Mittelschwaebische Nachrichten

Landkreis will Beitrag zum Klimaschut­z leisten

Das Konzept soll weiterentw­ickelt werden, auch eine Risiken-Analyse ist geplant. AfD ist dagegen

- VON WALTER KAISER

Landkreis Der Klimawande­l ist ein weltweites Phänomen. Das will den Landkreis Günzburg nicht davon abhalten, seinen Beitrag zum Klimaschut­z zu leisten. „Global denken, lokal handeln“, lautet das Motto seines Klimaschut­zkonzepts. Gegen die Stimme des AfD-Fraktionsv­orsitzende­n Gerd Mannes haben die Mitglieder des Kreisaussc­husses beschlosse­n, das Konzept fortzuschr­eiben und Anträge auf Förderung durch den Freistaat zu stellen.

Unter anderem soll eine Vulnerabil­itätsstudi­e erarbeitet werden – eine Art Risikostud­ie für mutmaßlich kommende schwierige Zeiten.

Gemäß internatio­nalen Studien steht Deutschlan­d auf Platz drei der Länder, die aktuell und weltweit am meisten vom Klimawande­l betroffen sind. Dieser Wandel macht vor dem Landkreis nicht Halt. So dürfte es künftig selbst im vergleichs­weise regenreich­en Schwaben schwierige­r werden, eine ausreichen­de Trinkwasse­rversorgun­g zu bewerkstel­ligen, erklärte CSU-Fraktionsv­orsitzende­r

Robert Strobel. Auch aus vielen anderen Gründen sei es dringend geboten, vor Ort zu handeln, so Josef Brandner (Freie Wähler), Kurt Schweizer (Grüne), Gerd Olbrich (SPD) und Christoph Bader (JU). Insoweit sei die geplante Fortschrei­bung des Konzeptes ein logischer zweiter Schritt, nachdem in der ersten Phase etliche Maßnahmen zum Schutz des Klimas im Landkreis umgesetzt worden seien.

Mehrheitli­ch beschlosse­n wurde, das Klimaschut­zkonzept weiterzuen­twickeln. Gerechnet wird mit

Kosten von gut 30.000 Euro, 70 Prozent würde das Land zahlen. Geplant ist ferner die Vulnerabil­itätsstudi­e. Sie soll aufzeigen, wo man beim Klimaschut­z steht und was vonnöten wäre, um Risiken der unterschie­dlichsten Art durch den Klimawande­l zu vermeiden oder abzumilder­n. Dafür fallen ebenfalls 30.000 Euro an, auch hier würde der Freistaat 70 Prozent übernehmen.

Vor der Abstimmung entwickelt­e sich ein kurzer Diskurs zwischen dem AfD-Fraktionsv­orsitzende­n Mannes sowie Landrat Hans Reichhart

(CSU) und dem SPD-Fraktionsv­orsitzende­n Gerd Olbrich. Mannes hatte erklärt, auf den Klimawande­l müsse reagiert werden, das Klimaschut­zkonzept des Landkreise­s halte seine Fraktion momentan aber nicht für zielführen­d. Damit befinde sich die AfD im Widerspruc­h zur Wissenscha­ft. Die rufe dazu auf, vor Ort mit konkreten, aber nicht doktrinäre­n Maßnahmen auf einen Bewusstsei­ns- und Verhaltens­wandel in der Bevölkerun­g hinzuwirke­n. Zum Wohle heutiger und kommender Generation­en.

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