Mittelschwaebische Nachrichten
Traumatisierte Gesellschaft
Zu „Bürger sollen ihre Kontakte weiter reduzieren“(Seite 1) vom
17. November:
Wenn Maßnahmen dauerhaft begrenzen, nicht zulassen, einschränken, werden die Folgen durch Maßnahmen gravierender als das, für das sie eingesetzt wurden, gegen ein Virus, das sich im Verlauf durchaus als sehr gut beherrschbar zeigt, weil es nun wenige Todesfälle mit oder an dem Virus gibt. Warum Menschen wann und wo erkranken und sterben, diese Fragen gilt es nun medizinisch basiert zu klären, ohne den aktuellen Aktionismus und Angst vor Fallzahlen, die allein für sich in keiner Statistik so gelesen werden dürfen, sondern immer in ein Verhältnis gestellt werden müssen, um eine richtige Aussagekraft zu haben, um richtig eingeordnet zu werden. Dass dies nicht umgesetzt wird, ist tragisch und spaltet auch die Gesellschaft in den Meinungen, was die Politik „richtig und falsch“macht. Die traumatisierte Gesellschaft kehrt die Scherben einer entfesselten Politik zusammen, die sich im Modus des „Durchgreifens“durchaus sehr wohl fühlt. Das Infektionsschutzgesetz halte ich so für verfassungstechnisch bedenklich.
Dagmar Baur, Irsee