Mittelschwaebische Nachrichten
Landkreis will Beitrag zum Klimaschutz leisten
Das Konzept soll weiterentwickelt werden, auch eine Risiken-Analyse ist geplant. AfD ist dagegen
Landkreis Der Klimawandel ist ein weltweites Phänomen. Das will den Landkreis Günzburg nicht davon abhalten, seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Global denken, lokal handeln“, lautet das Motto seines Klimaschutzkonzepts. Gegen die Stimme des AfD-Fraktionsvorsitzenden Gerd Mannes haben die Mitglieder des Kreisausschusses beschlossen, das Konzept fortzuschreiben und Anträge auf Förderung durch den Freistaat zu stellen.
Unter anderem soll eine Vulnerabilitätsstudie erarbeitet werden – eine Art Risikostudie für mutmaßlich kommende schwierige Zeiten.
Gemäß internationalen Studien steht Deutschland auf Platz drei der Länder, die aktuell und weltweit am meisten vom Klimawandel betroffen sind. Dieser Wandel macht vor dem Landkreis nicht Halt. So dürfte es künftig selbst im vergleichsweise regenreichen Schwaben schwieriger werden, eine ausreichende Trinkwasserversorgung zu bewerkstelligen, erklärte CSU-Fraktionsvorsitzender
Robert Strobel. Auch aus vielen anderen Gründen sei es dringend geboten, vor Ort zu handeln, so Josef Brandner (Freie Wähler), Kurt Schweizer (Grüne), Gerd Olbrich (SPD) und Christoph Bader (JU). Insoweit sei die geplante Fortschreibung des Konzeptes ein logischer zweiter Schritt, nachdem in der ersten Phase etliche Maßnahmen zum Schutz des Klimas im Landkreis umgesetzt worden seien.
Mehrheitlich beschlossen wurde, das Klimaschutzkonzept weiterzuentwickeln. Gerechnet wird mit
Kosten von gut 30.000 Euro, 70 Prozent würde das Land zahlen. Geplant ist ferner die Vulnerabilitätsstudie. Sie soll aufzeigen, wo man beim Klimaschutz steht und was vonnöten wäre, um Risiken der unterschiedlichsten Art durch den Klimawandel zu vermeiden oder abzumildern. Dafür fallen ebenfalls 30.000 Euro an, auch hier würde der Freistaat 70 Prozent übernehmen.
Vor der Abstimmung entwickelte sich ein kurzer Diskurs zwischen dem AfD-Fraktionsvorsitzenden Mannes sowie Landrat Hans Reichhart
(CSU) und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Gerd Olbrich. Mannes hatte erklärt, auf den Klimawandel müsse reagiert werden, das Klimaschutzkonzept des Landkreises halte seine Fraktion momentan aber nicht für zielführend. Damit befinde sich die AfD im Widerspruch zur Wissenschaft. Die rufe dazu auf, vor Ort mit konkreten, aber nicht doktrinären Maßnahmen auf einen Bewusstseins- und Verhaltenswandel in der Bevölkerung hinzuwirken. Zum Wohle heutiger und kommender Generationen.