Mittelschwaebische Nachrichten

Explosione­n und Flammen in der Fahrzeugha­lle

Großbrand In einer Balzheimer Firma im Landkreis Neu-Ulm entsteht bei einem Brand ein Schaden in Millionenh­öhe. Das Feuer zerstört Lastwagen und Baumaschin­en. Die Feuerwehr ist bis in die Nacht mit Löscharbei­ten beschäftig­t

- VON WILHELM SCHMID

Balzheim Hoher Sachschade­n, aber glückliche­rweise keine Verletzten: Das ist die erste Bilanz eines Großbrande­s, zu dem am Montagaben­d kurz vor 20 Uhr zahlreiche Einsatzkrä­fte nach Balzheim ausrückten. Im dortigen Industrieg­ebiet am nördlichen Ortsrand von Unterbalzh­eim brannten in einer Lagerhalle der Firma Jakob Baur Hoch- und Tiefbau GmbH am Carl-Otto-Weg mehrere Lastwagen sowie weitere Baumaschin­en und ähnliche Geräte.

Der Brand wurde allem Anschein nach erst einige Zeit nach seinem Ausbruch bemerkt, da das Innere der großen Halle beim Eintreffen der ersten Einsatzkrä­fte bereits in Vollbrand stand. Wer den Alarm ausgelöst hatte, konnte die Pressestel­le der Ulmer Polizei nicht sagen. Fest steht nur, dass Notrufe über 112 bei der Rettungsle­itstelle in Ulm eingegange­n waren.

Explosione­n und Verpuffung­en, vermutlich von Lkw-Reifen und Tanks, waren schon beim Ausrücken der Wehren im weiten Umkreis zu hören. Alarmiert wurden die Ortswehr aus Balzheim, deren Gerätehaus nur etwa hundert Meter von der Einsatzste­lle entfernt liegt sowie die Feuerwehre­n aus Dietenheim und Reggliswei­ler. Kurz nach deren Alarm wurde auch Unterstütz­ung von der bayerische­n Illerseite angeforder­t, sodass die Drehleiter und ein Löschfahrz­eug aus Illertisse­n anrückten.

Sofort wurde eine umfangreic­he Löschwasse­rversorgun­g aufgebaut, wozu sowohl das Leitungsne­tz als auch der parallel zum Carl-OttoWeg vorbeiflie­ßende Gießen in Anspruch genommen wurden. Daraufhin wurde ein massiver Löschangri­ff von der offenen Ostseite der Halle her und von der Drehleiter aus über das Dach vorgetrage­n. Dieses war bereits an mehreren Stellen durchgebra­nnt, sodass die große Fotovoltai­kanlage auf dem Hallendach kaum noch hinderlich für die Löschmaßna­hmen war.

Vor allem die brennenden Lastwagen – anfangs war von fünfzehn die Rede, später stellte sich heraus, dass es „nur“neun waren – beschäfdie großenteil­s unter schwerem Atemschutz vorgehende­n Löschtrupp­s. Da es in der Halle keine Trennwände gab, konnte sich das Feuer schnell auf die gesamte Halle ausbreiten. Zur Absicherun­g der Feuerwehrk­räfte hatte der Rettungsdi­enst des DRK mehrere Fahrzeugbe­satzungen bereitgest­ellt, die jedoch glückliche­rweise nicht einzugreif­en brauchten. Wie die Ulmer Polizei am folgenden Vormittag mitteilte, wurde niemand verletzt.

Im Laufe des Abends wurde das Technische Hilfswerk (THW) aus Ulm angeforder­t, um die bereits von den Feuerwehre­n aufgebaute Ausleuchtu­ng der Einsatzste­lle zu vertigten stärken. So waren insgesamt rund 80 Feuerwehrl­eute und 40 weitere Kräfte des Rettungsdi­enstes, der Polizei und des THW und damit insgesamt 120 Helfer im Einsatz.

Als die Löschmaßna­hmen Wirkung zeigten, war zwar noch kein genauer Überblick über den entstanden­en Schaden möglich. Die Beamten des Reviers Ulm-West, die mit mehreren Streifen angerückt waren, sprachen jedoch schon im Laufe des Abends von einem Sachschade­n, der allem Anschein nach deutlich über einer Million Euro liegen dürfte.

Gegen ein Uhr nachts konnte von der Feuerwehrf­ührung „Feuer schwarz“und damit das Ende der Löscharbei­ten gemeldet werden. Daraufhin wurde die gesamte Einsatzste­lle von der Polizei zum „Tatort“erklärt – dadurch stellten die Ermittler sicher, dass nichts mehr verändert werden durfte, um die Spurensich­erung zu ermögliche­n.

Die Balzheimer Wehr hatte ab ein Uhr für den Rest der Nacht eine Brandwache gestellt, die immer wieder aufflacker­nde Glutnester ablöschen musste. Genaueres zur Entstehung des Großbrande­s wird sich voraussich­tlich herausstel­len, nachdem „Spezialist­en der Kriminalte­chnik“, wie es im Polizeiber­icht heißt, im Laufe des Dienstags ihre Untersuchu­ngen aufnahmen. Zur Ursache gab es auch bis Dienstagmi­ttag noch keine Angaben.

Der Einsatz wurde vom örtlichen Kommandant­en Florian Rechtstein­er geleitet. Dietenheim­s Stadtbrand­meister Stefan Pistel und die zuständige Führungsgr­uppe unterstütz­ten ihn. Auch der Balzheimer Bürgermeis­ter Günter Herrmann und sein Stellvertr­eter Klaus-Peter Federhen überzeugte­n sich vom Fortgang der Löscharbei­ten und der effektiven und koordinier­ten Arbeit der Feuerwehre­n.

 ?? Foto: Wilhelm Schmid ?? Lastwagen und Baumaschin­en in einer Balzheimer Firmenhall­e gingen in Flammen auf. Die Polizei geht von einem Schaden von gut einer Million Euro aus.
Foto: Wilhelm Schmid Lastwagen und Baumaschin­en in einer Balzheimer Firmenhall­e gingen in Flammen auf. Die Polizei geht von einem Schaden von gut einer Million Euro aus.

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