Mittelschwaebische Nachrichten
Mit zwei Klassen in die neue Pflegeausbildung
Gute Nachrichten aus dem Bezirkskrankenhaus. Liegt es am Imagewandel?
Landkreis Außergewöhnlich erfreuliche Neuigkeiten gibt es aus dem Bereich der Pflege bei den Bezirkskliniken Schwaben: Zum 1. Oktober hat das Bezirkskrankenhaus (BKH) Günzburg 22 neue Pflegekräfte eingestellt. Zehn von ihnen stammen aus der eigenen Berufsfachschule für Pflege, und auch von dort gibt es positive Nachrichten: Zum neuen Ausbildungsjahr starteten gleich zwei Klassen mit jeweils 23 Schülern. „Ich bin seit 2004 erst als Pflegedienstleiter
und nun als Pflegedirektor im BKH in Günzburg tätig. So viele neue Kolleginnen und Kollegen konnten wir noch nie gleichzeitig zum Beschäftigungsstart begrüßen“, stellt Georg Baur erfreut fest. Ob das große Interesse an der Ausbildung in der Pflege daher kommt, dass der Aprilkurs an der Pflegeschule in Günzburg ausfallen musste, weil im Hinblick auf die neue Generalistische Pflegeausbildung noch Details zum Lehrplan
nach dem Krankenpflegegesetz zu klären waren? Oder ist das große Interesse einem Imagewandel geschuldet, weil die Pflege infolge der Pandemie und aufgrund der neuen Generalistischen Pflegeausbildung in der Gesellschaft mittlerweile ein besseres Ansehen hat? Schulleiter Erich Renner weiß es letztendlich nicht, aber im Rückblick sieht er die Absage des Aprilkurses als glückliche Fügung. „Wegen Corona hätten wir die Schüler im April gleich ins Homeschooling schicken müssen“, sagt er. Auch jetzt stellen die verschärften Hygieneregeln für Schulen des Gesundheitswesens eine Herausforderung dar. So werden alle Auszubildenden bei jedem Wechsel von Unterricht und Praxisphase direkt an der Schule auf Covid-19 getestet. Dadurch sind sie von den vorgegebenen 14-tägigen Quarantänezeiten befreit und wertvolle Ausbildungszeit geht so nicht verloren.
Eine gute Bewerberlage melden auch die beiden anderen Berufsfachschulen der Bezirksklinken am Standort Günzburg. So starteten sowohl die Physiotherapeuten als auch die Ergotherapeuten mit jeweils einer mit 24 Schülern voll besetzten Klasse. „Unsere Bewerberzahl war in den vergangenen Jahren nie so gut wie in diesem Jahr“, sagt dazu Christiane Reiser, Leiterin der Berufsfachschule für Ergotherapie. Offensichtlich wirke sich positiv aus, dass inzwischen eine Ausbildungsvergütung bezahlt wird.