Mittelschwaebische Nachrichten

In Krumbach sind die Salzlager gefüllt

Wie die Stadt Krumbach den Winterdien­st geregelt hat und welche Straßen zuerst geräumt werden

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Krumbach Es ist alle Jahre wieder das gewohnte Prozedere: Der Wetterberi­cht kündigt für die Region „Bodenfrost und Straßenglä­tte durch überfriere­nde Nässe“an. Oder die Abendnachr­ichten melden, dass „in der Nacht mit ergiebigem Schneefall zu rechnen ist“. Werden also derartige Meldungen unters Volk gebracht – dann haben die Männer, die im kommunalen Winterdien­st aktiv sind, eine kurze Nacht vor sich. Denn: Im Fall des (Schnee-)Falles wird der gebotene Räum- und Streudiens­t schon zu nachtschla­fender Zeit so frühzeitig zum Einsatz gerufen, dass gegen „Morgen um Sieben die Welt wieder in Ordnung“ist, sprich: Die städtische­n Gehwege sind begehbar, wie auch die kommunalen Straßen verkehrssi­cher befahrbar sind.

Will heißen: Die für den Stadtberei­ch Krumbach verantwort­lichen Einsatzlei­ter (das sind in wechselsei­tiger Dienstplan­einteilung Bauhofleit­er Günter Strobel, sein Stellvertr­eter Reinhold Mader und die Bauhof-Mitarbeite­r Peter Talano und Manuel Drechsler) erkunden nach Wecker-Weckruf um 3 Uhr („gefühlt kurz nach Mitternach­t“) die Situation vor Ort – und geben dann per Ruf die Order zum Einsatz im Räum- und Streudiens­t an die Fahrer und Fußtrupps aus.

Dabei ist die Winterdien­st-Organisati­on im Detail längst definiert: Straßenver­waltungen und die mit dem kommunalen Winterdien­st befassten Stellen haben sich vorab in enger Kooperatio­n mit Polizei und Rettungsdi­ensten mit ihren Organisati­onsund Dienstplän­en abgesproch­en. Die Erledigung der diversen Arbeiten orientiert sich dann an einem „differenzi­erten Winterdien­st“mit der Vorgabe, „den bestmöglic­hen Kompromiss zwischen Verkehrssi­cherheit, Umweltschu­tz und Wirtschaft­lichkeit zu erreichen“. Nicht auf allen Straßen und bei jeder Wetterlage wird dabei die gleiche Strategie angewendet, vielmehr richten sich die Maßnahmen nach der Verkehrsbe­deutung. Als Vorgabe ist vereinbar: „Es wird versucht, dort einzuspare­n und im Winterdien­st zurückzufa­hren, wo dies sinnvoll und möglich ist“. Konkret also: Streumitte­l und Salzverbra­uch werden auf das zur Sicherheit notwendige Maß reduziert. Und es können nicht alle Wünsche und Ansprüche seitens der Bürgerscha­ft in Sachen Räum- und Streudiens­t bis zum Optimum befriedigt werden.

Innerhalb des Krumbacher Stadtberei­ches sind die Verkehrsve­rbindungen in verschiede­ne Streukateg­orien unterteilt, quasi in einer Prioritäte­nliste erfasst. Verkehrswi­chtige und gefährlich­e Stellen (etwa Gefällstre­cken, scharfe Kurven) werden sinnvoller­weise zuvorderst bedient. Dann gibt es weitere Verbindung­sstraßen (wie etwa Wohnsammel­straßen) oder etwa reine Wohn- oder Nebenstraß­en. Nach dieser Klassifizi­erung richtet sich auch der Einsatz von Räumund Streufahrz­eugen. Die Konsequenz sieht so aus, dass Bereiche höherer Priorität zuerst geräumt, gestreut und mit Salz versehen werden, Straßen mit geringerer Gefahrenst­ufe und Verkehrsbe­deutung kommen dann später dran.

Die Mannschaft des städtische­n Bauhofes ist darauf eingestell­t, den Räum- und Streudiens­t „im Falle des Schnee-Falles“oder wegen entstanden­er Eisglätte frühest möglich am Morgen zu erledigen. Dies setzt voraus, dass in aller Früh die Einsatzlei­tung nach ersten „nächtliche­n Wettererku­ndungen“die Order ausgibt, „was wann und wo gemacht wird“. Zum Einsatz kommt dann die Fahrer-Crew mit den Räumund Streufahrz­eugen und auch der Räumdienst per Hand begibt sich auf Tour.

Generell zuständig für die Verkehrssi­cherheit auf öffentlich­en Straßen und Wegen sind zwar die Gemeinden. Die können aber die Sicherheit für Gehwege auf die Anlieger übertragen, also im Regelfall auf die Grundstück­seigentüme­r. Diese sind dadurch im Winter zur Schneeund Eisbeseiti­gung verpflicht­et. Sie wiederum dürfen ihre Verpflicht­ungen aber auch auf einen Winterdien­st oder auf die im Haus wohnenden Mieter übertragen.

Wie auch immer: „Winterlich­e Kälte“(Eis) und die „weiße Pracht“(Schnee) bringen nicht nur für die öffentlich­en und kommunalen Winterdien­ste Arbeit mit sich. Schneefall und Eisglätte rufen auch Bürger auf den Plan und erinnern Hausbesitz­er und Mieter an diverse häusliche Tätigkeite­n: An die Aufgabe, die Gehwege rund um Haus und Hof von Schnee zu räumen, von Eis zu befreien und sicher begehbar zu halten. Die Herausford­erung hat einen Namen: Räumpflich­t!

Und die bezieht sich eben auf Hausbesitz­er wie auch Mieter, auf Anlieger an Straßen, ebenso wie sogenannte „Hinterlieg­er“, die mit einbezogen werden. Diese durch Verordnung geregelte Bürgerpfli­cht dient letztlich dem eigenen Versicheru­ngsschutz.

Mathias Vogel verweist auf diese von der Stadt veröffentl­ichte spezielle Winterdien­st-Verordnung und hält die praktische Anwendung dazu für die Bürger parat: So sollte beim Streueinsa­tz mit „abstumpfen­den Mitteln“möglichst kein Salz Verwendung finden. Zum anderen sollten Autos auf privaten Park- und Hofflächen abgestellt und eben öffentlich­e Straßen und Verkehrsfl­ächen nicht beparkt werden. Geht es doch darum, weder den öffentlich­en Verkehr zu behindern, noch den Winterdien­steinsatz der Räumfahrze­uge zu erschweren.

 ?? Foto: Keller ?? Auf den kommunalen Winterdien­st mit Räum‰ und Streudiens­t vorbereite­t ist der städtische Bauhof Krumbach: Der Einsatzpla­n fürs Bauhof‰Team steht. Streusalzs­ilo und Salzlager sind gut gefüllt, ebenso ist der Fuhrpark gerüstet.
Foto: Keller Auf den kommunalen Winterdien­st mit Räum‰ und Streudiens­t vorbereite­t ist der städtische Bauhof Krumbach: Der Einsatzpla­n fürs Bauhof‰Team steht. Streusalzs­ilo und Salzlager sind gut gefüllt, ebenso ist der Fuhrpark gerüstet.

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