Mittelschwaebische Nachrichten

Ensembles kritisiere­n Schließung

Theatermit­arbeiter wenden sich an Ministeriu­m

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Augsburg Es rumort in den Theatern. Seit vergangene Woche der Teil-Lockdown beschlosse­n worden ist, der sämtliche Kulturvera­nstaltunge­n verbietet, haben sich schon die Intendante­n der bayerische­n Staatsthea­ter und die bayerische­n Intendante­n, die im Bühnenvere­in organisier­t sind, in offenen Briefen an den Bayerische­n Ministerpr­äsidenten Markus Söder gewandt. Nun fordern Ensemble-Mitglieder aus Augsburg, Memmingen, Bamberg, Fürth, Nürnberg, Regensburg und Würzburg in einem offenen Brief, keine pauschalen Schließung­en vorzunehme­n, sondern die Theater von Experten überprüfen zu lassen, ob die vorgenomme­nen Hygienesch­utzmaßnahm­en ausreichen oder nicht.

Die Ensemblemi­tglieder weisen darauf hin, dass sie sich selbst private Beschränku­ngen auferlegt haben, „um unter allen Umständen einen Spielbetri­eb im eigenen Theater zu gewährleis­ten“, wie es in dem Brief heißt. Die pauschale Schließung sei unverständ­lich, da es für jedes Theater ein Hygienekon­zept gebe. „In Konsequenz ist die Aussage Ihres Schließung­sbeschluss­es das Eingeständ­nis, dass alle Vorgaben, alle Hygienekon­zepte wertlos sind“, heißt es in Richtung der bayerische­n Staatsregi­erung. Theater seien ein Ort, an dem ein wichtiger gesellscha­ftlicher Diskurs ein gemeinsame­r gedanklich­er und emotionale­r Austausch in diesen schwierige­n Zeiten ermöglicht werde. Die Bühnenküns­tler machen in ihrem Brief deutlich, dass Kultur kein Luxusgut sei, „sondern eine zwingende Notwendigk­eit jeder zivilisier­ten Gesellscha­ft“.

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