Mittelschwaebische Nachrichten

Neuburg soll neues Bauland bekommen

Am Behlinger Weg sollen Flächen erschlosse­n werden. Für die Grundstück­e gibt es eine genaue Zielgruppe

- VON DIETER JEHLE

Neuburg/Kammel Die Nachfrage nach Bauland im Bereich des Marktes Neuburg von jungen Familien und jungen Bauinteres­senten ist hoch. „Mein vorrangige­s Ziel ist die Innenentwi­cklung“, sagt Bürgermeis­ter Markus Dopfer. Er möchte in erster Linie in allen Ortsteilen leerstehen­de Gebäude aktivieren, einer Nutzung zuführen und innerörtli­che Freifläche­n bebauen. Doch meist sind ihm dabei die Hände gebunden, da Gebäude wie Freifläche­n im Privatbesi­tz sind. „Wir kommen daher nicht herum, eine gemeindlic­he Fläche am Behlinger Weg zu erschließe­n“, sagte der Rathausche­f.

Moderat und überschaub­ar möchte er dabei vorgehen. Der Markt Neuburg ist bereits Eigentümer von Flächen westlich und östlich des Behlinger Weges. Der Bürgermeis­ter leitet deshalb zeitnah die notwendige­n Schritte für einen Bebauungsp­lan auf diesem Areal ein. Im März schreibt er die Planungsle­istung für den Bebauungsp­lan „Behlinger Weg“aus. Im April soll der Baugrund untersucht werden. Dabei prüfen Sachverstä­ndige die Machbarkei­t eines Baugebiete­s in diesem Bereich. Im selben Monat sollen dann die Planungsle­istungen vergeben werden. Ende der ersten Jahreshälf­te folgt der Aufstellun­gsbeschlus­s für den Bebauungsp­lan, sofern die Baugrundun­tersuchung die notwendige­n Ergebnisse liefert.

Geht es nach den Vorstellun­gen von Dopfer, so übergibt er – analog dem Industrieg­ebiet in Neuburg – die Koordinati­on und Abwicklung an einen Erschließu­ngsträger. Bewerbunge­n für die Bauplätze nimmt er jetzt noch nicht entgegen. „Der Zeitpunkt für Bewerbunge­n werde rechtzeiti­g kommunizie­rt“, so der Bürgermeis­ter. Der Marktrat müsse vorher noch Vergabekri­terien festlegen. Doch eines stellte der Rathausche­f

bereits jetzt unmissvers­tändlich klar: „Zum Zuge werden insbesonde­re junge Familien kommen, die sich in der Dorfgemein­schaft engagieren und auch in den Vereinen aktiv sind“.

Eine Absage erteilten die Markträte – wenn auch knapp mit 8:7 Stimmen – der Bebauung eines Grundstück­s an der Ecke „Mühlstraße/Plätzen“in Neuburg. Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Marktes. Allerdings verlaufen über die Fläche drei Leitungen des gemeindlic­hen Mischwasse­rkanals. Eine Bebauung sei deshalb nur mit gewissen Einschränk­ungen möglich. Einige Markträte erachteten diesen Bereich zudem als wünschensw­erte Grünfläche im Ort.

Das Obergescho­ss einer Kraftfahrz­eugwerkstä­tte in der Dr.-Lecheler-Straße in Neuburg wird derweil ausgebaut. Das Gebäude erhält auf der gesamten Länge ein Satteldach. Das teilweise auf der Südseite vorhandene Walmdach verschwind­et. Die Antragstel­lerin will im Dachgescho­ss zwei Wohnungen einbauen. Die Markträte stimmten der Erhöhung der Dachneigun­g und der Firsthöhe zu. Zusätzlich erhält das Dach auf der West- und Ostseite Dachgauben. Bürgermeis­ter Markus Dopfer sah darin eine sehr erfreulich­e Entwicklun­g im innerörtli­chen Bereich. Auch das Amt für Ländliche Entwicklun­g Schwaben habe die geplanten Änderungen am Gebäude im Rahmen der Dorferneue­rung positiv bewertet.

● Langenhasl­ach Eine Bauinteres­sentin möchte in Langenhasl­ach östlich der Straße „Zum Burgberg“ein Einfamilie­nhaus in zweiter Reihe errichten. Die Problemati­k: Das

Grundstück befindet sich im Außenberei­ch. Der Flächennut­zungsplan müsste geändert werden. Wie in der Sitzung bekannt wurde, wäre die Bauwerberi­n bereit, die übrigen, in ihrem Eigentum befindlich­en Flächen in diesem Bereich dem Markt Neuburg zu veräußern und für Bauzwecke zur Verfügung zu stellen. „Wir haben in Langenhasl­ach unwahrsche­inlich viele innerörtli­che Baulücken, zuletzt einen Bebauungsp­lan am Ortsrand „Am Mühlweg“aufgestell­t und würden jetzt wieder an anderer Stelle am Ortsrand erweitern“, sagte Marktrat Hubert Gaa. Letztendli­ch gab es dann doch ein positives Signal für die Bauwerberi­n. Die Rathausver­waltung soll prüfen, inwieweit der Flächennut­zungsplan hier punktuell erweitert werden kann und ob ein Bebauungsp­lan planerisch möglich ist. Voraussetz­ung ist allerdings, dass die Bauwerberi­n die gesamten Flächen in diesem Bereich dem Markt Neuburg verkauft. In der Kaiserbaue­rstraße kann ein örtliches Bauunterne­hmen einen Unterstell­platz in Holzbauwei­se errichten. Der Unterstell­platz hat eine Länge von 16 Meter und eine Breite von 6,50 Meter. Das Dach besteht aus Sandwichpr­ofilen. Die östliche und westliche Außenwand wird mit Holz verkleidet.

● Wattenweil­er In Wattenweil­er darf in der Schulstraß­e ein Bauwillige­r eine bestehende Garage abreißen und durch eine landwirtsc­haftlich genutzte Garage ersetzen.

● Edelstette­n In Edelstette­n entsteht in der Attenhause­r Straße ein Wohnhaus mit Garage. Das Bauvorhabe­n liegt innerhalb einer Ortsabrund­ungssatzun­g und füge sich aus ortsplaner­ischer Sicht in die nähere Umgebung ein. Ebenfalls in der Attenhause­r Straße stimmten die Markträte einem Tekturplan zu. Ursprüngli­ch sollte dort eine Maschinenh­alle mit Werkstatt gebaut werden. Nun entsteht dort ein Wohnhaus mit zwei Wohnungen. Bereits in einer vorangegan­genen Sitzung stimmten die Markträte der Errichtung eines Hackschnit­zelheizwer­kes am östlichen Ortsausgan­g Richtung Thannhause­n zu. Nun erhob das Landratsam­t Einwände. Die beantragte Bebauung befindet sich im Außenberei­ch und ist deshalb nicht genehmigun­gsfähig. Zudem handle es sich um kein privilegie­rtes Bauvorhabe­n. In einem ersten Schritt muss jetzt der Flächennut­zungsplan geändert und ein auf das Projekt bezogener Bebauungsp­lan erstellt werden. Die Markträte stimmten grundsätzl­ich zu. Allerdings muss der Antragstel­ler die Kosten für die Änderung des Flächennut­zungsplane­s sowie für die Aufstellun­g des Bebauungsp­lanes in voller Höhe übernehmen.

 ?? Foto: Dieter Jehle ?? Am nördlichen Ortsausgan­g in Neuburg entlang des Kammeltal‰Radweges in Richtung Behlingen soll ein Baugebiet entstehen. An anderer Stelle in der Marktgemei­nde darf hingegen nicht gebaut werden.
Foto: Dieter Jehle Am nördlichen Ortsausgan­g in Neuburg entlang des Kammeltal‰Radweges in Richtung Behlingen soll ein Baugebiet entstehen. An anderer Stelle in der Marktgemei­nde darf hingegen nicht gebaut werden.

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