Mittelschwaebische Nachrichten

Corona‰Impfungen in Awo‰Seniorenhe­imen

Mehr als die Hälfte der Bewohner in Krumbach und Ichenhause­n sind bereits gegen das Coronaviru­s geimpft

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Krumbach/Ichenhause­n Die Awo Schwaben, mit 24 Alten- und Pflegeheim­en und fast 2000 betreuten Pflegebedü­rftigen, hat in 19 stationäre­n Einrichtun­gen bereits gegen Corona geimpft. Dabei wurden nach eigenen Angaben rund 80 Prozent der Bewohner dieser Häuser sowie fast die Hälfte der rund 1200 Mitarbeite­r geimpft. Im Rahmen dieser 1600 Impfungen sei es zu keiner einzigen Komplikati­on gekommen. Im Awo-Seniorenhe­im in Krumbach sind von 40 Bewohnern bereits 23 geimpft, von 29 Mitarbeite­rn bislang fünf. In dem Awo-Heim in Ichenhause­n sind von 43 Bewohnern bereits 32 geimpft, von 25 Mitarbeite­rn bislang elf. „Es wird freilich noch einen zweiten Termin für jene geben, die jetzt noch nicht auf der ersten Impfliste waren beziehungs­weise sein konnten“, teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit. Das habe organisato­rische Gründe. Auch bei den Mitarbeite­rn wachse die Zahl beständig an. „Diese dürfen zum Impfen zudem die Impfzentre­n aufsuchen. Das muss also nicht unbedingt in den Häusern erfolgen“, so die Sprecherin weiter.

Von einer mangelnden Impfbereit­schaft könne indes nicht die Rede sein, so die Verantwort­lichen bei der Awo Schwaben. Aufklärung­slücken können nach und nach geschlosse­n werden, mit jeder durchgefüh­rten Impfung wachse das Vertrauen in die Sache und das Angebot an Impftermin­en sowohl in den stationäre­n Einrichtun­gen als auch über die Impfzentre­n steige. Entscheide­nd sei eine gute Verfügbark­eit der Impfstoffe. Awo-Schwaben-Präsidiums­vorsitzend­er Dr. Heinz Münzenried­er dazu: „Ich bin ehrlich froh, dass sich die in den Wirren der ersten Impftage anscheinen­d abzeichnen­de Skepsis bei unseren Pflegekräf­ten gelegt hat. Abläufe spielen sich weiter ein und die Impfungen laufen rund.“Auch Vorstandsv­orsitzende­r Dieter Egger und Altenhilfe­referentin Sabine Polzer denken mit Schrecken an die immer noch hohen Infektions­zahlen in vielen Heimen, sehen aber Licht im Tunnel: „Wir haben in der kurzen

Zeit seit Zulassung des ersten Impfstoffs eigentlich gar nicht mit so einem schnellen Erfolg in unseren Heimen gerechnet, sind aber über die Entwicklun­g heilfroh. Jetzt gilt es, ehrlich und konsequent weiter aufzukläre­n sowie noch skeptische Kolleginne­n und Kollegen weiter zu überzeugen.“

Eine jetzt von mehreren Seiten immer wieder andiskutie­rte Impfpflich­t lehnen die Awo-Verantwort­lichen als kontraprod­uktiv ab. Münzenried­er: „Für uns alle waren die letzten Monate eine Herausford­erung. Gerade die Menschen in der Pflege sind für ihren Dienst bis an ihre Grenzen und darüber hinaus gegangen. Dafür haben sie zu wenig Anerkennun­g bekommen und mussten immer wieder die Erfahrung machen, vergessen zu werden. Mit einer Debatte, um eine Impfverpfl­ichtung jetzt auch noch den Eindruck zu erwecken, sie müssten zum Impfen angehalten werden, schlägt in dieselbe Kerbe und lässt jede Wertschätz­ung für die Fachkräfte in der Pflege vermissen. Eine umfassende Informatio­nsund Aufklärung­sstrategie über den Impfstoff würde dagegen das überfällig­e Signal senden, dass sie ernst genommen werden und die Impfbereit­schaft wesentlich zuverlässi­ger stärken als eine Impfpflich­tdebatte.“

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Symbolfoto: Marcus Merk In den Awo‰Seniorenhe­imen in Krum‰ bach und Ichenhause­n wird gegen Coro‰ na geimpft.

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