Mittelschwaebische Nachrichten
Viele Weihnachtspäckchen für Alba Julia
Projekt Wie es trotz der Corona-Krise gelang, eine große Hilfsaktion auf den Weg zu bringen
Ziemetshausen/Alba Julia Für die Verantwortlichen um Vorsitzenden Anton Böck im Freundeskreis Zusam Stauden-Hilfe für Alba Julia war es wie eine vorgezogene Weihnachtsbescherung. Trotz CoronaPandemie – oder vielleicht gerade deswegen? – haben zahllose Spender die Aktion „Weihnachtspäckchen für Senioren in Alba Julia“zu einem, wie Anton Böck betont, nie und nimmer erwarteten Erfolg werden lassen. Dabei sind die Voraussetzungen dazu mehr als unsicher gewesen. Durfte man die Aktion überhaupt durchführen, wie wird der Spendenaufruf in der Bevölkerung aufgenommen und wie bringt man die Weihnachtspäckchen zu Schwester Maria nach Alba Julia?
Das Gesundheitsamt beim Landratsamt Günzburg signalisierte Einverständnis, wenn alle Vorgaben eingehalten werden. Es dürfen nur höchstens zehn Personen aus zwei Haushalten bei Annahme der Päckchen zusammen sein, es darf keinen Kontakt zwischen Abgebenden und Annehmenden geben. Die räumlichen Anforderungen waren in der Werkstatt der Firma Karl Miller gegeben, die Trennung von Spendern, Annehmenden und den Sortierern und Verpackern wurde eingehalten. Nachdem die Akteure aus maximal zwei Haushalten kommen durften, hat man die freiwilligen Helfer in zwei Schichten agieren lassen. Die große Unbekannte war die Anzahl der anliefernden Spender, die sich namentlich in Listen eintragen und ihre Päckchen selber auf den vorbereiteten Tischen ablegen mussten. Es durfte zu keinen Kontakten mit den Helfern des Freundeskreises kommen, der sonst übliche Glühwein, Kekse oder Lebkuchen bei einem kleinen Plausch untereinander waren diesmal untersagt. Und, als hätte man sich abgesprochen, der anhaltende Zustrom der Wohltätigen hat sich mehr oder weniger über den gesamten Zeitraum der Annahme verteilt. Es war für die Aktiven des Freundeskreises dennoch eine besondere Anforderung, in zwei
jeweils etwa vier Stunden mit Maske arbeiten zu müssen. Nachdem Anton Böck und Karl Miller sen. in früheren Jahren bei den Weihnachtsfahrten nach Alba Julia schon öfters die Kinderpäckchen von Humedica nach Rumänien mitgenommen hatten, war es diesmal die Hilfsorganisation aus Kaufbeuren, die sich bereit erklärte, die Weihnachtspäckchen für die Alten und Kranken im Heim des Klosters in Alba Julia zusammen mit deren Kinderpäckchen mitzunehmen. Es waren zehn Paletten mit annähernd 600 Päckchen, die bei Humedica zwischengelagert werden mussten.
In einem Telefonat mit Schwester Maria und der Nachricht über den reichen Päckchensegen teilte die mit, dass sie zunächst ihren Bewohnern am christlichen und am orthodoxen Weihnachten je ein Päckchen übergeben wird.
Dazu auch jeweils eines an die Eltern ihrer Mitarbeiter. Weitere Weihnachtspäckchen gehen an die Bewohner der Diakonie in Alba Julia, die vom deutschen Pfarrer Wagner geleitet wird und zu dem Sr. Maria gute Kontakte pflegt.
Dann ging alles ganz schnell, der Lkw verließ Kaufbeuren und war bald danach in Alba Julia. Beim AbTeams laden, so berichtet Schwester Maria, „halfen zwei Lehrkräfte, unser Mädchen, das gerade ein soziales Jahr ableistet, und die Mutter einer Erzieherin. Unser Hausmeister Mircea hat den Lastwagen an der Umgehungsstraße abgeladen und auf seinem kleinen Anhänger die Paletten gebracht.
Denn wir hätten die Erlaubnis der Polizei für das Entladen des Lastwagens vor dem Kloster nicht so schnell bekommen. Alle sind beschäftigt mit Kontrollen, weil Alba Julia noch bis Montag in Quarantäne ist. Wir haben uns schon beim Anblick der Päckchen sehr gefreut, die Leute haben sie wirklich liebevoll verpackt.
Das wird riesige Freude auslösen bei allen, die so ein Geschenk bekommen. Allen Spendern und Helfern herzlichen Dank. Ich glaube, so ein Päckchen kann vielen das Leben erhellen, vor allem, wenn sie durch Einschränkungen der Kontakte leiden. Man sieht, dass alles aus Liebe gemacht ist“. Mehr ist dem nicht mehr hinzuzufügen.
Anton Böck und der gesamte Freundeskreis sagen den großzügigen Spendern an herzliches Dankeschön. Danke den Helfer/innen, auch an die Firmen Karl Miller für Unterbringung und technische Unterstützung und nicht zuletzt ein Dank der Firma Holzbau Aumann für die Zur-Verfügung-Stellung des Anhängers für den Transport zu Humedica. Nur alle zusammen können Derartiges bewältigen.