Mittelschwaebische Nachrichten
CoronaFälle: Krumbad schickt alle RehaPatienten heim
Die Reha-Einrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werks Ursberg hatte Krankheitsfälle beim Personal und bei Patienten der Einrichtung. Die Rezeptambulanz kann weiterhin Therapien durchführen
Krumbach Die Meldung schlägt Wellen in Krumbach: Eine große Einrichtung im Pflegebereich, das Krumbad, hat nach Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Günzburg alle seine Reha-Patienten nach Hause geschickt. Der Grund liegt in der Corona-Pandemie, denn sowohl Mitarbeiter des Krumbads als auch Patienten hätten sich mit dem Coronavirus angesteckt und seien positiv getestet worden.
Wie Geschäftsführer Peter Heinrich auf Nachfrage mitteilte, seien es so um die zehn Menschen mit positivem Test gewesen. Bereits am Freitag habe man in enger Abstimmung mit dem Leiter des Gesundheitsamtes Günzburg, Dr. Patrick Dudler, beraten, wie man in dem Fall vorgehen könne, es habe mehrere Vorschläge gegeben. Doch dann habe man am Montag im Krisenstab des Krumbads entschieden, dass man das gesamte Reha-Geschehen einstelle bis ins nächste Jahr hinein. Es sei ohnehin geplant gewesen, die Reha-Klinik über Weihnachten zu schließen. Nun habe man eben ein paar Wochen früher zu machen müssen. Eine Wiedereröffnung der Rehaklinik ist für den 4. Januar 2021 vorgesehen, erklärte Heinrich.
Wichtig ist dem Krumbad-Geschäftsführer, dass die Rezeptambulanz, zum Beispiel für Krankengymnastik oder Physiotherapie, weiterhin geöffnet sei. Die Therapien könne man unter nochmals gestiegenen Hygiene-Auflagen weiterhin durchführen. Man habe die Rezeptambulanz vom übrigen Geschäft des Krumbads bereits 14 Tage vor den positiven CoronaTests streng getrennt, sodass keinerlei Verflechtungen möglich gewesen seien. „Das ermöglicht es uns auch, weiterhin diese Therapien durchführen zu können“, so Heinrich. Außerdem habe die Krumbadärztin Dr. Christiane Muschiol-Moser alle Mitarbeiter der Rezeptambulanz
getestet, damit diese auch Sicherheit über ihre Gesundheit hätten.
Wie das Coronavirus letztlich in die Einrichtung gekommen sei, sei nicht mit letzter Sicherheit auszumachen gewesen. Peter Heinrich vermutet den Grund nicht aufseiten des Personals. Auch das Hygienekonzept sei streng gewesen. Außer beim Essen und Trinken habe Maskenpflicht geherrscht im Krumbad.
Reha-Patienten seien nur direkt aus dem Krankenhaus aufgenommen worden per speziellem Transport, meist durch den Fahrdienst des Bayerischen Roten Kreuzes. Sie hätten einen negativen Coronatest vorweisen müssen, der höchstens 48 Stunden zuvor habe abgenommen worden sein dürfen. Seit Mitte Mai, als man wieder Reha-Patienten nach dem ersten Lockdown habe aufnehmen dürfen, seien die Hygienemaßnahmen
so durchgeführt worden. Beim Essen hätten sich noch zwei Patienten diagonal gegenübersitzen dürfen, das habe man seit Anfang November so verschärft, dass es dann nur noch Einzeltische für die Patienten gegeben habe. Auch durften die Patienten seit Ende Oktober nicht mehr besucht werden. Zuvor durfte noch ein Besucher pro Patient kommen.
Die Krumbadärztin habe ständig Patienten und Personal im Blick gehabt, habe auf eventuelle Symptome geachtet und Quarantänemaßnahmen gegebenenfalls ausgesprochen. Ebenso habe sie dann Tests abgenommen. Letztendlich seien Tests auch nur Momentaufnahmen, so Heinrich, und möglicherweise hätte doch jemand das Virus unbemerkt in sich und dann auch weitergetragen.
Für das Krumbadpersonal sei schon im November Kurzarbeit angemeldet worden, denn Hotel und Restaurant hätten ja schon früher geschlossen gehabt und dadurch sei weniger Arbeit angefallen. Das müsse nun im Dezember wohl auch geschehen, eventuell eben für mehr Mitarbeiter. Außerdem gebe es jetzt einige Nacharbeiten, wie beispielsweise das Desinfizieren der Räume, erklärte der Geschäftsführer.
Dass das Krumbad womöglich wieder Ersatzkrankenhaus für mögliche Covid-19-Notfälle werden könnte, wie es in der Zeit des ersten Lockdowns im Frühjahr einmal angedacht gewesen sei, sei derzeit nicht im Gespräch, erklärte Peter Heinrich abschließend.