Mittelschwaebische Nachrichten
„Es gibt keinen Grund für Überheblichkeit.“
Trump ist schon die Ausnahme. Dieser Präsident hat nicht die menschliche Größe, den Job im Weißen Haus auszufüllen. Er wirkt wie ein kleines Kind, das sich nicht vorstellen kann, verloren zu haben. Aber grundsätzlich ist der Populismus in dieser Welt im Wachsen wie der Egoismus des Einzelnen und jener der Gesellschaft auch. Wir sind immer egoistischer geworden. Deshalb verfängt der nationale Egoismus, man sieht ihn im Populismus, denken Sie nur an Politiker wie Salvini in Italien oder Strache in Österreich. Auch der Brexit ist eine Ausgeburt des Populismus und Egoismus. Die nationalen Egoismen werden durch diese Art „First“-Politik gefährlich verstärkt. Die Empathie wird weniger, wie man an den AntiCorona-Protesten sieht. In Leipzig zum Beispiel. Die Sprüche dieser Demonstranten sind teilweise so radikal, dass mir die Haare zu Berge stehen.
Nicht nur in Amerika, auch in Europa haben Verschwörungstheorien Konjunktur. Die Kluft zwischen den Parteien wird größer. Ist unsere Welt in einem Ausnahmezustand?
Wir dürfen die Gefahren aus dem Netz nicht unterschätzen. Dort verbreiten sich diese Verschwörungstheorien in Lichtgeschwindigkeit. Die Leute glauben die schlimmsten Dinge und werden immer weiter fehlinformiert und damit radikalisiert. Das kollektive Be
Messner:
Eine Folge der Pandemie ist der Stillstand beim Reisen. Es wird kaum geflogen. Das hat durchaus positive Seiten für die Umwelt. Auf der anderen Seite leiden vor allem die Entwicklungsländer unter dem Ausbleiben der Touristen und ihrer Gelder, mit denen auch Naturschutzprojekte unterstützt werden ...
Das Fliegen wird sich mächtig verändern. Es wird teurer werden, und weniger Menschen werden es sich leisten können. Damit werden sich auch die Touristenströme in den Entwicklungsländern reduzieren. Ein großer Schaden für die dortige Wirtschaft. Denn Touristen sind ja auch Devisenbringer. Ich bin da in einem echten Zwiespalt. Schließlich macht Fliegen auch das Kennenlernen anderer Kulturen möglich. Reisen ist auch friedensstiftend. Trump hat gezeigt, was es bedeutet, wenn man einen Teil der Welt nicht kennt oder kennen will, und mit seinem „America First“eine gefährlich egozentrische Politik gemacht.
Messner:
Es war auch die Enge des Tals, die Sie hinausgetrieben hat in die Welt. „Gehe ich nicht, gehe ich kaputt“lautet der Titel Ihres Buches mit Briefen aus dem Himalaja. Braucht der Mensch eine gewisse Weit- und Weltsicht, um nicht