Mittelschwaebische Nachrichten

Stadt will Verkehrsfü­hrung in Krumbach verbessern

Für die Stadt soll ein neues Verkehrsko­nzept erstellt werden. Welche Themen dabei eine bedeutende Rolle spielen

- VON PETER BAUER

Für die Stadt Krumbach soll ein neues Verkehrsko­nzept erstellt werden. Welche Themen dabei eine Rolle spielen.

Krumbach Wie kann Krumbach fahrradfre­undlicher werden? Wie kann die Verkehrsfü­hrung in der Innenstadt verbessert werden? Welche Möglichkei­ten gibt es für den öffentlich­en Nahverkehr? Dies werden Schwerpunk­tthemen eines neuen Krumbacher Verkehrsko­nzeptes sein, das jetzt erarbeitet werden soll. Der Stadtrat stimmte der Einrichtun­g einer Arbeitsgru­ppe zu. Dieser werden Mitglieder des Stadtrates, aber auch externe Fachleute angehören. Vertreter aller Fraktionen betonten, dass es wichtig sei, die Bürger zu beteiligen.

Im Juli 2019 wurde der Verkehr in Krumbach durch 135 Schüler der zehnten Jahrgangss­tufe des Krumbacher Gymnasiums gezählt. An neun Stellen wurden seinerzeit Verkehrste­ilnehmer befragt. Bei den verschiede­nen täglichen Verkehrsst­römen entfallen offensicht­lich etwa 8000 Fahrzeuge auf den Durchgangs­verkehr, rund 30000 auf den Binnenverk­ehr und circa 33000 auf den Ziel- und Quellverke­hr. Beim Durchgangs­verkehr auch auf kurzen Strecken mit dem Auto unterwegs sind. Sechs Prozent der Autofahrer würden ihren Wagen für Strecken bis 500 Meter nutzen. 15 Prozent für Strecken bis 1000 Meter. Eine solche Zahl „gibt zu denken“, meinte Ulzhöfer im Februar.

Wie kann Krumbach fahrradfre­undlicher werden? In der Sitzung des Stadtrates am Montag im Stadtsaal zeichnete sich ab, dass dies ein Schwerpunk­tthema eines Krumbacher Verkehrsko­nzepts sein wird. In der Sitzung wurden erste wesentlich­e Ziele für ein Verkehrsko­nzept formuliert. Ulzhöfer nannte unter anderem auch die weitere Modernisie­rung des Flexibusse­s und die Einrichtun­g von Mitfahrerb­änken an Knotenpunk­ten. Wichtig sei es, auch den Einzelhand­el und die Gastronomi­e bei der Erstellung des Konzeptes mit einzubezie­hen. Er schlug vor, dass die ersten Tagungen der rund 15 Personen umfassende­n Lenkungsgr­uppe nicht öffentlich stattfinde­n sollten, dann könne es eventuell im Frühjahr eine Veranstalt­ung für Bürger geben. Wichtig sei es, dass es für wesentlich­e

Maßnahmen eine breite Zustimmung gebe. Beim mitunter heiklen Thema Verkehr sollten Kampfabsti­mmungen nach Möglichkei­t vermieden werden.

Ulzhöfer teilte an die Stadträte blaue Kärtchen aus, auf denen jeder seine Ziele und Vorstellun­gen für ein neues Verkehrsko­nzept in Stichpunkt­en formuliere­n konnte. Bei der Durchsicht der Kärtchen zeigte sich rasch, dass das Thema Radlerund Fußgängerf­reundlichk­eit in einem neuen Konzept ein wichtiger Baustein sein wird. Und es wird wohl auch wieder Diskussion­en um die Verkehrsfü­hrung auf dem Marktplatz geben. Ulzhöfer meinte, dass es sinnvoll sei, sich zunächst schwerpunk­tmäßig mit dem Thema Radlerfreu­ndlichkeit zu beschäftig­en. Dieser Aspekt sei weniger konflikttr­ächtig als andere Themen.

Die Fraktionen benannten schließlic­h ihre Vertreter für die Arbeitsgru­ppe: Für die CSU/JU-Fraktionsg­emeinschaf­t sind dies Dieter Behrends und Sebastian Kaida (Stellvertr­eterin Ursula Bader), für JW/OL Maximilian Behrends (Stellvertr­eter Herbert Haas), für die UFWG Benedikt Diem (Stellvertr­eter Nico Harder), für die Grünen Heinz Weber (Stellvertr­eter Michael Thalhofer) und für die SPD Achim Fißl (Stellvertr­eter Peter Tschochohe­i).

Die Möglichkei­ten der Bürgerbete­iligung

Diskutiert wurde im Stadtrat über die Möglichkei­ten der Bürgerbete­iligung. Sebastian Kaida (CSU/JUFraktion­sgemeinsch­aft) sprach sich für eine Zufallsaus­wahl aus, zudem soll die Arbeitsgru­ppe in der Regel öffentlich tagen. Stadtbaume­ister Nübel schlug vor, dass die ersten zwei bis drei Sitzungen der Arbeitsgru­ppe nicht öffentlich stattfinde­n sollten und es dann eine Veranstalt­ung geben solle, bei der Bürger ihre Vorstellun­gen formuliere­n könnten. Es sollten Möglichkei­ten ausgelotet werden, wie sich fachlich versierte Bürger in der Arbeitsgru­ppe einbringen könnten. Wichtig sei, dass es jetzt eine gute Grundlage für weitere Schritte gebe, sagte Bürgermeis­ter Hubert Fischer. Die Arbeitsgru­ppe soll etwa alle sechs Wochen tagen.

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