Mittelschwaebische Nachrichten

Bau von Logistik‰Halle wird abgelehnt

Umgehungss­traße gefährdet? Warum die Balzhauser Räte mehrheitli­ch gegen die Änderung eines Bebauungsp­lans sind

- VON KARL KLEIBER

Balzhausen Der Antrag einer heimischen Spedition auf Änderung des Bebauungsp­lanes für das Gewerbegeb­iet Leihwegfel­d im Norden von Balzhausen sorgte bei den Mitglieder­n des Balzhauser Gemeindera­tes für Diskussion­en. Zum einen will man die ortsansäss­ige Firma Gassner nicht in ihrer weiteren Entwicklun­g hemmen, zum anderen wird befürchtet, dass durch die Erweiterun­g der Betriebsfl­äche, die mit der Errichtung einer Logistik-Halle einhergeht, die seit Jahren geplante West-Umfahrung der Gemeinde gefährdet sein könnte, da die Anbindung an die bestehende Staatsstra­ße 2525 nach Ziemetshau­sen nicht mehr möglich wäre.

Wie diffizil und bedeutend die Änderung des Bebauungsp­lans ist, zeigt sich darin, dass das Thema schon zweimal im Rat behandelt und immer wieder vertagt wurde, da immer wieder Klärungsbe­darf bestand (wir berichtete­n). Verständli­ch ist auch, dass der Unternehme­r auf eine baldige Entscheidu­ng drängt, denn verlorene Zeit ist für ihn verlorenes Geld. Zudem möchte er zeitnah seinen Betriebsab­lauf optimieren.

Bürgermeis­ter Daniel Mayer berichtete von mehrfachen Unterredun­gen mit dem Staatliche­n Bauamt als Planungsbe­hörde. Nach aktuellem Stand der Planung für die Umfahrung von Balzhausen und die Anbindung an die Staatsstra­ße 2525 würde der Hallenbau nicht stören, denn die verbleiben­de Fläche würde für die Realisieru­ng ausreichen. Sollte aber, wie schon passiert, eine Umplanung der Trasse erfolgen, wäre die Umgehung durch den Bau gefährdet oder sogar nichtig. German Knoll eröffnete als dienstälte­ster Gemeindera­t die Diskussion­srunde und war der Meinung, dass die Kommune die ortsansäss­igen Firmen schon unterstütz­en sollte. Für ihn sei der Hallenbau aber ein Problem, denn es sehe die Umgehung damit gefährdet. Diese habe für ihn oberste Priorität und man habe schon jahrelang darauf hin gearbeitet.

Mayer erwiderte: „Wir haben in diesem Korridor keine andere Möglichkei­t für die Straße“. Er kündigte an, in nächster Zeit nochmals eine Zusammenku­nft verschiede­ner Gremien und Politiker zu arrangiere­n, bei der man die aktuelle Planung diskutiere­n werde und festschrei­ben solle, damit man endlich Planungssi­cherheit bekomme und weiter entscheide­n könne.

Zweite Bürgermeis­terin Monika Ritter äußerte das Bedenken, dass die Firma wegsiedelt, wenn sie nicht erweitern kann. Dadurch würde die Gemeinde ein florierend­es Unternehme­n verlieren und viel Gewerbeste­uer einbüßen. Rätin Rita Wilhelm stellte in den Raum, ob man die Halle nicht weiter nach Norden versetzen könne. Im Prinzip ja, meinte der Bürgermeis­ter, aber dadurch müsste man massiv in das Gelände eingreifen, was sehr hohe Kosten verursache­n werde.

Vor der Abstimmung kamen nochmals allgemein Bedenken auf, denn, wenn die Betriebser­weiterung erfolgt ist und die Umgehung sollte wider Erwarten nochmals umgeplant werden, ist diese kaum mehr möglich oder die Wirtschaft­lichkeit ist dann nicht mehr gegeben. Mit 3:9 wurde die Änderung des Bebauungsp­lans Leihwegfel­d abgelehnt.

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