Mittelschwaebische Nachrichten
Wie in Krumbach Barrieren weiter abgebaut werden
Was das Stichwort Inklusion für Krumbach bedeutet und was zuletzt für Menschen mit Behinderung geleitet wurde
Krumbach Menschen mit Behinderung sollen selbstbestimmt und eigenverantwortlich in ihrer Stadt oder Gemeinde leben können. Barrieren baulicher, sprachlicher oder sozialer Art sollen abgebaut werden: Das sind Ziele der Inklusion. Im Hauptausschuss des Krumbacher Stadtrates wurde jetzt deutlich, was da in Krumbach zuletzt auf den Weg gebracht worden ist.
„Inklusion ist ein Prozess und muss fortgeführt werden“, betonte Claudia Madl, Dominikus-Ringeisen-Werk (DRW) in Ursberg, bei ihrem Bericht in der Sitzung des Krumbacher Haupt-, Finanz- und Werkausschusses. Für das laufende Projekt „Inklusion im südlichen Landkreis Günzburg“gab es im Ausschuss viel Lob und Zuspruch.
Das Dominikus-Ringeisen-Werk in Ursberg nimmt an einem Programm zur Förderung der Inklusion der „Aktion Mensch“teil. Die Stadt Krumbach hat bereits 2015 beschlossen, sich am Projekt „Inklusion im südlichen Landkreis Günzburg“zu beteiligen. Jetzt ging es darum, die Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Krumbach und dem DRW um weitere zwei Jahre zu verlängern.
Dazu hatte die Stadt Claudia Madl eingeladen, die in der Sitzung einen Tätigkeitsbericht zum Projekt vorstellte. Madl ist Koordinatorin des Projekts und Ansprechpartnerin für Betroffene, Angehörige sowie alle Interessierten.
Als Projektziele nannte Madl unter anderem, dass Menschen mit Beselbstbestimmt und eigenverantwortlich in ihrer Gemeinde leben können. Dabei ist der Abbau von Barrieren baulicher, sprachlicher und sozialer Art von großer Bedeutung. Inklusion müsse als Menschenrecht wahrgenommen werden.
Über den Projektverlauf könne sie durchweg nur Positives berichten, sagte Madl. Sie erinnerte zum Beispiel an eine Stadtbegehung, bei der geprüft wurde, wo es in Krumbach Barrieren gibt. Sehr gut gelaufen seien die Schulprojekte in Krumbach, die Schüler seien sehr interessiert gewesen. „Inklusion blüht bunt“: Mit dieser Aktion erfreuten Menschen mit Behinderung junge und alte Mitbürger in Krumbach. Samenbomben wurden an
Kindergarten und Seniorenheim verschenkt. „Inklusion nimmt nicht nur, sondern gibt auch“, betonte Madl. Beschlossen wurde im Ausschuss, die Kooperationsvereinbarung mit dem DRW um weitere zwei Jahre zu verlängern. Die Stadt Krumbach beteiligt sich finanziell mit einem Betrag von 0,40 Euro je Einwohner pro Projektjahr. Das entspricht einer Kostenbeteiligung von rund 5500 Euro pro Jahr.
Ansprechpartner der Stadt Krumbach sind Stadträtin Gabriele Tuchel und Stadtrat Heinz Weber.
Bürgermeister Hubert Fischer wies darauf hin, dass Krumbach seit Jahren eine ganze Reihe von Außenwohngruppen des DRW beherberge. Alle Bürger sollten inklusiv in die Gesellschaft aufgenommen werhinderung den, meinte Fischer. „Wir sind auf einem guten Weg“, doch man nehme gerne Hinweise auf, was man noch besser machen könne.
Neben der Stadt Krumbach sind im südlichen Landkreis die Kommunen Balzhausen, Münsterhausen, Thannhausen, Ursberg, Ziemetshausen sowie der VHS Krumbach Partner des Projekts.
Beratung und Unterstützung von Betroffenen, Angehörigen und Institutionen bietet das Inklusionsprojekt an. Dazu finden in Krumbach regelmäßig Sprechstunden statt: Jeden Donnerstag von 18 bis 19 Uhr im „Café Nimm Platz“und jeden ersten Dienstag im Monat von 9 bis 10.30 Uhr im Bürgerhaus. Zusätzlich werden auch Einzelberatungen angeboten.