Mittelschwaebische Nachrichten
Thyssen streicht Stellen
Krise in Stahlbranche: 11 000 Jobs fallen weg
Essen Der kriselnde Industriekonzern Thyssenkrupp setzt nach einem Milliardenverlust weiter den Rotstift an: So sollen zusätzlich 5000 Arbeitsplätze in den kommenden drei Jahren wegfallen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Essen mit. Betriebsbedingte Kündigungen wurden dabei nicht ausgeschlossen. Thyssenkrupp hatte bereits im Frühjahr 2019 den Abbau von 6000 Stellen angekündigt, von denen 3400 bereits gestrichen wurden. Insgesamt fallen damit 11000 Stellen weg. Im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20, das bis 30. September lief, rutschte der Konzern tief in die roten Zahlen. Dabei liefen vor allem das Stahl- sowie das Zuliefergeschäft schwach, nachdem die Nachfrage vor allem aus der Automobilindustrie eingebrochen war.
Ohne das mittlerweile verkaufte Aufzugsgeschäft musste der Konzern einen bereinigten operativen Verlust (Ebit) im fortgeführten Geschäft von 1,6 Milliarden Euro hinnehmen. Dabei hätten sich die Geschäfte im vierten Quartal stabilisiert, hieß es. Im Vorjahr war noch ein Minus von 110 Millionen Euro angefallen. Das Stahlgeschäft steuerte mit einem Verlust von fast einer Milliarde Euro den größten Teil zum Minus bei.