Mittelschwaebische Nachrichten
Was wird von Lingl bleiben?
Dass bei Lingl zahlreiche Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren werden: Diese Befürchtung steht seit Oktober, als die Firma einen Insolvenzantrag gestellt hat, im Raum. Doch nun zeichnet sich immer mehr ab, dass diese beklemmende Vorstellung zur Gewissheit wird. Von den rund 400 Mitarbeitern in Krumbach steht für offenbar mehr als die Hälfte die Kündigung bevor. Von Lingl würde dann noch eine Art „Rumpfbetrieb“bleiben, aber was ist das noch, wenn man an die Zeiten denkt, in denen allein in Krumbach etwa 600 Mitarbeiter beschäftigt waren?
Über Jahrzehnte hat Lingl als einer der wichtigsten Arbeitgeber die Region Mittelschwaben geprägt. Ganze Familiengenerationen haben bei Lingl Arbeit gefunden. Was wird davon übrig bleiben?
In den Gesprächen, die jetzt anstehen, geht es offensichtlich maßgeblich darum, soziale Härtefälle abzufedern, unter anderem durch eine Transfergesellschaft, die den von Arbeitsplatzverlust Betroffenen den beruflichen Übergang erleichtert und die Möglichkeiten verbessert, eine neue Beschäftigung zu finden.
Doch wie wird sich die wirtschaftliche Lage im Zuge der anhaltenden Corona-Krise entwickeln? Nicht wenige gehen davon aus, dass ein Ende dieser Krise nicht absehbar ist und dies die Wirtschaft massiv treffen könnte. Allein diese Stichworte deuten an, vor welch schwieriger Perspektive die jetzt betroffenen Lingl-Mitarbeiter stehen.