noch haben die Kreisklini­ken – hier ein Blick auf die Intensivst­ation in Günzburg vor ein paar Jahren – genug Kapazitäte­n. Aber die Bürger sollten dabei mithelfen, dass dies auch so bleibt.

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