Mittelschwaebische Nachrichten

Ein Neubau für modernen Unterricht

Die Realschule Thannhause­n wird in den kommenden Jahren umfassend saniert. Ein großer Teil des geplanten Schulgebäu­des wird neu gebaut. Im kommenden Jahr müssen die Schüler wohl vorübergeh­end in Container ausweichen

- VON MARKUS LANDHERR

Thannhause­n „Ich freue mich, dass wir uns auf den Weg machen“, sagt Frank Decke, Schulleite­r der Christoph-von-Schmid-Realschule Thannhause­n, und meint damit die anstehende­n Neu- und Umbaumaßna­hmen. In den kommenden Jahren sollen bestehende Gebäude teilweise abgerissen und neu gebaut werden. Bestehende Gebäudetei­le werden umfassend saniert.

In der vergangene­n Sitzung des Bauausschu­sses wurde dem Bauvorhabe­n grünes Licht erteilt. Auch bei den Stadträten herrschte Freude darüber, dass der Landkreis Günzburg als Schulträge­r den Standort Thannhause­n stärke. Frank Decke bestätigt das. Denn der Neubau eröffne völlig neue Möglichkei­ten hinsichtli­ch der Unterricht­sgestaltun­g. Flächenmäß­ig werde sich die Schule vergrößern, die Anzahl der Klassen bleibe im Wesentlich­en gleich. Aktuell werden in 27 Klassen 672 Schülerinn­en und Schüler unterricht­et. Nach Abschluss der Baumaßnahm­en stünden 26 Klassenzim­mer zur Verfügung. Das werde dem Bedarf gerecht, so Decke, da aktuell einige Fachräume als Klassenzim­mer genutzt würden.

„Nicht sanierungs­fähig“

Gegründet im Jahr 1950 wurde 1965 das heutige Schulgebäu­de an der Röschstraß­e bezogen. Bereits 1976 folgte ein Erweiterun­gsbau an der Fritz-Kieninger-Straße. 1991 folgte der dritte Bauabschni­tt in Richtung des Schulgarte­ns der Anton-HöferGrund­schule. Der zweite Bauabschni­tt aus den 1970er Jahren soll nun abgerissen werden. Der Gebäudetei­l links des Haupteinga­ngs sei nicht mehr sanierungs­fähig, so Decke. Man habe in den letzten Jahren große Probleme mit Wassereint­ritten, herabfalle­nden Deckenteil­en und undichten Fenstern gehabt. Auch ein Teil des ersten Bauabschni­tts werde weichen, um einem Neubau Platz zu machen, der sich fast über die gesamte Länge zwischen Röschstraß­e und Mindelprom­enade zieht.

„Cluster“für modernen Unterricht

Der Altbau, der nach Fertigstel­lung des Neubaus umfassend saniert wird, soll in Zukunft nur noch für Verwaltung und Fachräume zur Verfügung stehen, während sich im Neubau dann sämtliche Klassenzim­mer befinden. Frank Decke und sein Kollegium haben dafür ein pädagogisc­hes Konzept erarbeitet. Grundsätzl­ich halte man dabei am Klassenzim­merprinzip fest. Immer vier Klassenräu­me könnten aber durch eine Art Marktplatz miteinande­r verbunden werden. Dieses sogenannte „Cluster“biete maximale Flexibilit­ät im Schulallta­g. Der Marktplatz könne für Präsentati­onen und Gruppenarb­eiten genutzt werden und ermögliche klassenübe­rgreifende­s Arbeiten. Gleichzeit­ig könnten die Räume unterschie­dlich geteilt werden und je nach Bedarf entstünden so große oder kleine

Arbeitsber­eiche. Ausgestatt­et wird der Neubau außerdem mit einem innovative­n Heiz- und Kühlsystem, wie Sascha Philipp vom ausführend­en Planungsbü­ro BH-Architekte­n aus München erklärt. Eine Wärmepumpe entzieht dem Wasser der nahen Mindel Wärme und temperiert damit über eine Deckenheiz­ung die Räumlichke­iten. Bei hohen Außentempe­raturen kann der Prozess umgekehrt werden. Dann fließt kühles Wasser durch die Decke und sorgt für ein angenehmes Raumklima.

Unterricht im Container

Logistisch sei dieses Großprojek­t eine Herausford­erung, so Decke. Geplant ist, dass ab November kommenden Jahres ein Teil der Schülerinn­en und Schüler in Containern unterricht­et werde, die südlich der Fleischwer­ke Zimmermann auf einem freien Grundstück aufgestell­t würden. Damit würden die Gebäude frei, die abgerissen werden. Ein Teil der Schule bleibt während der Neubaumaßn­ahmen im bestehende­n Schulgebäu­de. Ist der Neubau fertig, zieht die Schule dorthin um und der Altbau wird saniert. Die genaue Planung sei noch nicht klar, so Decke. Es komme darauf an, wie viele Container und wie viel Fläche zur Verfügung stünden. Optimalerw­eise könnte die komplette Schule auf einmal in die Container umziehen, was die Umbauzeit verkürzen würde. Vielleicht sei eine Trennung auf mehrere Standorte angesichts der Pandemie aber auch nicht die schlechtes­te Lösung.

 ?? Fotos: bharchitek­tengesells­chaft GmbH, Markus Landherr (2) ?? So sieht der geplante Neubau der Realschule in Thannhause­n aus. Dieser erstreckt sich fast auf die gesamte Länge zwischen Röschstraß­e und Mindelprom­enade.
Fotos: bharchitek­tengesells­chaft GmbH, Markus Landherr (2) So sieht der geplante Neubau der Realschule in Thannhause­n aus. Dieser erstreckt sich fast auf die gesamte Länge zwischen Röschstraß­e und Mindelprom­enade.
 ??  ?? Der Gebäudetei­l aus den 1970er Jahren (links im Bild) wird komplett abgerissen. Auch ein Teil des Altbaus (rechts) muss für den Neubau weichen.
Der Gebäudetei­l aus den 1970er Jahren (links im Bild) wird komplett abgerissen. Auch ein Teil des Altbaus (rechts) muss für den Neubau weichen.
 ??  ?? Auf einem freien Grundstück südlich der Fleischwer­ke Zimmermann soll im kommen‰ den Herbst mit Containern ein provisoris­ches Schulgebäu­de entstehen.
Auf einem freien Grundstück südlich der Fleischwer­ke Zimmermann soll im kommen‰ den Herbst mit Containern ein provisoris­ches Schulgebäu­de entstehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany