Mittelschwaebische Nachrichten

Magath räumt einen Fehler ein

Beim Zweitligis­ten Würzburg ersetzt Trares nach 41 Tagen Trainer Antwerpen

- VON FRANK KRANEWITTE­R

Würzburg Die Bestätigun­g dessen, was bereits am Sonntagabe­nd durchgedru­ngen war, kam um 10.50 Uhr per E-Mail aus der Kickers-Geschäftss­telle: „Bernhard Trares wird neuer FWK-Cheftraine­r – Trennung von Marco Antwerpen nach vier Spielen ohne Sieg“, lautete die Überschrif­t. Die Zeit von Antwerpen beim Fußball-ZweitligaA­ufsteiger war schnell zu Ende. Es war ein kühler Abschied. Kein Wort des Dankes und auch kein guter Wunsch – es passte nicht zwischen dem Westfalen und dem fränkische­n Klub. Der ehemalige Bundesliga­Profi Trares soll es jetzt noch richten bei den Rothosen.

Gut vier Stunden später steht Felix Magath auf dem Trainingsg­elände in Randersack­er. Der Head of Global Soccer von Kickers-Investor

Flyeralarm hatte sich in der Vergangenh­eit rar gemacht beim Klub in Würzburg. „Ich mache mir zum Vorwurf, dass ich nicht so aktiv hier war.“Er habe nicht den Eindruck erwecken wollen, „dass ich das Training kontrollie­re.“In Zukunft werde er womöglich öfter vor Ort sein: „Der Bernhard Trares hat keine Angst, der wünscht sich, dass ich komme.“Magath war einmal Trares’ Trainer. In der Saison 1998/99 war das, bei Werder Bremen. Es ging damals gegen den Abstieg aus der ersten Liga.

„Die Entscheidu­ng ist getroffen worden, weil wir festgestel­lt haben: Der Trainer passt nicht hierher,“sagt Magath über Antwerpen. Eine Erkenntnis, die länger gereift sein muss. Trotzdem hatte der FußballChe­f des Investors noch am Freitag in Heidenheim auf die Frage, ob Antwerpen in Ruhe weiterarbe­iten könne geantworte­t:

Am Montagnach­mittag sagt Magath über Antwerpen: „Er kann ja in Ruhe weiterarbe­iten – halt woanders. Ich sehe da kein Problem.“Mit Antwerpens Arbeit war in Unterfrank­en offenbar kaum einer zufrieden. Es gab, so ist aus dem Umfeld der Kickers zu hören, in der Mannschaft eine Abstimmung über den Trainer. Nach gerade einmal fünf gemeinsame­n Spielen wohlgemerk­t. Bis auf zwei Akteure sollen alle gegen den Chefcoach votiert haben.

Dann sagt Magath etwas Unerwartet­es: „Ich habe Marco Antwerpen verpflicht­et und ich habe einen

„Selbstvers­tändlich.“

Fehler gemacht.“Womit dann auch einmal öffentlich geklärt ist, wer bei den Kickers in letzter Instanz Entscheidu­ngen trifft und verantwort­et: Der Vertreter des Investors, und der heißt Magath.

Auch beim Bau der aktuellen Kickers-Mannschaft dürfte der 67-jährige einstige Meistertra­iner der Mann gewesen sein, der Transfers anbahnte und Spieler aussuchte. „Selbstvers­tändlich hat diese Mannschaft Qualität“, sagt er überzeugt. Genug, um um den Klassenerh­alt zu kämpfen. Genau daran konnte man zweifeln, wenn man Antwerpen zuletzt zuhörte. Wenn er klagte, dass einzelne Neuzugänge körperlich nicht auf der Höhe seien. „Wenn ein Trainer sich über mangelnde Fitness von Spielern beschwert, weiß ich nicht, wo er sich beschweren will. Das kann ich so nicht nachvollzi­ehen“, erklärt Magath.“

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