Mittelschwaebische Nachrichten
Stadt will Verkehrsführung in Krumbach verbessern
Für die Stadt soll ein neues Verkehrskonzept erstellt werden. Welche Themen dabei eine bedeutende Rolle spielen
Für die Stadt Krumbach soll ein neues Verkehrskonzept erstellt werden. Welche Themen dabei eine Rolle spielen.
Krumbach Wie kann Krumbach fahrradfreundlicher werden? Wie kann die Verkehrsführung in der Innenstadt verbessert werden? Welche Möglichkeiten gibt es für den öffentlichen Nahverkehr? Dies werden Schwerpunktthemen eines neuen Krumbacher Verkehrskonzeptes sein, das jetzt erarbeitet werden soll. Der Stadtrat stimmte der Einrichtung einer Arbeitsgruppe zu. Dieser werden Mitglieder des Stadtrates, aber auch externe Fachleute angehören. Vertreter aller Fraktionen betonten, dass es wichtig sei, die Bürger zu beteiligen.
Im Juli 2019 wurde der Verkehr in Krumbach durch 135 Schüler der zehnten Jahrgangsstufe des Krumbacher Gymnasiums gezählt. An neun Stellen wurden seinerzeit Verkehrsteilnehmer befragt. Bei den verschiedenen täglichen Verkehrsströmen entfallen offensichtlich etwa 8000 Fahrzeuge auf den Durchgangsverkehr, rund 30000 auf den Binnenverkehr und circa 33000 auf den Ziel- und Quellverkehr. Beim Durchgangsverkehr auch auf kurzen Strecken mit dem Auto unterwegs sind. Sechs Prozent der Autofahrer würden ihren Wagen für Strecken bis 500 Meter nutzen. 15 Prozent für Strecken bis 1000 Meter. Eine solche Zahl „gibt zu denken“, meinte Ulzhöfer im Februar.
Wie kann Krumbach fahrradfreundlicher werden? In der Sitzung des Stadtrates am Montag im Stadtsaal zeichnete sich ab, dass dies ein Schwerpunktthema eines Krumbacher Verkehrskonzepts sein wird. In der Sitzung wurden erste wesentliche Ziele für ein Verkehrskonzept formuliert. Ulzhöfer nannte unter anderem auch die weitere Modernisierung des Flexibusses und die Einrichtung von Mitfahrerbänken an Knotenpunkten. Wichtig sei es, auch den Einzelhandel und die Gastronomie bei der Erstellung des Konzeptes mit einzubeziehen. Er schlug vor, dass die ersten Tagungen der rund 15 Personen umfassenden Lenkungsgruppe nicht öffentlich stattfinden sollten, dann könne es eventuell im Frühjahr eine Veranstaltung für Bürger geben. Wichtig sei es, dass es für wesentliche
Maßnahmen eine breite Zustimmung gebe. Beim mitunter heiklen Thema Verkehr sollten Kampfabstimmungen nach Möglichkeit vermieden werden.
Ulzhöfer teilte an die Stadträte blaue Kärtchen aus, auf denen jeder seine Ziele und Vorstellungen für ein neues Verkehrskonzept in Stichpunkten formulieren konnte. Bei der Durchsicht der Kärtchen zeigte sich rasch, dass das Thema Radlerund Fußgängerfreundlichkeit in einem neuen Konzept ein wichtiger Baustein sein wird. Und es wird wohl auch wieder Diskussionen um die Verkehrsführung auf dem Marktplatz geben. Ulzhöfer meinte, dass es sinnvoll sei, sich zunächst schwerpunktmäßig mit dem Thema Radlerfreundlichkeit zu beschäftigen. Dieser Aspekt sei weniger konfliktträchtig als andere Themen.
Die Fraktionen benannten schließlich ihre Vertreter für die Arbeitsgruppe: Für die CSU/JU-Fraktionsgemeinschaft sind dies Dieter Behrends und Sebastian Kaida (Stellvertreterin Ursula Bader), für JW/OL Maximilian Behrends (Stellvertreter Herbert Haas), für die UFWG Benedikt Diem (Stellvertreter Nico Harder), für die Grünen Heinz Weber (Stellvertreter Michael Thalhofer) und für die SPD Achim Fißl (Stellvertreter Peter Tschochohei).
Die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung
Diskutiert wurde im Stadtrat über die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung. Sebastian Kaida (CSU/JUFraktionsgemeinschaft) sprach sich für eine Zufallsauswahl aus, zudem soll die Arbeitsgruppe in der Regel öffentlich tagen. Stadtbaumeister Nübel schlug vor, dass die ersten zwei bis drei Sitzungen der Arbeitsgruppe nicht öffentlich stattfinden sollten und es dann eine Veranstaltung geben solle, bei der Bürger ihre Vorstellungen formulieren könnten. Es sollten Möglichkeiten ausgelotet werden, wie sich fachlich versierte Bürger in der Arbeitsgruppe einbringen könnten. Wichtig sei, dass es jetzt eine gute Grundlage für weitere Schritte gebe, sagte Bürgermeister Hubert Fischer. Die Arbeitsgruppe soll etwa alle sechs Wochen tagen.