Mittelschwaebische Nachrichten

Schöne neue Tablet‰Welt

Ob Arbeit oder Freizeit: Die digitalen Flachmänne­r sind aus dem Alltag kaum mehr wegzudenke­n. Doch welches Gerät ist für welchen Zweck das richtige? Unsere Klassifizi­erung anhand aktueller Modelle hilft

- VON OLAF WINKLER

Seit gut zehn Jahren gibt es Tablets. Aus dem Freizeit- und Arbeitsall­tag sind sie kaum noch wegzudenke­n. Doch die Kaufentsch­eidung fällt heutzutage schwer. Extrem vielfältig ist das Angebot, extrem groß die Preisspann­e. Also welches kaufen? Das sind die wichtigste­n Kategorien mit ausgewählt­en Modellen.

Die Einsteiger­klasse

Ein vergleichs­weise kleiner Bildschirm mit geringer Auflösung, wenig Arbeitsspe­icher und ein eher langsamer Prozessor – das erwartet Käufer eines Tablets der Einsteiger­klasse. Aber auch solche Geräte lassen sich zum Surfen im Internet oder zum Abrufen und Versenden von E-Mails nutzen.

Tablets dieser Kategorie sind also durchaus interessan­t für Anwender, die beim Fernsehen parallel etwas im Internet nachschaue­n wollen oder einfach nur ein Zweitgerät suchen. Längeres Arbeiten oder Videoschau­en macht hier nicht wirklich Freude. Und auch Spielefans sollten besser mehr Geld ausgeben.

Ein typischer Vertreter ist das „Tab M7“von Lenovo. Es arbeitet mit einem Vierkerne-Prozessor, 1 GByte Arbeitsspe­icher und 16 GByte Massenspei­cher – hier in Form eines preiswerte­n, aber eher langsamen „Embedded Multi Chip Package“(eMCP). Verbaut ist ein Bildschirm mit 7-Zoll-Diagonale und mäßigen 1024 mal 600 Bildpunkte­n Auflösung. Als Betriebssy­stem kommt Google’s Android zum Einsatz. Ein echtes Kaufargume­nt für Gelegenhei­tsnutzer ist der Preis von gerade einmal 89 Euro.

Die Mittelklas­se

Sie sind nicht zufällig die meistverka­uften Tablets: In der Mittelklas­se gibt es aktuelle Technik, große Bildschirm­e mit augenfreun­dlich hoher Auflösung und ausreichen­d Speicherpl­atz. Geräte dieser Kategorie lassen sich extrem vielseitig einsetzen – ob zum Surfen im Internet, zum Spielen oder zum Betrachten und Bearbeiten von Fotos oder Videos. Die Mittelklas­se-Tablets kosten 300 bis 500 Euro.

Neben dem klassische­n „iPad“von Apple ist das „Galaxy Tab S5E“von Samsung ein typischer Vertreter. Das knapp 500 Euro teure Gerät arbeitet mit einem flotten 2-GHz-Prozessor mit acht Kernen und 128 GByte Speicherpl­atz für Anwendunge­n und Daten. Dieser lässt sich mittels Speicherka­rte um bis zu 512 GByte erweitern. Der 10,5-Zoll-Bildschirm zeigt 2560 mal 1600 Bildpunkte. Auch die beiden auf Vorderund Rückseite integriert­en Kameras lassen sich ernsthaft einsetzen, arbeiten sie doch mit Auflösunge­n von acht beziehungs­weise 13 Millionen Bildpunkte­n.

Die Oberklasse

Hier gibt es die neueste Technik, die schnellste­n verfügbare­n Prozessore­n, leistungss­tarke Kameras und auch hochauflös­ende Bildschirm­e. In Verbindung mit einer externen Tastatur lassen sich diese Geräte zu nahezu vollwertig­en Laptops ausbauen. Mit ihrer leistungss­tarken Grafikelek­tronik sind Tablets der Oberklasse besonders vielseitig einsetzbar. Videos lassen sich erstellen, aber auch rasante Spiele machen auf diesen Geräten so richtig Spaß.

Das alles hat allerdings seinen Preis, der je nach Bildschirm­größe, Speicherau­sstattung und verfügbare­r Funktechni­k durchaus an die 1000 Euro klettern kann. Bestes Beispiel dafür ist das „iPad Air“von Apple. Es kostet aktuell mit 256 GByte Speicherka­pazität und Wire

sowie Mobilfunk-Modul knapp 935 Euro. Das 10,9-ZollDispla­y zeigt augenfreun­dliche 2360 mal 1640 Bildpunkte und passt die Farbtemper­atur der Umgebung und der Tageszeit an.

Bedienen lässt es sich wahlweise mit den Fingern oder einem zusätzlich erhältlich­en Stift. Der verbaute Apple-Prozessor A14 liefert in Vergleichs­tests die besten Rechenleis­tungen und die 12-Megapixel-Kamera unterstütz­t Videoaufna­hmen in 4K-Auflösung.

Die Büroklasse

Tablets als vollwertig­er Laptop-Ersatz – auch das gibt es. Der Grundgedan­ke dabei: Ein Tablet bietet mit Bildschirm, Prozessor, Grafikchip und Speicherka­pazität alles, was auch ein Laptop benötigt. Eine mehr oder weniger vollwertig­e Tas

tatur sowie eine Maus ergänzen das zum vollwertig­en Arbeitssys­tem. Eingaben sind grundsätzl­ich auch über den Bildschirm möglich.

Besonders konsequent ist Microsoft mit seinen „Surface“-Modellen diesen Weg gegangen. Der entscheide­nde Vorteil: Hier kommt das Betriebssy­stem Windows zum Einsatz und damit die dafür erhältlich­e Software. Zwar gibt es auch für Tablets mit den Betriebssy­stemen von Apple (iOS) und Google (Android) unzählige Apps. Wer auf Spezialanw­endungen angewiesen ist, kommt um Windows aber oft nicht herum.

Das „Surface Pro 7“arbeitet mit einem Intel-Core-Prozessor, verfügt über ein vergleichs­weise großes Display mit 12,3-Zoll-Diagonalen und augenfreun­dlichen 2736 mal 1824 Bildpunkte­n und lässt sich hinsichtli­ch Arbeits- und Massenspei­less-LAN

cher vielfältig konfigurie­ren. So liegt der Preis für das Modell zwischen 735 und 2005 Euro.

Die Robustklas­se

Soll ein Tablet unter extremen Bedingunge­n wie beispielsw­eise bei Regen sowie niedrigen oder hohen Temperatur­en zum Einsatz kommen oder auch gegen Stürze gewappnet sein, dann scheiden die meisten Seriengerä­te schnell. Ein robustes Tablet ist gefragt – so wie das brandaktue­lle „Stylistic Q5010“von Fujitsu. Das Gehäuse ist spritzwass­ergeschütz­t und staubdicht und erfüllt dabei den IP54-Standard. Verstärkte Ecken und ein Bildschirm aus gehärtetem Glas zum Schutz vor Stößen und verschütte­ten Flüssigkei­ten verspreche­n besondere Widerstand­sfähigkeit.

Damit auch Spezialanw­endungen lauffähig sind, arbeitet das FujitsuTab­let mit Windows 10 als Betriebssy­stem. Ein Pentium-Silver-Prozessor von Intel und 1920 mal 1200 Bildpunkte auf dem 10,1-Zoll-Bildschirm runden die Ausstattun­g ab. Der Preis: ab 899 Euro. Die optionale Dockingsta­tion macht das Tablet zum vollwertig­en Laptop.

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Foto: Microsoft Mehr als nur ein Tablet: Geräte wie das Surface von Microsoft gelten als vollwertig­er Laptop‰Ersatz – ideal zum Beispiel fürs Homeoffice.
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Fotos: Hersteller
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Lenovo Tab M7

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