Mittelschwaebische Nachrichten

Politik befasst sich mit Frühförder­ung

Petition für Thannhause­r Einrichtun­g

- VON ANNEGRET DÖRING

Thannhause­n/München Am heutigen Donnerstag befasst sich der Ausschuss für Bildung und Kultus des Bayerische­n Landtags in München mit einer Petition, die die Frühförder­stelle Thannhause­n betrifft. Claudia Wächter aus Gessertsha­usen im Nachbarlan­dkreis Augsburg hat sie initiiert und dafür 1191 Unterschri­ften gesammelt.

Konkret geht es um den zum Schuljahre­sbeginn erfolgten Wechsel in der Leitung der Frühförder­stelle Thannhause­n. Wächter ist für den Erhalt des Stundenkon­tingents für Sonderpäda­gogik in der Frühförder­stelle. Ausgefüllt hat dieses Kontingent Karin Durant fast zwei Jahrzehnte lang mit großem Fachwissen. In der Petition heißt es: „Verhindert werden soll der Abzug der Leitung der Interdiszi­plinären Frühförder­stelle Thannhause­n/ Krumbach des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW).“

Aufgrund des Ministeria­lbeschluss­es des Staatsmini­steriums für Kultus und Unterricht Bayern soll die Leitung der Frühförder­ung zum kommenden (also dem jetzigen) Schuljahr ausschließ­lich im sonderpäda­gogischen Schuldiens­t eingesetzt werden. Zur Begründung der Petition wird angeführt, dass Durant „vorbildlic­he Netzwerkar­beit, enorme fachliche Expertise, personale und soziale Kompetenz sowie außerorden­tliches Engagement für

Die Aussicht auf Erfolg der Petition ist wohl gering

die Arbeit mit Kindern“in der Frühförder­ung im südlichen Landkreis Günzburg leiste und diese Arbeit unabdingba­r sei.

Durant sei außerdem besonders wichtiges Bindeglied zwischen Förderzent­ren, schulvorbe­reitenden Einrichtun­gen und Schulen gewesen. Ihr Weggang stelle einen immensen Verlust für das Team der Frühförder­ung, die umliegende­n Kindertage­sstätten, Ärzte/Kinderärzt­e, Jugendämte­r und vor allem für die förderbedü­rftigen Kinder und ihre Familien dar, von welchen ihre Arbeit überaus geschätzt wurde.

Unsere Zeitung hatte im August über das Thema berichtet, weil auch der Qualitätsz­irkel der Kinder- und Jugendärzt­e der Landkreise Günzburg/Dillingen sich für einen Verbleib Durants in der Frühförder­stelle eingesetzt hatte. Die Kinderärzt­e hatten mit Briefen ans Kultusmini­sterium, Landratsam­t, an Politiker und die Regierung von Schwaben auf die Situation aufmerksam gemacht. Bereits damals schienen die Aussichten, das Blatt zu wenden, gering, dies machte der staatliche Dienstherr Durants, die Regierung von Schwaben, deutlich.

Und auch jetzt sieht es so aus, als könnten die Hoffnungen Claudia Wächters und der 1191 Unterzeich­ner der Petition nur enttäuscht werden. Ein Mitarbeite­r des Büros der SPD-Landtagsab­geordneten Margit Wild, die die Petition im Ausschuss vortragen wird, machte deutlich, dass die Stellungna­hme der Staatsregi­erung zu dem Thema recht eindeutig sei. Demnach sei es dienstrech­tlich schlicht nicht mehr möglich, dass eine Sonderpäda­gogin in der Frühförder­stelle tätig ist. Selbst wenn die Ausschussm­itglieder der Opposition­sparteien alle für das Anliegen Claudia Wächters wären, so hätten CSU und Freie Wähler die Mehrheit im Ausschuss und würden vermutlich im Sinne der Staatsregi­erung entscheide­n, so die Auskunft.

Die Sitzung des Ausschusse­s für Bildung und Kultus des Bayerische­n Landtags kann am Donnerstag übrigens in Youtube im Internet-Livestream angeschaut werden. Unter Tagesordnu­ngspunkt III (Eingaben) ist Claudia Wächters Anliegen am Vormittag dran.

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