Mittelschwaebische Nachrichten
Neuburg soll neues Bauland bekommen
Am Behlinger Weg sollen Flächen erschlossen werden. Für die Grundstücke gibt es eine genaue Zielgruppe
Neuburg/Kammel Die Nachfrage nach Bauland im Bereich des Marktes Neuburg von jungen Familien und jungen Bauinteressenten ist hoch. „Mein vorrangiges Ziel ist die Innenentwicklung“, sagt Bürgermeister Markus Dopfer. Er möchte in erster Linie in allen Ortsteilen leerstehende Gebäude aktivieren, einer Nutzung zuführen und innerörtliche Freiflächen bebauen. Doch meist sind ihm dabei die Hände gebunden, da Gebäude wie Freiflächen im Privatbesitz sind. „Wir kommen daher nicht herum, eine gemeindliche Fläche am Behlinger Weg zu erschließen“, sagte der Rathauschef.
Moderat und überschaubar möchte er dabei vorgehen. Der Markt Neuburg ist bereits Eigentümer von Flächen westlich und östlich des Behlinger Weges. Der Bürgermeister leitet deshalb zeitnah die notwendigen Schritte für einen Bebauungsplan auf diesem Areal ein. Im März schreibt er die Planungsleistung für den Bebauungsplan „Behlinger Weg“aus. Im April soll der Baugrund untersucht werden. Dabei prüfen Sachverständige die Machbarkeit eines Baugebietes in diesem Bereich. Im selben Monat sollen dann die Planungsleistungen vergeben werden. Ende der ersten Jahreshälfte folgt der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan, sofern die Baugrunduntersuchung die notwendigen Ergebnisse liefert.
Geht es nach den Vorstellungen von Dopfer, so übergibt er – analog dem Industriegebiet in Neuburg – die Koordination und Abwicklung an einen Erschließungsträger. Bewerbungen für die Bauplätze nimmt er jetzt noch nicht entgegen. „Der Zeitpunkt für Bewerbungen werde rechtzeitig kommuniziert“, so der Bürgermeister. Der Marktrat müsse vorher noch Vergabekriterien festlegen. Doch eines stellte der Rathauschef
bereits jetzt unmissverständlich klar: „Zum Zuge werden insbesondere junge Familien kommen, die sich in der Dorfgemeinschaft engagieren und auch in den Vereinen aktiv sind“.
Eine Absage erteilten die Markträte – wenn auch knapp mit 8:7 Stimmen – der Bebauung eines Grundstücks an der Ecke „Mühlstraße/Plätzen“in Neuburg. Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Marktes. Allerdings verlaufen über die Fläche drei Leitungen des gemeindlichen Mischwasserkanals. Eine Bebauung sei deshalb nur mit gewissen Einschränkungen möglich. Einige Markträte erachteten diesen Bereich zudem als wünschenswerte Grünfläche im Ort.
Das Obergeschoss einer Kraftfahrzeugwerkstätte in der Dr.-Lecheler-Straße in Neuburg wird derweil ausgebaut. Das Gebäude erhält auf der gesamten Länge ein Satteldach. Das teilweise auf der Südseite vorhandene Walmdach verschwindet. Die Antragstellerin will im Dachgeschoss zwei Wohnungen einbauen. Die Markträte stimmten der Erhöhung der Dachneigung und der Firsthöhe zu. Zusätzlich erhält das Dach auf der West- und Ostseite Dachgauben. Bürgermeister Markus Dopfer sah darin eine sehr erfreuliche Entwicklung im innerörtlichen Bereich. Auch das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben habe die geplanten Änderungen am Gebäude im Rahmen der Dorferneuerung positiv bewertet.
● Langenhaslach Eine Bauinteressentin möchte in Langenhaslach östlich der Straße „Zum Burgberg“ein Einfamilienhaus in zweiter Reihe errichten. Die Problematik: Das
Grundstück befindet sich im Außenbereich. Der Flächennutzungsplan müsste geändert werden. Wie in der Sitzung bekannt wurde, wäre die Bauwerberin bereit, die übrigen, in ihrem Eigentum befindlichen Flächen in diesem Bereich dem Markt Neuburg zu veräußern und für Bauzwecke zur Verfügung zu stellen. „Wir haben in Langenhaslach unwahrscheinlich viele innerörtliche Baulücken, zuletzt einen Bebauungsplan am Ortsrand „Am Mühlweg“aufgestellt und würden jetzt wieder an anderer Stelle am Ortsrand erweitern“, sagte Marktrat Hubert Gaa. Letztendlich gab es dann doch ein positives Signal für die Bauwerberin. Die Rathausverwaltung soll prüfen, inwieweit der Flächennutzungsplan hier punktuell erweitert werden kann und ob ein Bebauungsplan planerisch möglich ist. Voraussetzung ist allerdings, dass die Bauwerberin die gesamten Flächen in diesem Bereich dem Markt Neuburg verkauft. In der Kaiserbauerstraße kann ein örtliches Bauunternehmen einen Unterstellplatz in Holzbauweise errichten. Der Unterstellplatz hat eine Länge von 16 Meter und eine Breite von 6,50 Meter. Das Dach besteht aus Sandwichprofilen. Die östliche und westliche Außenwand wird mit Holz verkleidet.
● Wattenweiler In Wattenweiler darf in der Schulstraße ein Bauwilliger eine bestehende Garage abreißen und durch eine landwirtschaftlich genutzte Garage ersetzen.
● Edelstetten In Edelstetten entsteht in der Attenhauser Straße ein Wohnhaus mit Garage. Das Bauvorhaben liegt innerhalb einer Ortsabrundungssatzung und füge sich aus ortsplanerischer Sicht in die nähere Umgebung ein. Ebenfalls in der Attenhauser Straße stimmten die Markträte einem Tekturplan zu. Ursprünglich sollte dort eine Maschinenhalle mit Werkstatt gebaut werden. Nun entsteht dort ein Wohnhaus mit zwei Wohnungen. Bereits in einer vorangegangenen Sitzung stimmten die Markträte der Errichtung eines Hackschnitzelheizwerkes am östlichen Ortsausgang Richtung Thannhausen zu. Nun erhob das Landratsamt Einwände. Die beantragte Bebauung befindet sich im Außenbereich und ist deshalb nicht genehmigungsfähig. Zudem handle es sich um kein privilegiertes Bauvorhaben. In einem ersten Schritt muss jetzt der Flächennutzungsplan geändert und ein auf das Projekt bezogener Bebauungsplan erstellt werden. Die Markträte stimmten grundsätzlich zu. Allerdings muss der Antragsteller die Kosten für die Änderung des Flächennutzungsplanes sowie für die Aufstellung des Bebauungsplanes in voller Höhe übernehmen.