Mittelschwaebische Nachrichten

Krisendien­st: Erste Hilfe in seelischer Not

Bezirk Schwaben bietet den Dienst per Telefon an

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Landkreis Der Bezirk Schwaben hat zum 1. März den „Krisendien­st Schwaben“gestartet. Das psychosozi­ale Beratungs- und Hilfsangeb­ot wendet sich an Menschen in psychische­n Krisen sowie deren Angehörige. Der Krisendien­st wird seit Kurzem in allen bayerische­n Bezirken angeboten. Die Günzburger Bezirksrät­in Stephanie Denzler sieht darin eine notwendige Ergänzung in der psychiatri­schen Versorgung.

Unter der kostenlose­n Rufnummer 0800/655 3000 gibt es Beistand beispielsw­eise bei Trennung, Tod eines Angehörige­n, Arbeitspla­tzverlust oder schwerer Krankheit. Solche Schicksals­schläge können oft nicht aus eigener Kraft bewältigt werden. Hier bietet der Krisendien­st Schwaben eine Art „Erste Hilfe in seelischen Notlagen“, um aus diesem Zustand wieder herauszufi­nden. Denn durch eine frühe Interventi­on, so Denzler, lasse sich oft eine weitere Zuspitzung vermeiden und verhindern, dass aus einer Krise eine längere Krankheit wird.

In der Leitstelle des Krisendien­stes sind Fachkräfte der Sozialpäda­gogik, Psychologi­e und Psychiatri­e tätig, die nach dem Grundsatz ambulant vor stationär zunächst versuchen, im Telefonges­präch weiterzuhe­lfen. Wenn nötig, vermitteln sie Anrufer an die richtigen Ansprechpa­rtner. Die Mitarbeite­r können dabei auf eine Netzwerkda­tenbank mit Hilfsangeb­oten in ganz Schwaben zugreifen, die eigens für das Projekt angelegt wurde. Die Leitstelle kann auch mobile Teams aussenden, die Betroffene­n in ganz Schwaben direkt vor Ort weiterhelf­en. Die Leitstelle in Augsburg wird von den Bezirkskli­niken Schwaben betrieben, die mobilen Teams vor Ort werden in Schwaben von Caritas und Diakonie gestellt. Vorerst ist die Leitstelle Krisendien­st Schwaben montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr erreichbar. Ab Juli werden nach den Aussagen von Denzler die Ansprechze­iten erweitert, sodass rund um die Uhr und an Wochenende­n Hilfe gewährleis­tet wird.

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