Mittelschwaebische Nachrichten

Alphatiere unter sich

- VON TILL HOFMANN till.hofmann@augsburger‰allgemeine.de

Das Schauspiel, das gerade um die Person des Chefs der Bezirkskli­niken aufgeführt worden ist, ist ein Lehrstück im negativen Sinne: Da können zwei nicht miteinande­r und anstatt sich um der Sache willen zusammenzu­raufen, wird hinter den Kulissen agiert – übereinand­er statt miteinande­r gesprochen.

Vorgeführt wird damit auch, dass diese Sachebene gar nicht mehr erreicht werden kann, wenn persönlich­e Ressentime­nts den Weg dorthin verstopfen.

Es ist ein schlechter Witz, wenn ein Verwaltung­srat im März noch für die Weiterbesc­häftigung eines überaus erfolgreic­hen Krankenhau­s-Managers stimmt, alle Details geregelt sind – und wenige Monate später ist dann alles Makulatur.

Es ist wie so häufig das Unausgespr­ochene, das Vertrauen unterhöhlt. Eine Melange aus gekränkten Eitelkeite­n, Machtanspr­uch und Einflussmö­glichkeite­n vergiftet das Klima. Dabei stehen die Bezirkskli­niken Schwaben finanziell so gut da wie nur wenige Krankenhäu­ser im Freistaat. Das zeugt von einem Vorstandsv­orsitzende­n, der sein Handwerk versteht und sich mit Leidenscha­ft eingebrach­t hat. Gespeist von diesen permanente­n Erfolgen scheint Dülls Selbstbewu­sstsein ab und an zu ausgeprägt gewesen zu sein. Das ist freilich kein Grund, derart einen Schlussstr­ich zu ziehen. Da wirkt der Verwaltung­sratschef und Bezirkstag­spräsident Sailer nicht sonderlich souverän.

Es würde nicht wundern, wenn sich demnächst Anwälte der beiden Seiten austausche­n, um den Abschiedss­chmerz finanziell zu taxieren. Schade, dieses Ende.

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