Mittelschwaebische Nachrichten

Viele Weihnachts­päckchen für Alba Julia

Projekt Wie es trotz der Corona-Krise gelang, eine große Hilfsaktio­n auf den Weg zu bringen

- VON PETER VOH

Ziemetshau­sen/Alba Julia Für die Verantwort­lichen um Vorsitzend­en Anton Böck im Freundeskr­eis Zusam Stauden-Hilfe für Alba Julia war es wie eine vorgezogen­e Weihnachts­bescherung. Trotz CoronaPand­emie – oder vielleicht gerade deswegen? – haben zahllose Spender die Aktion „Weihnachts­päckchen für Senioren in Alba Julia“zu einem, wie Anton Böck betont, nie und nimmer erwarteten Erfolg werden lassen. Dabei sind die Voraussetz­ungen dazu mehr als unsicher gewesen. Durfte man die Aktion überhaupt durchführe­n, wie wird der Spendenauf­ruf in der Bevölkerun­g aufgenomme­n und wie bringt man die Weihnachts­päckchen zu Schwester Maria nach Alba Julia?

Das Gesundheit­samt beim Landratsam­t Günzburg signalisie­rte Einverstän­dnis, wenn alle Vorgaben eingehalte­n werden. Es dürfen nur höchstens zehn Personen aus zwei Haushalten bei Annahme der Päckchen zusammen sein, es darf keinen Kontakt zwischen Abgebenden und Annehmende­n geben. Die räumlichen Anforderun­gen waren in der Werkstatt der Firma Karl Miller gegeben, die Trennung von Spendern, Annehmende­n und den Sortierern und Verpackern wurde eingehalte­n. Nachdem die Akteure aus maximal zwei Haushalten kommen durften, hat man die freiwillig­en Helfer in zwei Schichten agieren lassen. Die große Unbekannte war die Anzahl der anliefernd­en Spender, die sich namentlich in Listen eintragen und ihre Päckchen selber auf den vorbereite­ten Tischen ablegen mussten. Es durfte zu keinen Kontakten mit den Helfern des Freundeskr­eises kommen, der sonst übliche Glühwein, Kekse oder Lebkuchen bei einem kleinen Plausch untereinan­der waren diesmal untersagt. Und, als hätte man sich abgesproch­en, der anhaltende Zustrom der Wohltätige­n hat sich mehr oder weniger über den gesamten Zeitraum der Annahme verteilt. Es war für die Aktiven des Freundeskr­eises dennoch eine besondere Anforderun­g, in zwei

jeweils etwa vier Stunden mit Maske arbeiten zu müssen. Nachdem Anton Böck und Karl Miller sen. in früheren Jahren bei den Weihnachts­fahrten nach Alba Julia schon öfters die Kinderpäck­chen von Humedica nach Rumänien mitgenomme­n hatten, war es diesmal die Hilfsorgan­isation aus Kaufbeuren, die sich bereit erklärte, die Weihnachts­päckchen für die Alten und Kranken im Heim des Klosters in Alba Julia zusammen mit deren Kinderpäck­chen mitzunehme­n. Es waren zehn Paletten mit annähernd 600 Päckchen, die bei Humedica zwischenge­lagert werden mussten.

In einem Telefonat mit Schwester Maria und der Nachricht über den reichen Päckchense­gen teilte die mit, dass sie zunächst ihren Bewohnern am christlich­en und am orthodoxen Weihnachte­n je ein Päckchen übergeben wird.

Dazu auch jeweils eines an die Eltern ihrer Mitarbeite­r. Weitere Weihnachts­päckchen gehen an die Bewohner der Diakonie in Alba Julia, die vom deutschen Pfarrer Wagner geleitet wird und zu dem Sr. Maria gute Kontakte pflegt.

Dann ging alles ganz schnell, der Lkw verließ Kaufbeuren und war bald danach in Alba Julia. Beim AbTeams laden, so berichtet Schwester Maria, „halfen zwei Lehrkräfte, unser Mädchen, das gerade ein soziales Jahr ableistet, und die Mutter einer Erzieherin. Unser Hausmeiste­r Mircea hat den Lastwagen an der Umgehungss­traße abgeladen und auf seinem kleinen Anhänger die Paletten gebracht.

Denn wir hätten die Erlaubnis der Polizei für das Entladen des Lastwagens vor dem Kloster nicht so schnell bekommen. Alle sind beschäftig­t mit Kontrollen, weil Alba Julia noch bis Montag in Quarantäne ist. Wir haben uns schon beim Anblick der Päckchen sehr gefreut, die Leute haben sie wirklich liebevoll verpackt.

Das wird riesige Freude auslösen bei allen, die so ein Geschenk bekommen. Allen Spendern und Helfern herzlichen Dank. Ich glaube, so ein Päckchen kann vielen das Leben erhellen, vor allem, wenn sie durch Einschränk­ungen der Kontakte leiden. Man sieht, dass alles aus Liebe gemacht ist“. Mehr ist dem nicht mehr hinzuzufüg­en.

Anton Böck und der gesamte Freundeskr­eis sagen den großzügige­n Spendern an herzliches Dankeschön. Danke den Helfer/innen, auch an die Firmen Karl Miller für Unterbring­ung und technische Unterstütz­ung und nicht zuletzt ein Dank der Firma Holzbau Aumann für die Zur-Verfügung-Stellung des Anhängers für den Transport zu Humedica. Nur alle zusammen können Derartiges bewältigen.

 ?? Foto: Peter Voh ?? Unter strengsten Vorgaben vonseiten der Behörden mussten die Annahme der Weihnachts­päckchen, das Sortieren und Verpacken in Kartons ausgeführt werden. Alle hielten sich an die Auflagen.
Foto: Peter Voh Unter strengsten Vorgaben vonseiten der Behörden mussten die Annahme der Weihnachts­päckchen, das Sortieren und Verpacken in Kartons ausgeführt werden. Alle hielten sich an die Auflagen.

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