Mittelschwaebische Nachrichten
Die Glückswege sind bald fertig
Im Frühjahr sollen 14 Rad- und Wanderwege im Unterallgäu eröffnet werden
Unterallgäu/Kettershausen Die Unterallgäuer Glückswege nehmen immer mehr Form an. Über den aktuellen Stand des Vorhabens hat Projektleiter Tobias Klöck vom Landratsamt im Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus informiert. So sollen die 14 Rad- und Wanderwege im Frühjahr 2021 eröffnet werden. Einer davon befindet sich in Kettershausen: Die gut zehn Kilometer lange Route trägt den Titel „Glücksweg Wasserspiel Kettershausen“, da sie oftmals entlang von Wasser, etwa der Günz oder Weiher, führt.
Zu jedem Weg soll es einen Film und einen Audio-Guide geben, wie es in einer ausführlichen Pressemitteilung des Unterallgäuer Landratsamts heißt. Demnach begrüßte der Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus die geplanten Werbemaßnahmen für das Projekt.
Die Glückswege bestehen aus elf Wanderwegen und drei Radwegen mit insgesamt 187 Kilometern Länge. „Ich bin absolut begeistert“, sagte der Unterallgäuer Landrat Alex Eder über das Konzept, das er als „hochprofessionell“bezeichnete. Neben dem Grundthema Sebastian Kneipp würden auf den Touren verschiedene freizeittouristische Höhepunkte und ortsspezifische Besonderheiten mit eingebunden, erläuterte Projektleiter Klöck.
So greift zum Beispiel die Glücksbringer-Runde zwischen Kirchheim und Pfaffenhausen das Thema Störche auf, die Glücksplaneten-Tour in Ottobeuren widmet sich dem Thema Sternwarte und Astronomie und der Glücksquellenweg in Buxheim dem Thema Mönche und Kartause. „Das Beschilderungsmaterial wurde inzwischen an die Gemeinden verteilt“, sagte Klöck. Bis zum Ende des Jahres sollen die Wegweiser hängen.
Außerdem ist geplant, dass bis dahin die Erlebnisstationen entlang der Wege aufgebaut und die Startplätze mit Erkennungsstelen und Infotafeln ausgestattet sind. Erfreulich sei, dass viele Gemeinden zusätzlich Geld in die Hand nehmen und ihre Wege mit weiteren, eigenen Erlebnisstationen noch attraktiver machen. „Die Gemeinden sind der Meinung, das muss einfach top sein“, sagte Klöck erfreut.
Der Kettershauser Glücksweg beginnt wie berichtet offiziell beim Sportplatz. Er führt entlang der Halde nach Mohrenhausen über Zaiertshofen und die alte Günz zurück Richtung Kettershauser Ried und Stausee. Die Kneippanlage in Mohrenhausen, der Naschgarten bei Zaiertshofen und die Sandgrube Mohrenhausen sind Stationen entlang der Strecke. Erklärende Informationen dazu stehen jeweils auf Pfählen.
Für alle Wege sind Tobias Klöck zufolge auch eine Übersichtskarte sowie ein Serviceheft in Arbeit, in dem die Touren näher beschrieben sind. Beworben werden sollen die Glückswege mit einer eigenen Internetseite, einem Gesamtfilm sowie professionellem Fotomaterial.
Darüber hinaus könne der Landkreis in den kommenden zwei Jahren auf zusätzliches Marketing setzen, da ein entsprechendes Förderprojekt bewilligt worden sei. So werden die Glückswege im Rahmen der Modellförderung „Regionale Identität“des bayerischen Finanzund Heimatministeriums mit knapp 300000 Euro unterstützt. 82 000 Euro zahlt der Landkreis, 63000 Euro legen die beteiligten Gemeinden oben drauf.
Das Geld soll für Audio-Guides und Videoclips zu jedem Weg, Pressekampagnen und Social-MediaAktivitäten verwendet werden und dazu dienen, die Glückswege bei Gästen und Einheimischen noch bekannter zu machen. 2021 soll nicht nur mit den Glückswegen, sondern auch mit dem 200. Geburtstag von Sebastian Kneipp geworben werden. Der Unterallgäuer Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus stellte 25000 Euro für Messeaktivitäten zur Verfügung, sollten dort Kosten anfallen. Landrat Alex Eder sagte, dass die Corona-Pandemie auch positive Seiten für den Tourismus haben könne. Denn seitdem machten viele Deutsche Urlaub im eigenen Land – und davon könne auch das Unterallgäu profitieren.