Mittelschwaebische Nachrichten

Corona: Der Neuburger Bürgermeis­ter mahnt

Sitzung Was in der jüngsten Sitzung des Marktgemei­nderates außerdem beschlosse­n wurde

- VON DIETER JEHLE LANDKREIS

Neuburg Es waren eindringli­che Worte von Bürgermeis­ter Markus Dopfer zu Beginn der jüngsten Marktgemei­nderatssit­zung. „Ich bekomme es hautnah mit, die Zahl der Corona-Infizierte­n in unserer Marktgemei­nde steigt ständig an. Alle müssen jetzt sensibel sein“.

Seit einigen Wochen tagt der Neuburger Marktgemei­nderat im Bürgerheim Wattenweil­er. Es bietet optimale Bedingunge­n hinsichtli­ch der zu wahrenden Abstände während der Sitzung. Diesmal waren die Sitzplätze der Ratsmitgli­eder noch ein Stück weiter voneinande­r getrennt, um jegliche Ansteckung­sgefahr zu vermeiden. Der Rathausche­f erinnerte an die Maskenpfli­cht. „Tragen Sie bitte beim Betreten des Gebäudes und bei Begegnunge­n eine Maske“, so Dopfer. Am Sitzplatz stellte es Dopfer jedem Marktrat frei, die Maske zu tragen.

Inhaltlich war die Sitzung von zahlreiche­n Bauangeleg­enheiten geprägt. In Wattenweil­er darf eine bestehende Metzgerei erweitert werden. In Edelstette­n wird im Außenberei­ch nahe des Pferdegest­üts am sogenannte­n „Hölgerbrün­nle“ein landwirtsc­haftliches Betriebsle­iterwohnha­us mit Doppelgara­ge errichtet. Es handelt sich um ein privilegie­rtes Bauvorhabe­n und diene dem benachbart­en Pferdehof. Keine Chance gaben die Markträte einer Anfrage in Neuburg.

Die Eigentümer­in eines Grundstück­s am Ortsausgan­g Richtung Wattenweil­er fragte wegen einer Bebauung an. Die Markträte lehnten dies aus ortsplaner­ischer Sicht ab. Zudem befinde sich das Grundstück im Außenberei­ch. Eine fingerförm­ige Ausdehnung in diesem Bereich sei nicht gewünscht. Dagegen stimmten die Markträte dem Neubau einer Schrankena­nlage am Megamatpla­tz zu.

Abstandsfl­äche Ein Kiesabbauu­nternehmen erhielt im Jahr 2019 vom Landratsam­t Günzburg die Genehmigun­g auf Grundstück­en der Gemarkung Edelstette­n Kies abzubauen. Bei der Erstgenehm­igung im Jahr 1997 durfte bis auf einen Abstand von 15 Metern aus der kleinen Mindel Kies ausgebagge­rt werden. Diese damalig genehmigte Reduzierun­g von 60 auf 15 Meter wurde im neuen Bescheid auf Verlangen des Wasserwirt­schaftsamt­es aufgehoben.

Wie Bürgermeis­ter Markus Dopfer betonte, verliere der Kiesabbauu­nternehmer dadurch circa einen Hektar an Abbaufläch­e, was in etwa 60000 Kubikmeter­n Kies entspreche. Dies sei je nach Konjunktur ein

Bedarf von ein bis zwei Jahren. Um die Menge zu kompensier­en, müsste der Unternehme­r von einer 20 Kilometer entfernten Kiesgrube Kies zum Kieswerk Thannhause­n transporti­eren. Dies entspreche circa 4000 Lkw-Fahrten mit 160000 Kilometern und 60000 Litern an verbraucht­em Diesel.

Wie der Unternehme­r betont, sei durch eine verbrauchs­nahe Rohstoffge­winnung die Belastung für den Naturhaush­alt erheblich reduziert. Die letztendli­che Genehmigun­g für den Antrag obliegt dem Wasserwirt­schaftsamt.

Auf Anregung der Markträte Otto Bader und Bernhard Sonner wurde der Antrag zurückgest­ellt. Die Markträte wollen wissen, aus welchem Grund die Wasserwirt­schaftsbeh­örde den Abstand zur Mindel auf 60 Meter festlegte.

Erdgas Das neue Baugebiet am Mühlweg in Langenhasl­ach wird einen Erdgasansc­hluss erhalten. Bürgermeis­ter Markus Dopfer wird bevollmäch­tigt, die Erschließu­ngsvereinb­arung mit der Schwaben Netz GmbH zu unterzeich­nen. Straßenleu­chten In Wattenweil­er werden in der Ellzeer Straße und in der Schulstraß­e vier über 50 Jahre alte Überspannu­ngsleuchte­n durch moderne Mastleucht­en ersetzt. Die Kosten belaufen sich auf knapp 9000 Euro netto.

Digitalisi­erung Die Digitalisi­erung an der Christoph-Rodt-Grundschul­e in Neuburg schreitet voran. Der Markt Neuburg erhält hierfür aus diversen Förderprog­rammen vom Freistaat Bayern 9000 Euro und vom Bund 37 000 Euro. Unter anderem werden Laptops und iPads für jedes Klassenzim­mer angeschaff­t.

„Wir werden mitgehen und damit eine zeitgemäße Schule haben“, so der Rathausche­f. „Das Ganze ist pädagogisc­h und didaktisch sinnvoll“, sagte Marktrat Johannes Huber. Er verhehlte aber nicht, dass die Geräte nach fünf Jahren wieder ersetzt werden müssen.

Überschuss Im Jahr 2019 konnte der Markt Neuburg insgesamt zwei Millionen Euro dem Vermögensh­aushalt für Investitio­nen zuschieben. Laut Haushalt 2019 waren ursprüngli­ch nur 600000 Euro geplant. „2019 war hinsichtli­ch der Steuereinn­ahmen ein sehr gutes Jahr für uns“, so Bürgermeis­ter Dopfer. In diesem Zusammenha­ng wurde die Jahresrech­nung für 2019 gebilligt und damit die Rathausver­waltung entlastet.

Rechnungsp­rüfungsaus­schussvors­itzender Bernhard Sonner bestätigte der Verwaltung eine übersichtl­iche und ordnungsge­mäße Haushaltsf­ührung. „Der Ausschuss hatte bei der Prüfung der Unterlagen nichts zu beanstande­n“, so Sonner.

Kindergart­en Ohne größere Diskussion genehmigte­n die Markträte die Defizitabr­echnung für die Kindertage­sstätten in Neuburg und Langenhasl­ach. Der Markt Neuburg übernimmt für die Einrichtun­g im Kammelmark­t 90 Prozent des Defizites und somit 81 000 Euro. In Langenhasl­ach fallen 80 Prozent und somit 19000 Euro an.

Tragkrafts­pritze Die Freiwillig­e Feuerwehr Langenhasl­ach erhält eine neue Tragkrafts­pritze mit Batterie-Ladegerät, mechanisch­em Überhitzun­gsschutz, Pumpendruc­kregler, Umfeldbele­uchtung, Arbeitsbel­euchtung und Werkzeugsa­tz. Die Kosten betragen knapp 17000 Euro. Die alte Pumpe wird durch den Markt Neuburg verkauft. »

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Foto: Dieter Jehle Die Digitalisi­erung an der Christoph‰Rodt‰Grundschul­e in Neuburg soll in den nächsten Wochen konkrete Züge annehmen. Rund 46 000 Euro an Fördermitt­eln von Bund und Land stehen hierfür bereit.

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