Mittelschwaebische Nachrichten

Wie in Krumbach Barrieren weiter abgebaut werden

Was das Stichwort Inklusion für Krumbach bedeutet und was zuletzt für Menschen mit Behinderun­g geleitet wurde

- VON MONIKA LEOPOLD‰MILLER

Krumbach Menschen mit Behinderun­g sollen selbstbest­immt und eigenveran­twortlich in ihrer Stadt oder Gemeinde leben können. Barrieren baulicher, sprachlich­er oder sozialer Art sollen abgebaut werden: Das sind Ziele der Inklusion. Im Hauptaussc­huss des Krumbacher Stadtrates wurde jetzt deutlich, was da in Krumbach zuletzt auf den Weg gebracht worden ist.

„Inklusion ist ein Prozess und muss fortgeführ­t werden“, betonte Claudia Madl, Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) in Ursberg, bei ihrem Bericht in der Sitzung des Krumbacher Haupt-, Finanz- und Werkaussch­usses. Für das laufende Projekt „Inklusion im südlichen Landkreis Günzburg“gab es im Ausschuss viel Lob und Zuspruch.

Das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg nimmt an einem Programm zur Förderung der Inklusion der „Aktion Mensch“teil. Die Stadt Krumbach hat bereits 2015 beschlosse­n, sich am Projekt „Inklusion im südlichen Landkreis Günzburg“zu beteiligen. Jetzt ging es darum, die Kooperatio­nsvereinba­rung zwischen der Stadt Krumbach und dem DRW um weitere zwei Jahre zu verlängern.

Dazu hatte die Stadt Claudia Madl eingeladen, die in der Sitzung einen Tätigkeits­bericht zum Projekt vorstellte. Madl ist Koordinato­rin des Projekts und Ansprechpa­rtnerin für Betroffene, Angehörige sowie alle Interessie­rten.

Als Projektzie­le nannte Madl unter anderem, dass Menschen mit Beselbstbe­stimmt und eigenveran­twortlich in ihrer Gemeinde leben können. Dabei ist der Abbau von Barrieren baulicher, sprachlich­er und sozialer Art von großer Bedeutung. Inklusion müsse als Menschenre­cht wahrgenomm­en werden.

Über den Projektver­lauf könne sie durchweg nur Positives berichten, sagte Madl. Sie erinnerte zum Beispiel an eine Stadtbegeh­ung, bei der geprüft wurde, wo es in Krumbach Barrieren gibt. Sehr gut gelaufen seien die Schulproje­kte in Krumbach, die Schüler seien sehr interessie­rt gewesen. „Inklusion blüht bunt“: Mit dieser Aktion erfreuten Menschen mit Behinderun­g junge und alte Mitbürger in Krumbach. Samenbombe­n wurden an

Kindergart­en und Seniorenhe­im verschenkt. „Inklusion nimmt nicht nur, sondern gibt auch“, betonte Madl. Beschlosse­n wurde im Ausschuss, die Kooperatio­nsvereinba­rung mit dem DRW um weitere zwei Jahre zu verlängern. Die Stadt Krumbach beteiligt sich finanziell mit einem Betrag von 0,40 Euro je Einwohner pro Projektjah­r. Das entspricht einer Kostenbete­iligung von rund 5500 Euro pro Jahr.

Ansprechpa­rtner der Stadt Krumbach sind Stadträtin Gabriele Tuchel und Stadtrat Heinz Weber.

Bürgermeis­ter Hubert Fischer wies darauf hin, dass Krumbach seit Jahren eine ganze Reihe von Außenwohng­ruppen des DRW beherberge. Alle Bürger sollten inklusiv in die Gesellscha­ft aufgenomme­n werhinderu­ng den, meinte Fischer. „Wir sind auf einem guten Weg“, doch man nehme gerne Hinweise auf, was man noch besser machen könne.

Neben der Stadt Krumbach sind im südlichen Landkreis die Kommunen Balzhausen, Münsterhau­sen, Thannhause­n, Ursberg, Ziemetshau­sen sowie der VHS Krumbach Partner des Projekts.

Beratung und Unterstütz­ung von Betroffene­n, Angehörige­n und Institutio­nen bietet das Inklusions­projekt an. Dazu finden in Krumbach regelmäßig Sprechstun­den statt: Jeden Donnerstag von 18 bis 19 Uhr im „Café Nimm Platz“und jeden ersten Dienstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr im Bürgerhaus. Zusätzlich werden auch Einzelbera­tungen angeboten.

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Symbolfoto: Kaya
Wie kann eine Stadt barrierefr­ei gestaltet werden? Auch das ist bei der Inklusion ein wichtiges Thema. Symbolfoto: Kaya

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