Mittelschwaebische Nachrichten

Corona‰Fälle im Ichenhause­r AWO‰Seniorenhe­im

Tests zeigen, dass sich Bewohner und Mitarbeite­r mit dem Erreger angesteckt haben. Wie viele Personen bisher betroffen sind. Und wie darauf reagiert worden ist

- VON TILL HOFMANN

Ichenhause­n Nach dem Heiliggeis­tAltenheim in Günzburg hat sich das Coronaviru­s auch im Seniorenhe­im der Arbeiterwo­hlfahrt (AWO) in Ichenhause­n breit gemacht – glückliche­rweise bei Weitem nicht in dem Ausmaß, wie das in der Großen Kreisstadt der Fall ist.

Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte Wolfgang Mayr-Schwarzenb­ach, der als Vorstand im schwäbisch­en AWO-Bezirksver­band für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist, dass im Haus in Ichenhause­n nach Tests bei sechs Bewohnern und zwei Mitarbeite­rn positive Resultate festgestel­lt worden sind. MayrSchwar­zenbach hat nach eigenen Worten am Donnerstag erfahren, dass es in Ichenhause­n erste CoronaVerd­achtsfälle gibt. In der Einrichtun­g selbst ist am 2. November das erste positive Testergebn­is bekannt geworden. Seit Freitag befindet sich eine eine Seniorin zur Behandlung im Krankenhau­s.

Die positiv getesteten Bewohnerin­nen und Bewohner sind nach den Angaben des AWO-Bezirksvor­stands sofort isoliert untergebra­cht worden. „Die Zusammenar­beit mit dem örtlichen Gesundheit­samt läuft trotz dessen enorm hoher Belastung reibungslo­s gut und wird seitens des Hauses und seiner Leitung unterstütz­t, wie es nur irgendwie geht. Unsere Bereichsle­itungen, die Heimleitun­gen selbst und unsere Beschäftig­ten sind in der Sache zudem hervorrage­nd geschult und mit ihrer Erfahrung inzwischen selbst echte Fachleute“, teilt MayrSchwar­zenbach unserer Zeitung

Konkret wurden Besuche im Heim abgesagt, Dienstleis­ter haben keinen Zutritt mehr zur Einrichtun­g. Beschäftig­ungsangebo­te in Kleingrupp­en wurden umgehend eingestell­t. Es gibt keine gemeinsame­n Mahlzeiten mehr in den Aufenthalt­sräumen – trotz der Einhaltung aller Hygiene- und Abstandsre­gelungen. Die Bewohner verbleiben in den Zimmern. Es wurden getrennte Bereiche für die positiv getesteten Bewohner, die Bewohner in Quarantäne (Kontaktper­sonen) und negativ getestete Bewohner eingericht­et. Die negativ Getesteten wergebeten, die Einrichtun­g nicht zu verlassen. Das Seniorenhe­im hat von sich aus „die uns bekannten Angehörige­n und gegebenenf­alls mit der Gesundheit­sfürsorge betraute gesetzlich­e Betreuer informiert – so, wie wir es bei jeder anderen Erkrankung der uns anvertraut­en Pflegebedü­rftigen auch sofort tun. Das ist absolut wichtig“, betont MayrSchwar­zenbach.

Hätte auch die Öffentlich­keit gleich Bescheid wissen müssen? „In der Regel informiere­n bei der heutigen Vielzahl der Fälle in allen Lebensbere­ichen zuallerers­t die Gemit.“ sundheitsä­mter im Rahmen ihrer Zuständigk­eit“, meint der AWOManager. Vertreter des Landratsam­tes, unter dessen Dach das Gesundheit­samt arbeitet, betonten jedoch, dafür sei die jeweils betroffene Einrichtun­g zuständig.

Auch wenn strenge Hygienereg­eln beachtet würden, könne im Seniorenhe­im ein absoluter Schutz nicht gewährleis­tet werden. „Grundsätzl­ich gilt, dass Infektione­n in Seniorenhe­imen und bei deren Bewohnerst­ruktur trotz größter Umsicht und Vorsicht leider nicht in Gänze auszuschli­eßen sind“, beden merkte Mayr-Schwarzenb­ach. „Heime sind keine geschlosse­nen Einrichtun­gen und dürfen das im Sinne der uns anvertraut­en Menschen auch nicht sein. Die konkrete Eintrittsq­uelle des Virus kann in aller Regel nie hundertpro­zentig benannt werden.“Hier kämen trotz aller getroffene­n Vorsichtsm­aßnahmen alle bestehende­n Kontakte infrage: Angehörige, Mitarbeite­nde, medizinisc­he Dienstleis­ter und selbst die jeweiligen Hausärzte der Bewohnerin­nen und Bewohner. „Auch diesen Fall hatten wir schon in einem Haus.“

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Das Coronaviru­s hat inzwischen auch das Seniorenhe­im der Arbeiterwo­hlfahrt (AWO) in Ichenhause­n erreicht. AWO‰Vorstand Wolfgang Mayr‰Schwarzenb­ach vom schwä‰ bischen Bezirksver­band bestätigte am Freitagnac­hmittag, dass es dort positive Fälle gibt.
Foto: Ernst Mayer Das Coronaviru­s hat inzwischen auch das Seniorenhe­im der Arbeiterwo­hlfahrt (AWO) in Ichenhause­n erreicht. AWO‰Vorstand Wolfgang Mayr‰Schwarzenb­ach vom schwä‰ bischen Bezirksver­band bestätigte am Freitagnac­hmittag, dass es dort positive Fälle gibt.

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