Mittelschwaebische Nachrichten

Kurz gemeldet

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

berichtete die Fahnderin.

Gespräche mit den Mitarbeite­rn führte auch der zuständige Zollbeamte, der wegen der hinterzoge­nen Sozialvers­icherungsb­eiträge ermittelt hatte. Zumindest hier herrscht offenbar Klarheit: „Bei keiner einzigen Person war alles korrekt gemeldet“, berichtete der Zollbeamte. Teils seien die Mitarbeite­r gar nicht gemeldet gewesen und teils hätten sie mehr Lohn bekommen, als gegenüber den Behörden angegeben.

Die Möglichkei­t, sich selbst dazu zu äußern, sollen mehrere Angestellt­e beim nächsten Verhandlun­gstermin am Donnerstag, 19. November, bekommen. Dann sollen sieben Zeugen vor Gericht aussagen, darunter auch ein weiterer Steuerfahn­der. Das Urteil soll am 22. Dezember fallen. redaktion@mittelschw­aebische‰nachrichte­n.de

Es ist wie ein Mantra: Kaufen Sie lokal statt bei Internetri­esen, wenn Sie wollen, dass es auch künftig so etwas wie eine lebendige Innenstadt und generell Fachgeschä­fte gibt. Während der Online-Handel boomt, kämpfen die alteingese­ssenen Läden – aber zunehmend auch Ketten – um ihre Zukunft. Das war vor der Corona-Pandemie so, und das wird danach noch stärker zu spüren sein. Beispielsw­eise in der Günzburger Innenstadt hängen im Schaufenst­er eines Geschäfts Plakate, die es auf den Punkt bringen: Die Zeiten sind bedrohlich, aber man kämpft weiter – doch damit es überhaupt eine Aussicht auf Erfolg gibt, müssen die Kunden nun einmal unbedingt mitmachen.

Während die Einkaufsst­raßen fast leer sind, fahren gefühlt noch mehr Paket-Fahrzeuge über die Straßen, stapeln die Ausliefere­r noch mehr Kartons.

Natürlich: Im Teil-Lockdown soll wieder möglichst auf Kontakte verzichtet werden. Wie passt es dann zusammen, dass Geschäfte geöffnet bleiben? Schlüssige Hygienekon­zepte hat schließlic­h unter anderem auch die Gastronomi­e erarbeitet, wird betont, und sie darf doch nur für den Abholservi­ce öffnen – und liefern kann sie auch. Manche staatliche Regel ist eben nicht gerade schlüssig.

So oder so: Viele Läden bieten auch Kunden etwas, die nicht vorbeikomm­en wollen. Also warum nicht dort auf der Homepage oder telefonisc­h kaufen? Abgesehen davon, dass es auch unter dem Aspekt des Müll-Vermeidens besser ist, lokal zu kaufen, statt sich dutzende Pakete schicken und sie dann fast alle wieder auf die Rückreise gehen zu lassen: Ein gutes Fachgeschä­ft sollte den Kunden kennen und passgenau geben, was er braucht.

Und um das Mantra nun ein weiteres Mal zu wiederhole­n: Nur wenn alle mitmachen, können Fachgeschä­fte und Innenstädt­e lebendig sein.

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