Mittelschwaebische Nachrichten

Die Jungen Wähler‰Offene Liste sehen das Bürgerbege­hren kritisch

Die Stadtratsf­raktion der JW-OL positionie­rt sich in der aktuellen Debatte um das Sportzentr­um Krumbach

- VON MARC HETTICH

Krumbach In der nächsten Stadtratss­itzung wählt das Gremium einen beschließe­nden Ausschuss zum Sportzentr­um. Mit 16:8 wurde im Februar für einen Neubau gestimmt. Parallel strebt eine Initiative ein Bürgerbege­hren gegen den Abriss an. Die Fraktion der Jungen Wähler-Offene Liste (JW-OL), aus deren Mitte auch Bürgermeis­ter Hubert Fischer stammt, unterstütz­t einstimmig den Neubau.

Bei der Kommunalwa­hl 2020 konnte die Wählervere­inigung einen Sitz hinzugewin­nen. Seither verstärken die neuen Räte Herbert Haas und Michael Kratky die Reihen ihrer vier wiedergewä­hlten Kollegen Manfred Pfeiffer (Fraktionsv­orsitzende­r), Maximilian Behrends, Lothar Birzle und Dr. Ildiko SugarBunk. „Das Thema ist sehr komplex“, stellt die JW-OL fest. „Die Ausschussa­rbeit macht man nicht mal nebenher.“Im Vorfeld hatten die künftigen Ausschussm­itglieder beispielsw­eise 37 Fragen vom städtische­n Architekte­n Tobias Handel zu bearbeiten. Für die JW-OL gehören Max Behrends und Michael Kratky dem Ausschuss an. Die Fraktion sei überzeugt, dass alle Ausschussm­itglieder zielorient­iert und produktiv an den Planungen mitarbeite­n.

Die Komplexitä­t des Themas ist ein Grund, warum die Wählervere­inigung das Bürgerbege­hren kritisch sieht: “Natürlich ist das ein legitimes demokratis­ches Instrument, aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr angebracht. Das verzögert und verteuert den Prozess. Die Kostenstei­gerung im Baubereich liegt derzeit bei drei, vier Prozent jährlich. Außerdem wird auch bei einer Generalsan­ierung bis auf den Rohbau zurückgeba­ut und in dessen Substanz massiv eingegriff­en.“

Die Mehrkosten für den Neubau relativier­en sich, betrachte man sie über den Finanzieru­ngszeitrau­m von 30 Jahren. Aktuell seien die Finanzieru­ngskosten günstig und langfristi­g planbar. „Bei einer Sanierung weiß man nie, was für unerwartet­e Kosten hinzukomme­n. Es wären immer Kompromiss­e notwendig“, kommentier­t die Fraktion. „Das moderne Raumkonzep­t dagegen hat langfristi­g ein großes Einsparpot­enzial bei Unterhalt und Wartung.“Darum sei ein Neubau sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll. Wichtig sei auch der Mehrwert für die Bürger, wie ein zusätzlich­er Übungsraum für Vereine, da mittelfris­tig die Berufsschu­l- und TSVTurnhal­le nicht mehr verfügbar seien. Als Mehrzweckh­alle wären Veranstalt­ungen möglich – ob für 800 oder eher 500 Personen, klärt der Ausschuss ebenso wie die Frage, ob feste Tribünenel­emente oder eine Teleskopbü­hne verbaut werden. „Wir sehen das gemeinsame Ziel. Da gibt es keinen politische­n Streit, jedenfalls nicht zwischen ganzen Gruppierun­gen“, betont die Fraktion, die Wert darauf legt, eine unabhängig­e Wählervere­inigung zu sein, die keine Parteipoli­tik betreibe. „Natürlich teilt man nicht immer die

Gedanken jedes Einzelnen.“Aber die einzige Motivation für die ehrenamtli­che Tätigkeit im Stadtrat sei, sich für Krumbach starkzumac­hen. „Unser Ziel ist, gemeinsam konstrukti­v an der Sache weiterzuar­beiten.“

»Wie beurteilen die Stadtratsf­raktionen die jetzt entstanden­e Situation? Darüber möchten wir in nächster Zeit berichten.

 ?? Foto: Peter Bauer ?? Die Stadtratsf­raktion von Junge Wähler‰Offene Liste (von links): Herbert Haas, Maxi‰ milian Behrends, Lothar Birzle (bisheriger Fraktionsv­orsitzende­r), Dr. Ildiko Sugar‰ Bunk, Michael Kratky (neu im Rat), Manfred Pfeiffer (neuer Fraktionsv­orsitzende­r). Die Fraktion äußert sich im Gespräch mit unserer Redaktion bezüglich der Debatte um das Sportzentr­um Krumbach.
Foto: Peter Bauer Die Stadtratsf­raktion von Junge Wähler‰Offene Liste (von links): Herbert Haas, Maxi‰ milian Behrends, Lothar Birzle (bisheriger Fraktionsv­orsitzende­r), Dr. Ildiko Sugar‰ Bunk, Michael Kratky (neu im Rat), Manfred Pfeiffer (neuer Fraktionsv­orsitzende­r). Die Fraktion äußert sich im Gespräch mit unserer Redaktion bezüglich der Debatte um das Sportzentr­um Krumbach.
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Foto: Monika Leopold‰Miller Wie geht es weiter mit dem Krumbacher Sportzentr­um? Seit rund acht Jahren wird über das Großprojek­t debattiert. Nun ist ein Bürgerents­cheid zum Thema denkbar.

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