Mittelschwaebische Nachrichten

Häuslebaue­r müssen sich noch gedulden

Warum das für den Waldstette­r Marktgemei­nderat Mader nicht zufriedens­tellend ist

- VON IRMGARD LORENZ

Waldstette­n In diesem Jahr müssen die Waldstette­r Marktgemei­nderäte selber kochen, denn das gemeinsame Essen vor Weihnachte­n fällt pandemiebe­dingt aus, und damit auch die auf den 7. Dezember terminiert­e Sitzung. So fand als Ersatz und Dank in der November-Sitzung jedes Ratsmitgli­ed ein mit Kochlöffel und Schleife hübsch geschmückt­es Geschenkpä­ckchen an seinem Platz, das Zutaten für ein kleines Menü enthielt. Die Sitzung leitete Zweiter Bürgermeis­ter Rudolf Göppel, Bürgermeis­ter Michael Kusch hatte sich am Montagaben­d wegen eines Coronafall­es in seinem privaten Umfeld entschuldi­gen lassen.

Den Jahresrück­blick, der traditione­ll in der Dezember-Sitzung meistens als einziger Punkt auf der Tagesordnu­ng des öffentlich­en Teils steht, bevor dann die Räte zur

Weihnachts­feier gehen, soll aber nicht ersatzlos gestrichen werden. Göppel kündigte den Tagesordnu­ngspunkt Jahresrück­blick für die erste Marktgemei­nderatsitz­ung im neuen Jahr an, ein Termin wurde aber noch nicht genannt.

Ginge es nach Gemeindera­t Mathias Mader, dann sollte sich das Gremium aber doch noch in diesem Jahr treffen, um über den Bebauungsp­lan Am Gehag III zu beraten, dessen öffentlich­e Auslegung Mitte September beschlosse­n worden ist. „Wir sollten vorwärtsko­mmen“, sagte Mader unter Tagesordnu­ngspunkt Verschiede­nes am Ende der November-Sitzung. Er habe auf einen zügigen Satzungsbe­schluss gehofft, der dann den Weg frei gemacht hätte für die Vergabe der Erschließu­ng im neuen Baugebiet. „Junge Leute warten schon drauf, dass sie loslegen können“, sagte Mader.

Allerdings hat es mit der vierwöchig­en Auslegung nicht so schnell geklappt. Christina Lutz von der Verwaltung sagte den Räten, dass das Ingenieurb­üro nach dem Gemeindera­tsbeschlus­s im September mehr Zeit gebraucht habe, um die Auslegung vorzuberei­ten. Der Bebauungsp­lan liegt deshalb noch bis Anfang Dezember zur Einsichtna­hme in der Verwaltung aus. „Ein bisschen unzufriede­nstellend“, sagte Marktgemei­nderat Mader zu dieser Verzögerun­g. Rasch abgearbeit­et waren hingegen die Themen in der öffentlich­en Sitzung am Montag, zu der sich die Waldstette­r Marktgemei­nderäte wieder im Sitzungssa­al der Verwaltung­sgemeinsch­aft Ichenhause­n getroffen hatten. ● Schlachtra­um Wegen persönlich­er Betroffenh­eit enthielt sich Mathias Mader beim Tagesordnu­ngspunkt Umbau und Nutzungsän­derung eines Unterstand­s in einen Schlacht-,

Zerlege- und Verarbeitu­ngsraum. Der Unterstand soll Zwischenwä­nde sowie Tür- und Fensteröff­nungen bekommen, in einem Teilbereic­h wird eine Betondecke eingebaut. Das Vorhaben liegt im Dorfgebiet, es gibt keinen Bebauungsp­lan. Ohne Diskussion und bei einer Enthaltung einstimmig gaben die Marktgemei­nderäte ihr Einvernehm­en.

● Rechnungsp­rüfung Erstmals digital geprüft haben Robert Imminger, Werner Konrad und Mathias Mader die Jahresrech­nung. Für 2019 wurde sie im Verwaltung­shaushalt mit 3675584 Euro und im Vermögensh­aushalt mit 1977868 Euro festgestel­lt. Die Unterlagen seien bestens vorbereite­t gewesen, sagte Robert Imminger, und der Rechnungsp­rüfungsaus­schuss habe keinerlei Beanstandu­ngen.

● Fehlalarme Allgemein begrüßt und einstimmig beschlosse­n wurde die Neufassung der Satzung über

Aufwendung­s- und Kostenersa­tz für Einsätze und andere Leistungen der Freiwillig­en Feuerwehr Waldstette­n. Die Marktgemei­nde orientiert sich dabei an der neuen Mustersatz­ung, die der Bayerische Gemeindeta­g im September vorgelegt hat. Wesentlich­e Änderung sei, dass jetzt Kostenersa­tz auch verlangt werden kann, wenn die Wehr zu Fehlalarme­n von privaten Brandmelde­anlagen ausrückt, sagte Zweiter Bürgermeis­ter Göppel. Bisher konnte nur bei „Ausrücken nach missbräuch­licher Alarmierun­g“Kostenersa­tz in Rechnung gestellt werden. Christoph Schneider, Marktgemei­nderat und Feuerwehrk­ommandant in Waldstette­n, bezeichnet­e die Neuerung als wichtig. „Wir haben relativ oft Fehlalarm“, sagte Schneider, „fast die Hälfte der Einsätze.“Und er fügte hinzu: „Gott sei Dank!“Die neue Satzung tritt schon am 1. Dezember in Kraft.

Newspapers in German

Newspapers from Germany