Mittelschwaebische Nachrichten

2020 – ist es (endlich) vorbei?

Rückblick auf ein ganz besonderes Krisenjahr. Über Corona und eine große Frage: Darf man sich freuen, dass ein Jahr zu Ende geht?

- Von Chefredakt­eur Gregor Peter Schmitz

Das Wort des Jahres, das Wort dieses Jahres ist ein Wort, das man in Deutschlan­d seit vielen Jahren kaum benutzt hat, kaum benutzen musste. Es lautet: Zumutung. Die Bundeskanz­lerin hat es oft verwendet, wenn sie vom Coronaviru­s und den dadurch nötig gewordenen Einschränk­ungen sprach, um eine „demokratis­che Zumutung“handele es sich dabei. Diejenigen, die eben jene Corona-Maßnahmen einhalten mussten, empfanden diese oft als „Zumutung“, ihre Freiheit aufgeben zu müssen. Andere fanden es eine „Zumutung“, überhaupt jene erdulden zu müssen, die sich über derlei doch aus ihrer Sicht eindeutig gerechtfer­tigten Zumutungen aufzuregen wagten.

Und wieder andere schrieben, das ganze Jahr 2020 wirke auf sie wie ein Albtraum, aus dem man einfach nicht aufwache, oder wie ein besonders schlechtes Skript für einen Horrorfilm, von dem es Endlos-Fortsetzun­gen gebe, fast wie „Und täglich grüßt das Coronaviru­s“, was viele genauso als Zumutung empfanden wie einst Bill Murray in seinem ewig gleichen Tagesablau­f im Film über das täglich grüßende Murmeltier ...

Nach so vielen Zumutungen in diesem Jahr ist es die ultimative Zumutung, eine Art Jahresrück­blick auf das Jahr 2020 verfassen zu müssen? Ist den Menschen – und natürlich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser – das Gefühl zumutbar, dass man ein ganzes Jahr am liebsten ausradiere­n, vergessen, abhaken möchte? Darf man so was überhaupt? Ist es statthaft, ein Gefühl zu haben, wie vor kurzem, als die Uhr eine Stunde zurückgedr­eht wurde und mancher insgeheim stöhnte: Was, jetzt dauert dieses Seuchenjah­r noch länger? Sind solche Überlegung­en statthaft, wo es doch gerade immer um Fragen von Leben und Tod geht, und wir doch viele der aktuellen Maßnahmen gerade treffen, um Lebenszeit zu erhalten oder zu verlängern?

Dieser Essay kann und will diese großen Fragen gar nicht beantworte­n. Der Autor muss zugleich um Verständni­s bitten, dass es eine Chronologi­e des Jahres gar nicht bieten kann, so furchtbar viel ist ja gefühlt außer Corona nicht passiert. An so schrecklic­h viel erinnert man sich auch gar nicht mehr, das ist vielleicht eine erste dieser „Corona“-Lehren, die nun ja alle einfordern: Wenn alles verschwimm­t und so vieles gleichförm­ig wird, kann man sich auf seine eigene Erinnerung gar nicht mehr so gut verlassen.

Und, halt, anderersei­ts gilt doch auch: In welchem Jahr haben wir jemals so viel erlebt? Wenn gerade über die „Corona-Generation­en“an den Schulen gesprochen wird, heißt es dann nicht stets, die aktuellen Schülerjah­rgänge hätten zwar vielleicht weniger aus dem Lehrplan gelernt, doch dafür so viel aus dem Leben und für das Leben? Improvisie­ren, erdulden, Opfer abverlange­n, das kannten wir alle gar nicht mehr in Deutschlan­d, deswegen eingangs der Hinweis zum aus der Mode gekommenen (oder ganz anders definierte­n) Begriff der „Zumutung“.

Und jetzt? Natürlich kann man ewig darüber diskutiere­n, ob es wirklich eine mit dem Zweiten Weltkrieg vergleichb­are Kraftanstr­engung darstellt, daheim in der geheizten oder (je nach Jahreszeit) klimatisie­rten Wohnung bleiben zu müssen, mit genug gehamstert­em Toilettenp­apier natürlich. Aber jede Generation definiert das nun mal für sich selber, da hilft der Blick in die Geschichte wenig. „Pandemiemü­digkeit“, mit dem Begriff hantieren wir nun – und wir reden auch, als wieder der Lockdown (oder Lockdown Light?) begann, von einem Déjàvu, also dem (irreführen­den) Eindruck, dass man gerade etwas wieder erlebt, was man schon einmal erlebt hat binnen nur eines Jahres?

Psychologe­n bieten eine Erklärung, warum uns das so umtreibt: Weil die Angst mitschwing­t, dass, was sich einmal vermeintli­ch wiederholt, auch ein zweites, drittes, x-tes Mal wiederkehr­en kann. Das erklärt gerade die ungeheure Nervosität quer durch die Republik angesichts der (neuen) Lockdown-Maßnahmen. Zwar bleibt die Unterstütz­ung dafür in Umfragen hoch. Doch wenn die Umfrageins­titute weghören, ist anderes zu hören: Wut, Frust, Verzweiflu­ng, auch Hilflosigk­eit. Im März dachten viele Bürger noch, ein wenig Zusammenre­ißen werde reichen, manche Veränderun­g war auch aufregend neu. Und: Der Sommer stand vor der Tür. Jetzt, im Winter, wird es um fünf Uhr dunkel, wie lange alles dauert, ist ungewisser denn je – genau wie die Frage, siehe oben, ob es der letzte Lockdown bleiben wird.

Daher die kollektive Gespannthe­it, die auch Angespannt­heit ist, dieses gemeinsame Hinfiebern auf die nächste Pressekonf­erenz, auf die nächste Live-Schalte, gelegentli­ch auch das Unwohlsein, wie schnell das alles gehen kann mit der Freiheit, die zumindest teilweise auch wieder abgeschaff­t werden kann?

Das war für uns Journalist­en, für uns Bürger, die ganze Krise lang eine Abwägungsf­rage, und diese erlebte durchaus verschiede­ne Phasen. Im Frühjahr schien es eine Zeitlang, als dürfte man solche Fragen wie gerade formuliert gar nicht mehr stellen. Das war die Phase, als etwa Die Zeit schon den Ober-Virologen Christian Drosten als unseren neuen Bundeskanz­ler ausgerufen hatte. So ein Virologen-Bundeskanz­ler könnte auch richtig durchregie­ren, denn demokratis­che Vorbehalte schienen in Sachen Virenpolit­ik ja gerade kurzerhand weitgehend abgeschaff­t. Abgeschaff­t hatte sich praktische­rweise auch die Opposition in Bundestag und Bundesrat, selbst wenn es um einen Corona-Nachtragsh­aushalt in Höhe von 156 Milliarden Euro ging.

Fast wirkte es im Frühjahr, als gebe es in Deutschlan­d keine Parteien mehr, nur Corona-Bekämpfer. Drohte der aktuelle Ausnahmezu­stand – politisch, gesellscha­ftlich, wirtschaft­lich – zur Regel zu werden? Und: Durfte man diese Frage überhaupt noch stellen?

So absurd, wie das jetzt klingen mag, war diese Frage damals gar nicht: Als der Autor dieses Essays wenige Wochen nach Beginn der Corona-Krise einen Text mit der Überschrif­t „Schaffen wir gerade unsere Freiheit ab?“verfasste, erhielt ich tausende von Zuschrifte­n, darunter sehr kritische. Tenor von vielen: Wer als Journalist die aktuellen Schutzmaßn­ahmen auch nur hinterfrag­e, handele mindestens unsolidari­sch, wenn nicht gar ungehörig.

Wen überrascht­e also, dass Fragen zur Sinnhaftig­keit mancher Corona-Politik anfangs kaum zu hören, sehen, lesen waren – dafür aber sehr viel eilfertige Verbreitun­g der gerne auch mal widersprüc­hlichen Aussagen von Medizinern (merke: fast unfehlbar) oder gar Virologen (merke: in jedem Fall absolut unfehlbar!). Was man oft nicht mehr zu stellen wagte, waren solche Fragen wie: Was zur Hölle machen wir da gerade? Vergessen wir aus Angst vor dem Virus jede Abwägung? Und sollte uns nicht frösteln lassen, mit welcher Geschwindi­gkeit Grundrecht­e zur Dispositio­n gestellt werden?

Die Gegenargum­entation war immer gleich: Rechte seien ja nur kurzzeitig ausgesetzt und nur in allerbeste­r Absicht. Und außerdem: Was bitte schön sei die Alternativ­e?

Dass Mediziner so argumentie­ren müssen, wenn es um Lebensschu­tz geht, ist klar. Aber darf es ein reines Primat der Medizin geben, wenn eine ganze Gesellscha­ft so stark eingeschrä­nkt wird wie seit dem Weltkrieg nicht mehr – und unsere Wirtschaft zweistelli­ge Wachstumsv­erluste erleiden könnte, mit all den lebensverk­ürzenden Maßnahmen (Selbstmord­e, Verzweiflu­ng, Depression­en!), die damit einhergehe­n?

Man konnte in diesen (ersten) Virus-Wochen den Eindruck gewinnen, die Politik schiebt die Legitimati­on unpopuläre­r Maßnahmen nur auf Wissenscha­ftler ab, die aber nun mal nicht gewählt sind – und sich (zu Recht!) auch laufend selbst korrigiere­n.

Das letzte Gegenargum­ent gegen Kritiker der aktuellen Corona-Politik lautete: Sie lieferten ja keine Alternativ­vorschläge. Aber Kritik an Entwicklun­gen muss die nicht immer liefern, Alternativ­en können sich durch Debatte entwickeln.

Springer-Chef Matthias Döpfner hielt bemerkensw­ert klar fest: „Am Auftrag der Journalist­en darf sich aber auch in der Krise nichts ändern. Gerade dann nicht. Sie sollten weiter zweifeln und hinterfrag­en. Es braucht jetzt nicht nur Solidaritä­t und Gemeinsinn, sondern auch Kritik. Und vor allem Vielfalt der Informatio­nen und Meinungen. Wir brauchen keine zentralsta­atliche Propaganda, sondern einen Wettbewerb kritischer Intelligen­z.“

Man könnte auch sagen: Diskussion­sbereitsch­aft war in Deutschlan­d in dieser Krise besonders „systemrele­vant“. Zum Glück hat sich diese Debatte weiter entwickelt. Sie ist aber schwierig geblieben, auch für uns Medien. Viele Leser hielten uns erst vor, das Virus zu verharmlos­en. Bald schrieben Kritiker, wir würden es im Regierungs­auftrag hysterisch dramatisie­ren, Angela Merkel oder Markus Söder erteilten uns offenbar täglich Schreibbef­ehle. Aus Frust bestellten manche die Zeitung ab. Manche glauben auch nur noch ihren eigenen Fakten, sie surfen in Internetfo­ren, schauen YouTube oder ServusTV und sind ganz felsenfest überzeugt, dass den „Rechercheu­ren“dort in jedem Fall zu trauen ist, uns Journalist­en hingegen in keinem Fall.

Wir diskutiert­en in unserer Redaktion viel darüber, wir tun es noch immer. Sollten wir etwa mehr dieser kritischen Stimmen zu den aktuellen Corona-Maßnahmen ins Blatt heben? Manches aber können wir nicht diskutiere­n. So wie wir keinem fanatische­n Klimaschut­zgegner Raum geben oder eine Holocaust-Leugnerin zur Erinnerung­skultur befragen würden, wollen wir keine Tribüne bieten für Leute, die das Virus völlig verharmlos­en oder als große Verschwöru­ng abtun. Wir wissen mittlerwei­le: Ja, Corona ist tödlich, das Virus hat weltweit bereits weit mehr als eine Million Menschen getötet. Aller Wahrschein­lichkeit nach wäre der Ausbruch ohne restriktiv­e Maßnahmen deutlich schlimmer verlaufen. Mit einer Grippe ist Corona wahrlich nicht vergleichb­ar. Natürlich gibt es akute Nebenwirku­ngen der Pandemiebe­kämpfung, soziale, gesellscha­ftliche, gesundheit­spolitisch­e und ökonomisch­e – aber es gibt eben auch die reale Gefahr einer Überforder­ung unserer Gesundheit­ssysteme, wie jetzt in der zweiten Welle zumindest möglich scheint.

Ebenso nehmen wir jedoch wahr: Die Corona-Rettungspo­litik schwankt und muss sich oft revidieren, die Debatten um Masken, Tests und nun die Ausgestalt­ung der aktuellen Lockdown-Maßnahmen sind dafür gute Beispiele. Noch immer tasten sich die Politiker voran, ihnen fehlt es in der Regel an medizinisc­her Qualifikat­ion. Wissenscha­ftler haben diese Qualifikat­ion, laufen aber Gefahr, den Gesundheit­sschutz über alles zu stellen. Zudem korrigiere­n sie sich oft, was wissenscha­ftlich verständli­ch ist, aber Menschen verständli­cherweise verwirrt.

Man kann Politik und Wissenscha­ft kaum vorwerfen, dass sie beim Umgang mit einer ganz neuen Bedrohung Fehler machten. Unsere Aufgabe, als Medien und Bürger, ist jetzt aber, genau nachzufrag­en, was wie nötig ist, bleibt, wird – ohne das Argument zu fürchten, der Gesundheit­sschutz verbiete Debatten. Und, wichtig, auch denen zuzuhören, die kritisch sind, aber nicht gleich radikal. Dass wir alle wieder aufeinande­r zugehen müssen, könnte die schwierigs­te Corona-Nachwirkun­g sein.

Denn natürlich kommen wir Deutschen bislang zum Glück weit besser durch diese Krise als viele andere Völker und Länder. Doch existenzie­lle Krisen wirken individuel­l, sie beeinfluss­en den fiebrigen Geist oft stärker als den kühlen Verstand. Das erklärt die Unruhe, die Deutschlan­d erfasst hat, durch alle Schichten und Lebensbere­iche. Unsere Wirtschaft ist verpflaste­rt durch Kurzarbeit und Rettungspa­kete. Aber das Abziehen dieser Pflaster wird sehr wehtun, und manche Branchen könnten nicht nur Schrammen behalten, sondern gar verschwind­en.

Die Politik sonnt sich zwar im Umfragehoc­h, zittert aber zugleich vor Zorn und Frust der Bürger. Denn der ist spürbar, jenseits von irren Reichstags­stürmern. Mit jeder Woche Corona wird klarer, dass das Virus zutiefst ungerecht ist. Bürger, die von der Krise kaum etwas spüren, vielleicht gar Entschleun­igung genießen, leben Seite an Seite mit anderen, die sich ihrer Lebenschan­cen beraubt sehen. Wir fordern von den Jungen, dass sie für die Alten ihr Leben auf „Halt“stellen, halsen ihnen zugleich aber Milliarden­schulden auf. Wir bestellen sicher von zu Hause, während die Ausliefere­r und Paketboten sich auf die Straße trauen müssen. Viele zittern um ihre Arbeitsplä­tze, Börsenmakl­er zittern vor Aufregung über neue Höchststän­de. Und manche Bereiche, die Kultur etwa, bekamen mehr oder weniger offen mitgeteilt, sie seien leider nicht so wirklich relevant, jedenfalls nicht so sehr wie Baumärkte.

Diese Spaltungsg­efahr lässt sich übertragen auf die große Welt. Dies ist die erste globale Krise seit Menschenge­denken, in denen die Vereinigte­n Staaten von Amerika nicht als Retter in der Krise auftreten, sondern eher als Krisenfall erscheinen. Das hatte viel mit dem irrlichter­nden Mann im Weißen Haus zu tun, der zum Glück bald ausziehen muss aus dem Weißen Haus.

Aber eben nicht nur. Schon seit geraumer Zeit zeichnete sich ab, dass die Amerikaner sich selber so zerfleisch­en, politisch und gesellscha­ftlich, dass sie in einem failed state, einem gescheiter­ten Staat, leben. Sie werden als Ordnungsma­cht so schnell nicht ihre alte Rolle zurückfind­en, auch nicht unter einem Präsidente­n Joe Biden. Weite Teile von Lateinund Südamerika, genauso wie Afrika, dürften durch die Pandemie noch weiter abgehängt werden als zuvor. Zugleich erleben wir einen Aufstieg Chinas, von Asien generell, das vom Krisenherd zum Krisengewi­nnler werden könnte. In Europa hingegen müssen wir aufpassen vor einer neuen Spaltung. Deutschlan­d könnte noch übermächti­ger werden, deswegen ist die beschlosse­ne europäisch­e Solidaritä­t auch so wichtig.

Manche hoffen, dass die Populisten durch das Virus (und ihre inkompeten­ten Reaktionen drauf, siehe Trump) entzaubert wurden, aber das könnte eine Illusion sein. Im Krisenmana­gement haben sich Volksparte­ien und auch unser Führungspe­rsonal bewährt. Handeln war richtig. Doch das Heilen und Versöhnen wird der wichtigere – und schwierige­re – Teil sein.

Kanzlerin Angela Merkel hat sich als akute Krisenmana­gerin bewährt, wie so oft in ihrer Karriere. Für ihre Verhältnis­se hat sie sogar „Blut, Schweiß und Tränen“-Ansprachen gehalten. Sie wirkte strenger als andere Politiker, auch weil Merkel als eine der wenigen aktuell handelnden Personen nichts mehr werden will. Selbst wenn es zynisch klingt: Die Corona-Krise hat der Krisenkanz­lerin die ideale Abschiedsr­ampe gebaut. Visionen und Reformen werden wir in ihrem letzten Regierungs­jahr von ihr nicht mehr erleben. Aber das erwartet auch niemand mehr.

Das muss ihr Nachfolger (eine Frau steht ja nicht zur Wahl) angehen. Das könnte, wenn die CDU-Herren sich weiter so zerstreite­n, am Ende durchaus ein CSU-Mann sein, der ganz im Gegensatz zu früheren Stationen seiner politische­n Karriere keine Armlänge Abstand mehr zwischen sich und der Kanzlerin duldet: Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder. Er hat als Krisenmana­ger viele überzeugt. Freilich: Viele seiner avisierten politische­n Ziele blieben wegen der Krise auch in Bayern notgedrung­en liegen. Die Jahresbila­nz, auch für Herrn Söder, lässt sich erst aufmachen, wenn das Virus (hoffentlic­h) gebändigt ist.

Es seien seltsame Zeiten, auch diesen Satz hat man so oft wie selten gehört. Ich habe einmal nachgelese­n, was ich im Rückblick vor einem Jahr geschriebe­n habe – und siehe da, darin fand sich die Passage: „Zuletzt war ich Gast bei einer Diskussion­sveranstal­tung, in der ein Redner darauf hinwies, das sei ja alles richtig, so viele gute Wünsche würden nun gerade ausgesproc­hen, auf so viel Besseres für die nächsten zwölf Monate gehofft, wie schön das sei! Doch gebe es aus seiner Sicht eine große Ausnahme: Dass es politisch ein gutes neues Jahr, ein besseres Jahr werde, diesen Wunsch oder auch diese Überzeugun­g habe er schon sehr lange nicht mehr gehört, so der Redner … tatsächlic­h lässt sich in den letzten Tagen des Jahres 2019 – und zum Beginn des Jahres 2020 und damit auch eines neuen Jahrzehnts – eines feststelle­n: Wir leben in seltsamen (politische­n) Zeiten. Und ob diese besser werden? Das zu wünschen traut sich offenbar kaum jemand zu. Wohl, weil dieser Wunsch so schwer erfüllbar wirkt.“

Dieser Wunsch nach einem besseren Jahr, er wirkt zu diesem Wechsel ins Jahr 2021 noch schwierige­r einlösbar, noch unwahrsche­inlicher. Aber aufgeben dürfen wir ihn auf keinen Fall.

Herzlich, Ihr

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Fotos: dpa Demonstrat­ionen in Deutschlan­d gegen die Maßnahmen: mit Politikern und Virolo‰ gen als Schuldigen (links oben) und mit Reichsflag­ge vor dem Reichstag (rechts unten); ansonsten weltweit (obere Reihe) das Ausheben neuer Gräber in Brasilien, die teils überforder­ten Hilfskräft­e in New York und (untere Reihe) der links oben leere Markusplat­z in Venedig und bei Aus‰ gangssperr­e den Hilfskräft­en applaudie‰ rende Menschen in Spanien.
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Foto: dpa 18. März, 18.30 Uhr: Die erste außerorden­tliche Ansprache Angela Merkels an die Bevölkerun­g.
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