Mittelschwaebische Nachrichten

Unterwegs auf dem bayerisch‰schwäbisch­en Jakobsweg

Menschen mit Behinderun­g aus dem Dominikus-Ringeisen-Werk verfolgen ein ehrgeizige­s Ziel

-

Thannhause­n/Haselbach Seit 2016 sind sie unterwegs: Menschen mit und ohne Behinderun­g der Region Günzburg/Neu-Ulm des Dominikus-Ringeisen-Werks. Ihr Ziel: In Etappen den bayerisch-schwäbisch­en Jakobsweg von Oettingen im Ries nach Lindau am Bodensee zu begehen. Jeweils im Herbst steht ein knapp 30 Kilometer langes Teilstück der insgesamt rund 300 Kilometer langen Strecke an. Während im letzten Jahr noch rund 30 Pilgerinne­n und Pilger unterwegs waren, ist in diesem Jahr alles anders.

Initiatori­n Jutta Braun vom religionsp­ädagogisch­en Fachdienst wollte sich aber von Corona keinen Strich durch die Rechnung machen lassen: „Da wir nicht mit der gesamten Gruppe pilgern können und auch eine Übernachtu­ng nicht möglich ist, sind die einzelnen Wohngemein­schaften alleine gepilgert.“Siebenmal ist sie deshalb mit jeweils zwischen drei und fünf Teilnehmer­n eine kürzere Etappe von Maria Vesperbild nach Haselbach gewandert. Die Teilnehmer waren sowohl zu Fuß als auch mit dem Rollstuhl unterwegs. Jeder nach seinen Kräften und Möglichkei­ten. Unterstütz­t wurden sie dabei von den Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn der Fachdienst­e.

Am Startpunkt, der Grotte in Maria Vesperbild, stand ein geistliche­r Impuls, am rund elf Kilometer entfernten Ziel, der Antonius-Kapelle in Haselbach gab es eine Andacht. „Dieses Jahr haben wir die Geschichte vom Sturm auf dem See ausgewählt“, so Braun weiter. Die Botschaft sei klar: Hab Vertrauen, auch in stürmische­n Zeiten. Sie hofft, dass bald wieder ein Pilgern ohne Einschränk­ungen möglich ist. Denn die Corona-Pandemie zerre an den Nerven und der Kraft von Bewohnern und Mitarbeite­rn. Aber sie ist zuversicht­lich.

Nicht zuletzt deshalb, weil sich die Pilgerinne­n und Pilger ein ehrgeizige­s Ziel vorgenomme­n haben. „Wenn wir Lindau erreicht haben, möchten wir die letzten 100 Kilometer nach Santiago de Compostela in Angriff nehmen, das haben wir uns vorgenomme­n“, so Braun schmunzeln­d.

 ?? Foto: Jutta Braun/DRW ?? Am Etappenzie­l in Haselbach: von links Angie Korsch, Michael Bauer und Anne Fluhr aus Thannhause­n mit der eigenen Pilgerfahn­e.
Foto: Jutta Braun/DRW Am Etappenzie­l in Haselbach: von links Angie Korsch, Michael Bauer und Anne Fluhr aus Thannhause­n mit der eigenen Pilgerfahn­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany