Mittelschwaebische Nachrichten
Ohrfeigen halten viele für angebracht
Ulm Gewalt in der Erziehung ist zwar auf dem Rückmarsch – aber offenbar immer noch an der Tagesordnung: Jeder Zweite ist laut einer repräsentativen Studie der Ulmer Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Auffassung, dass ein Klaps auf den Hintern noch keinem Kind geschadet habe. Und jeder Sechste hält es für angebracht, ein Kind leicht zu ohrfeigen. Doch die Einstellung hat sich gewandelt, seitdem vor 20 Jahren in Deutschland das Recht jedes Kindes auf gewaltfreie Erziehung in Kraft trat. Im Jahr 2000 galt die „leichte Ohrfeige“noch bei fast 60 Prozent als angebracht. Nun sind es nur noch knapp 18 Prozent. „Zu viel“, findet dennoch der Macher der Studie, der Ulmer Jugendpsychiater Professor Jörg M. Fegert.