Mittelschwaebische Nachrichten
Kurz gemeldet
berichtete die Fahnderin.
Gespräche mit den Mitarbeitern führte auch der zuständige Zollbeamte, der wegen der hinterzogenen Sozialversicherungsbeiträge ermittelt hatte. Zumindest hier herrscht offenbar Klarheit: „Bei keiner einzigen Person war alles korrekt gemeldet“, berichtete der Zollbeamte. Teils seien die Mitarbeiter gar nicht gemeldet gewesen und teils hätten sie mehr Lohn bekommen, als gegenüber den Behörden angegeben.
Die Möglichkeit, sich selbst dazu zu äußern, sollen mehrere Angestellte beim nächsten Verhandlungstermin am Donnerstag, 19. November, bekommen. Dann sollen sieben Zeugen vor Gericht aussagen, darunter auch ein weiterer Steuerfahnder. Das Urteil soll am 22. Dezember fallen. redaktion@mittelschwaebischenachrichten.de
Es ist wie ein Mantra: Kaufen Sie lokal statt bei Internetriesen, wenn Sie wollen, dass es auch künftig so etwas wie eine lebendige Innenstadt und generell Fachgeschäfte gibt. Während der Online-Handel boomt, kämpfen die alteingesessenen Läden – aber zunehmend auch Ketten – um ihre Zukunft. Das war vor der Corona-Pandemie so, und das wird danach noch stärker zu spüren sein. Beispielsweise in der Günzburger Innenstadt hängen im Schaufenster eines Geschäfts Plakate, die es auf den Punkt bringen: Die Zeiten sind bedrohlich, aber man kämpft weiter – doch damit es überhaupt eine Aussicht auf Erfolg gibt, müssen die Kunden nun einmal unbedingt mitmachen.
Während die Einkaufsstraßen fast leer sind, fahren gefühlt noch mehr Paket-Fahrzeuge über die Straßen, stapeln die Auslieferer noch mehr Kartons.
Natürlich: Im Teil-Lockdown soll wieder möglichst auf Kontakte verzichtet werden. Wie passt es dann zusammen, dass Geschäfte geöffnet bleiben? Schlüssige Hygienekonzepte hat schließlich unter anderem auch die Gastronomie erarbeitet, wird betont, und sie darf doch nur für den Abholservice öffnen – und liefern kann sie auch. Manche staatliche Regel ist eben nicht gerade schlüssig.
So oder so: Viele Läden bieten auch Kunden etwas, die nicht vorbeikommen wollen. Also warum nicht dort auf der Homepage oder telefonisch kaufen? Abgesehen davon, dass es auch unter dem Aspekt des Müll-Vermeidens besser ist, lokal zu kaufen, statt sich dutzende Pakete schicken und sie dann fast alle wieder auf die Rückreise gehen zu lassen: Ein gutes Fachgeschäft sollte den Kunden kennen und passgenau geben, was er braucht.
Und um das Mantra nun ein weiteres Mal zu wiederholen: Nur wenn alle mitmachen, können Fachgeschäfte und Innenstädte lebendig sein.
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