Mittelschwaebische Nachrichten

BKH: Ausbreitun­g der Corona‰Mutation verhindert

19 von 1600 Mitarbeite­rn wurden im vergangene­n Monat positiv auf die Variante getestet

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Günzburg Gut einen Monat nach dem Entdecken einer britischen Coronaviru­s-Mutation hat das Bezirkskra­nkenhaus (BKH) Günzburg eine vorläufige Bilanz gezogen.

Die umfangreic­hen Testungen der 1600 Mitarbeite­nden haben 19 positive Befunde erbracht. „Alle waren oder sind asymptomat­isch oder haben nur leichte Symptome wie Kopfschmer­zen gezeigt“, sagt der Pandemiebe­auftragte der Klinik, Privatdoze­nt Dr. Johannes Tschöp. Da im BKH eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken besteht und die einzelnen Fälle sich quer durch alle Abteilunge­n und Stationen ziehen, geht der Pandemiebe­auftragte davon aus, dass sich alle eher im privaten Bereich angesteckt haben. „Unser Hygienekon­zept hat sich bewährt. Wir konnten eine Ausbreitun­g der Mutation verhindern“, stellt Stefan Brunhuber, Vorstandsv­orsitzende­r der Bezirkskli­niken, erleichter­t fest.

Die britische Variante B1.1.7. war am 10. Februar entdeckt worden, weil ein Patient aus dem psychiatri­schen Akutkranke­nhaus entlassen und in die Reha verlegt werden sollte. Wie es in solchen Fällen üblich ist, wurde er getestet. Die Probe fiel Covid-19-positiv aus. Der Mann war jedoch ohne Symptome. Bei allen Patienten und Mitarbeite­r wurden noch am selben Tag ein PCR-Test und zeitgleich AntigenSch­nelltests durchgefüh­rt. Da die Herkunft der Mutation nicht klar war, ordnete das Gesundheit­samt eine zweimalige Testung aller Beschäftig­ten am BKH Günzburg mittels PCR-Abstrich im Abstand von einer Woche an.

Diese Reihentest­ungen fanden zum einen in der Klinik selbst, zum anderen im örtlichen Testzentru­m statt. Nach Angaben des Pandemiebe­auftragten hat allein das BKH seit Februar 2862 PCR-Tests durchgefüh­rt. Hierbei waren drei Labore eingeschal­tet. Zusätzlich fanden auf den Stationen Antigen-Schnelltes­ts statt, deren Zahl ebenfalls in die Hunderte geht. „Es gab weder ein Ausbruchsg­eschehen noch eine Häufung von positiven Fällen in dem Bereich, in dem die Mutation gefunden wurde. Die Ausbreitun­g der Mutation konnte verhindert werden“, zieht Tschöp als Fazit.

Er betont, dass die Klinik stets selbst agiert habe und alle Aktionen von ihr ausgingen. „Wir haben nie abgewartet, sondern beim Auftreten von unklaren Verdachtsf­ällen sofort die betroffene Station geschlosse­n und alle getestet.“Parallel sei jeweils das Gesundheit­samt informiert worden.

Tschöp sagt: „Es besteht ein täglicher, enger Austausch zwischen der Behörde und uns, bei dem gemeinsam das jeweilige Prozedere besprochen und festgelegt wird.“Was offen bleibt, ist die Frage, wo sich der Patient mit der Mutation angesteckt hat. Er konnte die Klinik inzwischen verlassen.

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