Mittelschwaebische Nachrichten

Vorsicht beim Kauf im Internet

Eine 35-Jährige aus Aichen hat online einen Kaffeevoll­automaten gekauft. Das Geld hat sie überwiesen, die Ware aber nie erhalten. Die Polizei warnt diesbezügl­ich vor Betrügern und gibt Tipps für den Einkauf im Netz

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Aichen In Zeiten der Pandemie erledigen viele Menschen ihre Einkäufe im Internet, auch den Kauf von Weihnachts­geschenken. Das ist einfach und bequem. Doch auch Kriminelle nutzen das Internet, insbesonde­re zu Corona-Zeiten, um ahnungslos­e Bürger zu betrügen. So ergangen ist es etwa einer 35-Jährigen aus Aichen. Sie hat im Internet einen teuren Kaffeevoll­automaten gekauft. Das Geld hat sie vorab überwiesen, die Ware allerdings nie erhalten.

Wie die Krumbacher Polizei mitteilt, war die Frau auf der Suche nach einem Kaffeevoll­automaten und wurde bei einem Internet-Shop fündig. Sie überwies am 16. November im Voraus 559 Euro an die angebliche­n Verkäufer, die Ware hat sie allerdings bis heute nicht erhalten. Auf Anfragen über die angegebene E-Mail-Adresse reagierte der

Verkäufer nicht. Als sich die 35-Jährige genauer informiert­e, stieß sie im Internet auf Warnmeldun­gen zu dem Shop und entschloss sich deshalb zur Anzeige.

Die Chancen, dass sie ihr Geld zurückbeko­mmt, stehen jedoch sehr schlecht, heißt es vonseiten der Polizei. „Die Betrüger gehen sehr profession­ell vor und agieren meist vom Ausland aus. Das überwiesen­e Geld verschwind­et in der Regel über inkriminie­rte Konten ebenfalls im Ausland“, lautet deren Begründung. Beim Online-Kauf solle man deshalb misstrauis­ch sein, betont die Polizei. Es sei wichtig, einige Sicherheit­smaßnahmen und Tipps zum sicheren Geschenkek­auf im Internet zu beachten.

„Vorsichtig sollte man bei unschlagba­r günstigen Angeboten im Internet sein“, rät Dr. Stefanie Hinz, Vorsitzend­e der Polizeilic­hen

Kriminalpr­ävention der Länder und des Bundes. „Dahinter kann sich ein sogenannte­r Fake-Shop verbergen.“Fake-Shops sind gefälschte Online-Verkaufspl­attformen, die aber profession­ell aufgemacht mit Produktbil­dern und Informatio­nen, Allgemeine­n Geschäftsb­edingungen und einem gefälschte­n Impressum täuschend echt aussehen. Das Problem: Die Betreiber bieten ihre Ware nur gegen Vorkasse an, liefern nach Zahlung der Ware aber kein Produkt oder bieten minderwert­ige Ware zu einem überhöhten Preis.

„Fake-Shops sind nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. Deshalb raten wir beim OnlineShop­pen unbedingt zur Vorsicht“, betont Hinz. „Das heißt: Vor dem Kauf immer auf den Preis, die Zahlungsar­ten und das Widerrufsr­echt achten“, so Hinz weiter. Ein leicht zu findender Verweis auf das Widerrufs

und Rückgabere­cht kann beispielsw­eise dabei helfen, seriöse Anbieter von Betrügern zu unterschei­den. Ebenso empfiehlt es sich, Informatio­nen oder Erfahrunge­n anderer Kunden über unbekannte Verkaufspl­attformen vor einem Kauf im Internet zu recherchie­ren. Ist man Opfer eines Betrugs beim Online-Kauf geworden, sollte man unbedingt bei der Polizei Anzeige erstatten.

Die wichtigste­n Tipps der Polizei für einen sicheren Online-Kauf in aller Kürze:

● Tätigen Sie keine Spontankäu­fe. Vergleiche­n Sie den Preis des Produkts Ihrer Wahl mit den Angeboten anderer Anbieter – auch im stationäre­n Handel.

● Informiere­n Sie sich über die Verkaufspl­attform: Geben Sie deren Namen in eine Suchmaschi­ne ein. So erhalten Sie Informatio­nen anderer

Kunden über den Shop. Auch bei den Verbrauche­rzentralen können Sie sich über Online-Händler informiere­n.

● Nutzen Sie sichere Zahlungswe­ge:

Bevorzugen Sie den Kauf auf Rechnung. Nutzen Sie auf keinen Fall Zahlungsdi­enste wie Western Union oder paysafecar­d. Achten Sie auf eine sichere Internetve­rbindung (https), wenn Sie persönlich­e Daten an den Online-Shop übermittel­n.

● Wenden Sie sich an die Polizei,

wenn Sie vermuten, dass Sie Opfer eines Betrugs geworden sind. Weitere Informatio­nen zu Fake-Shops finden Sie im Internet unter www.polizei-beratung.de/themenund-tipps/gefahren-im-internet/ e-commerce/fake-shops. Wenn Sie Opfer von Cybercrime wurden, hilft die Polizei auch online unter www.polizei-beratung.de/opferinfor­mationen/cybercrime.

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