Mittelschwaebische Nachrichten
So ist die CoronaLage an den Kreiskliniken
Wie viele am Virus Erkrankte in Günzburg und Krumbach behandelt werden und worum die Verantwortlichen bitten
Günzburg/Krumbach Angesichts steigender Corona-Zahlen wird wieder vor einer Überlastung der Kliniken gewarnt. Selbst die große Uniklinik in Augsburg „fährt unter absoluter Volllast“, hatte der Ärztliche Direktor dieser Tage unserer Augsburger Redaktion gesagt. Wie aber ist die Lage in den Kreiskliniken in Günzburg und in Krumbach?
In Günzburg werden aktuell – Stand Freitagnachmittag – auf der Intensivstation ein Corona-Patient und auf der Normalstation 15 an Corona Erkrankte behandelt. Außerdem gibt es vier Verdachtsfälle, erklären der Ärztliche Direktor der Klinik Günzburg, Dr. Ulrich Kugelmann, und Pressesprecherin Kirsten Wild. In Krumbach liegen derzeit zwei Personen im Zusammenhang mit Corona auf der Intensivstation, drei auf der Normalstation, es gibt einen Verdachtsfall. Auf der Homepage sind für Günzburg zwölf Intensivbetten, davon zehn Beatmungsplätze, sowie in Krumbach zehn Betten, davon neun Beatmungsplätze, aufgeführt.
„Derzeit stehen ausreichend Kapazitäten in beiden Kliniken zur Verfügung. Durch Personalumschichtungen und räumliche Umstrukturierungen, wie zum Beispiel die Umschichtung von Fachabteilungen auf andere Stationen, stellen sich die Kliniken vorsorglich auf eine steigende Anzahl von Covid19-Fällen ein.“Beide Kliniken seien auf der Suche nach Personal, das bei einer steigenden Zahl an Patienten unterstützen und in den nächsten Monaten aushelfen kann.
Damit es nicht zu Personalausfällen durch Ansteckungen kommt und um die Patienten zu schützen, gilt ab diesem Montag eine Besuchseinschränkung (wir berichteten). Außerdem gilt eine Maskenpflicht auch im Außenbereich auf dem Klinikgelände in Günzburg und Krumbach. Patienten und Besucher werden gebeten, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten.
Die Frage, wie viele der bis Freitag
sechs im Zusammenhang mit Corona Gestorbenen an oder mit dem Virus verstorben sind, können die Kreiskliniken nicht beantworten und verweisen an das Gesundheitsamt.
Da die Patienten in unterschiedlichen Häusern im Landkreis waren, habe man darüber keine genauere
Kenntnis. „Grundsätzlich nehmen wir, aufgrund des Datenschutzes und aus Rücksicht gegenüber den Angehörigen, keine Stellung, woran ein Patient in unserem Haus gestorben ist. Sofern Patienten in unserer Klinik mit Covid-19 sterben, melden wir das an das Gesundheitsamt weiter.“
Grundsätzlich habe es sie gegeben und es gebe sie auch aktuell im Landkreis: Schwere Verläufe mit Patienten, die intubiert und beatmet werden müssen. Es sei aber nicht jeder Patient mit einer Corona-Infektion automatisch intensivpflichtig. „Es gibt auch eine Vielzahl an Patienten, die eine Krankenhausbehandlung, aber keine Behandlung auf der Intensivstation benötigen. Und natürlich gibt es einen Großteil von Erkrankten, die weder intensivnoch krankenhauspflichtig werden und im häuslichen Umfeld genesen.“Dennoch sei die Situation sehr ernst zu nehmen.
Die bestehenden Regeln einhalten
Die Landkreisbürger müssten mit den sogenannten „AHA“-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske tragen) dabei mithelfen, die Infektionen zu reduzieren, „damit wir über die Pandemie hinweg genügend Kapazitäten für die Bürger vorhalten können“, betonen Dr. Kugelmann und Kirsten Wild von den Kreiskliniken.