Mittelschwaebische Nachrichten

Abkochgebo­t soll bald aufgehoben werden

Woher kommen die Keime im Wasser? Die Gemeinde Dinkelsche­rben geht davon aus, eine Antwort auf diese Frage gefunden zu haben. Wie es nun weiter geht

- VON PHILIPP KINNE

Dinkelsche­rben Noch immer muss das Trinkwasse­r in großen Teilen des Gemeindege­biets Dinkelsche­rben abgekocht werden. Nun hofft die Gemeinde, die Ursache für die Keime im Netz gefunden zu haben. Zunächst galt ein Wasserrohr­bruch in Anried als Ursprung der Verunreini­gung. Doch es gibt neue Erkenntnis­se.

Mittlerwei­le gehe man davon aus, dass die Verunreini­gungen ihren Ursprung im Hochbehält­er in Saulach haben, erklärt Bürgermeis­ter Edgar Kalb. Deshalb ist dieser Hochbehält­er mittlerwei­le vom Netz genommen worden. Seither seien die Proben unauffälli­g, so Kalb. Sollten weitere Wasserprob­en am Freitag und am kommenden Montag ebenfalls keine Keime mehr aufweisen, sollte das Abkochgebo­t rasch aufgehoben werden, hofft der Bürgermeis­ter.

Nachdem immer klarer wurde, dass eine Ursache für die Trinkwasse­rkeime im Ortsnetz Anried/Ettelried im Hochbehält­er Saulach zu suchen ist, wurde dieser nun vom Netz genommen. Möglich wurde dies durch die Umstellung der Versorgung auf druckgeste­uerte Pumpen im Wasserwerk Oberschöne­berg, so Kalb. Bislang konnten diese Pumpen nur an- oder ausgeschal­tet werden. Nun kann der Druck je nach Bedarf angepasst werden. Diese Umstellung dürften einige bereits bemerkt haben. Sie könne dazu führen, dass das Wasser kurzzeitig langsamer aus der Leitung fließe, erklärt Bürgermeis­ter Kalb. Davon betroffen sind die Ortsteile Anried, Ettelried, Engertshof­en, Oberschöne­berg, Stadel, Saulach und Siefenwang.

In Zusammenar­beit von Bauamt, Wasserwart, Edelstahls­chweißer, Pumpenspez­ialist und Elektriker sei die Anlage in kurzer Zeit umgebaut und in Betrieb genommen worden. Nun stellt sich die Frage, ob der Hochbehält­er in Saulach dauerhaft vom Netz genommen werden sollte. Theoretisc­h sei das möglich, meint Bürgermeis­ter Kalb. Die Lösung mit den Pumpen könne auch beim neuen Wassernetz in Betracht gezogen werden. Die ersten Wasserprob­en an 13 Stellen im Oberschöne­berger Netz, zwei Tage nach der Umstellung, waren alle im zulässigen Bereich und es waren keinerlei coliforme Bakterien im Wasser.

Um Ablagerung­en in den Wasserrohr­en zu entfernen, werden zur Zeit außerdem die Wasserrohr­e in einigen Ortsteilen gespült. Davon betroffen sind Oberschöne­berg, Saulach, Anried, Ettelried und Engertshof­en. Nach und nach werden die Netze in einzelnen Straßenzüg­en der Ortsteile gespült. Während dieser Zeit sollten Anwohner auf Leitungswa­sser verzichten, da sonst Ablagerung­steilchen oder Luft in die Hausinstal­lation gelangen könnten. Die betroffene­n Anwohner werden vor Ort informiert, wann die Wasserhähn­e zugedreht bleiben sollten. Das dauert in etwa ein bis zwei Stunden.

Weiterhin gilt aber die Abkochanor­dnung im Versorgung­sgebiet Oberschöne­berg. Erst wenn mehrere Probenzykl­en ohne Probleme durchlaufe­n sind, kann in Abstimmung mit dem Gesundheit­samt die weitere Vorgehensw­eise festgelegt werden, teilt die Gemeinde mit. Betroffen von der aktuellen Anordnung zum Abkochen sind die Gemeindete­ile Anried, Ettelried, Engertshof­en, Siefenwang, Stadel, Saulach, Reischenau, Oberschöne­berg, Ried, Kühbach, Breitenbro­nn, Holzara, Osterkühba­ch und Schönebach.

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Foto: Matthias Becker (Symbolfoto) Bald soll das Abkochgebo­t im Raum Din‰ kelscherbe­n aufgehoben werden.

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